"Verschenktes Glück" / "Die Prinzessin mit der langen Nase" (Tri veterani)
DDR-Kino: 5.4. 1985 DEFA-Studio für Synchronisation, Berlin Dialog: Fanny Berthold Regie: Dagmar Nawroth
Pankrac Rudolf Hrusinsky Siegfried Voss Bimbac Petr Cepek Hans-Joachim Martens Servac Josef Somr Walter Wickenhauser König Pikola Julius Satinsky Eberhard Schäfer Prinzessin Bosana Vida Skalska-Neuwirthova Manja Göring (Greese) Informationsminister Zdenek Sverak Franz Viehmann Dunkler Zwerg Milos Kopecky Joachim Konrad Rothaariger Zwerg Lubomir Lipsky Lutz Stückrath Blonder Zwerg Jiri Kaftan kein Text Bauer ? Dieter Montag Zöllner Milan Lasica Jürgen Rothert Geierwirt Ladislav Gerendas ?
Zweite Verfilmung einer Geschichte, die vom Schauspieler Jan Werich geschrieben wurde. Wieder ein Hinweis auf die Umstellung der DEFA von 24 auf 25 b/s Anfang des Jahres 1984. Einer von nur zwei (mir bekannten) Synchroneinsätzen des bekannten Distel-Kabarettisten Lutz Stückrath (passender als in "Ein uraltes Märchen") - typisch Nawroth, wie die meisten Besetzungen. Schäfer z.B. war kein Schauspieler, sondern Regisseur, der hier mal in fremdem Revier wilderte. Camel-Zigaretten in einem sozialistischen Märchenfilm!!! - das wiederum konnte sich wohl nur Oldrich Lipsky leisten. Dieses Märchen ist allerdings auch kein Kinderfilm, sondern Gegenwartssatire.
Für mich als Fan der mehr älteren DEFA-Synchros ist HANS-JOACHIM MARTENS die Überraschung für ein Jahr wie 1985. Er hat ja in den 50ern viel synchronisiert, gerade auch in tschechoslowakischen Filmen, und war der "CHEF"-Sprecher des tschechischen sehr populären Schauspielers JAROSLAV MARES. MARES hat ab den 70ern fast nur noch kleine bis kleinste Rollen im tschechischen Film sowie TV bekommen; weiß jemand die Gründe dafür ? (wenns im Net irgendwo steht, Entschuldigung, ich versuch gleich mal).
Martens war zu der Zeit wie gesagt typisch Nawroth - in "Hinter dem Dornbusch" war er ebenfalls unter ihrer Regie zu hören. Die "Exklusivität" solcher Nawroth-Sprecher (wie auch Wolfgang Greese oder nicht ganz so krass Alfred Struwe) löste sich erst nach der Wende auf ("Tausend Meilen Staub", "Twilight Zone").
So hatte jeder Regisseur/in seine/ihre "Lieblinge". Frau Seltmann, mit der ich viel Kontakt hatte, bestimmt auch, ich kanns leider im Moment nicht belegen. Von den sehr bekannten Sprechern wie Horst Drinda, Otto und Eberhard Mellies weiß ich, daß sie mit denen äußerst gerne arbeitete. Eberhard Mellies war allgemein sehr beliebt im Studio auch deshalb, weil er lange Jahre kein Theaterengagement hatte und des- halb fast immer "konnte".
Zu JAROSLAV MARES fand ich nichts, was mir weiterhilft. Ich vermute, daß es keine politischen Gründe waren, denn bei "imdb" sehe ich , daß er 1990 seine letzte Rolle im Film bzw.TV spielte. Ja, so kanns gehen, erst in Hauptrollen gefeiert, dann Chargenrollen. Ein Pendant zu Mares ist ja unser RUDOLF ULRICH, der in Ungnade fiel, weil er Filmrollen in Jugoslawien annahm ohne die Genehmigung dazu einzuholen, er war ja Mitglied des DEFA-Ensembles.