Ich erdreiste mir mal zu fragen, ob diverse Jobs in dieser Branche mittlerweile wirklich jeder machen darf. Aber vielleicht ist es seit geraumer Zeit wirklich Usus, dass man mit stellenfremder Ausbildung besonders attraktiv für einen Beruf erscheint. Ich bleib dann mal lieber in meiner rosaroten Phantasiesynchronwelt, in der das nicht so ist.
Es gab zwar eine Tafel, leider konnte ich diese nicht Fotografieren.
Die Synchro ist jedenfalls besser als der Trailer. Dorothea Zwetkow schaft es erstaunlich gut wie ein Junge zuklingen und ist im Zusammenspiel mit Frenz wirklich spitze. Die restlichen Besetzungen waren ganz ok, nur Suzuki war ein völliger Reinfall. Die Sprecherin klingt zu weiblich und muss an vielen stellen ziemlich Drücken. Wie schon mal hier angesprochen, war es auch schade, dass mann viele Begriffe auf Japanisch gelassen hat. Bin zwar kein Fan von unnötiger Eindeutschung, hier wäre es allerdings besser gewesen.
Suzuki wurde von Esther Brandt gesprochen. Das war mir auch durchgängig zu stark gedrückt. Da hätte man jemanden besetzen sollen, der von Haus aus eine tiefere Stimme hat. Vor allem Frenz war super in ihrer Rolle. Was wurde denn groß auf Japanisch gelassen? Außer Oneesan kann ich mich da jetzt zumindest an nichts erinnern.
Zitat von Jib im Beitrag #21 Was wurde denn groß auf Japanisch gelassen? Außer Oneesan kann ich mich da jetzt zumindest an nichts erinnern.
Ein paar Namen und Suffixe waren Japanisch. Finde es für Familienfilme immer etwas faul, wenn mann sich nichts Einfallen lässt. Das macht Universum mit den Ghibli Filmen beispielsweise immer ganz gut.
Da der Film heute im Fernsehen lief hab ich mal die Gelegenheit genutzt und ihn mir mal angeschaut. Auf den Film an sich will ich gar nicht so groß drauf eingehen. Das dürfte wohl Geschmackssache sein. Von der Inszenierung und der Animation her hab ich nichts weiter dran auszusetzen. Vor allem zum Ende hin stelle ich mir das auf der großen Leinwand richtig geil vor. Mit der Hauptfigur Aoyama wurde ich nicht wirklich warm. Kein Wunder. Wenn ein Kind das glaubt erwachsen zu sein seine ganzen Emotionen zurückhält und z.B. noch nicht einmal mit der Wimper zuckt nachdem es etwa an einem Getränkeautomat gefesselt wurde und die ganzen "Forschungsnotizen" zerstört wurden. Inhaltlich habe ich auch noch ein paar ungeklärte Logikfragen.
Die Synchro fand ich an sich durchaus in Ordnung. Esther Brandt musste für den Schulrowdy durchaus ordentlich drücken, aber so schlimm fand ich es dann doch nicht. Dorothea Zwetkow hat versucht ihr bestes zu geben für den nüchternen Aoyama. Größtenteils gelang ihr das auch, aber an ein paar Stellen klang sie für mich dann doch etwas zu weiblich. Mit dem Rest des Casts bin ich ganz zufrieden. Klangen für mich alle glaubhaft nach Kinder, wobei ich es hier schön gefunden hätte wenn Kindersprecher zum Einsatz gekommen wären. Immerhin war dies bei Aoyamas Schwester der Fall. Da durfte (nehme ich mal an) die Tochter von Synchronregisseur Jörn Friese ran.
Victoria Frenz fand ich auch ganz gut für diese mysteriöse Frau, die "Oneesan" getauft wurde. Und genau da stoße ich mich leider ziemlich an dieser ansonsten weitestgehend soliden Synchro. Japanische Suffixe sind mir im Film nicht wirklich (bewusst) beim ersten sehen aufgefallen. Umso mehr springt da das "Oneesan" raus. Für mich ist das jedes mal ein übler Misston in einem ansonsten harmonischen Orchester. Da hätte man sich wirklich was anderes überlegen müssen. Mir wäre da "Tante" in den Sinn gekommen. Auch wenn es nicht die korrekte Übersetzung von Oneesan wäre. Mein Bauchgefühl sagt mir da, dass das eine bewusste Entscheidung war und genau die finde ich falsch. Hätte mich da mal interessiert was andere verehrte Kollegen wie Baumgardt, Uhlig, Werner, Käser u.a. dazu eingefallen wäre.
PS: Der vollständige Sprechercast steht mittlerweile in der SK. Die könnte man hier noch im Thread nachtragen.
Gegen die Fantasy hab ich nichts, auch wenn man bezüglich der Hintergründe recht schwammig geblieben ist, aber das bin ich aus anderen Animefilmen schon gewohnt. Bezog mich da schon eher so Kleinigkeiten wie z.B. Aoyama und Oneesan sitzen in einem Cafe wann immer sie lustig sind und der Inhaber hat kein Problem damit oder das man nach dem Ende der Ereignisse ohne Eingriffe des Militärs oder weitere (mediale) Debatten und Diskussionen zum Alltag übergeht als wäre das ganze bloß nur ein ungewöhnliches Wetterphänomen gewesen.
Gut kann man drüber ewig streiten. Anderen mag das nicht so wichtig sein, aber mir fällt sowas immer auf.
Film hat mir ganz gut gefallen, Synchro... na ja. Am besten war noch Victoria Frenz. Mich hat das schon mächtig gestört, dass die Jungs hier von Frauen gesprochen werden, wobei Zwetkow noch am besten klingt. Mit Esther Brandt hat man hier aber den Pinguin abgeschossen. Das klingt grausig.