DDR-Sänger, Musiker, Schriftsteller, die die DDR nach 1961 verlassen haben
Nachdem die Synchronsprecher/Schauspieler/Regisseure, die als DDR- Bürger das Land "Richtung Westen" verlassen hatten nach dem Mauerbau, hier im Forum unter SPIELFILMKLASSIKER (Der Synchronopa erzählt...) genannt sind, möchte ich die Sänger, Musiker, Schriftsteller, die dasselbe taten, jetzt aufführen.
Es sind sicher nicht alle. Ergänzungen sind sehr willkommen. VIELEN DANK !
Bettina Wegner und Dietrich Kessler/Hans-Joachim Kneis von Magdeburg/Klosterbrüder fallen mir jetzt spontan ein. Weiter noch Michael Fritzen (Fritzens Dampferband), Frank Hille, Michael Kaszubowski (4PS).
DANKE, Mailman, für deine Ergänzungen. (Bettina Wegner hatte ich allerdings unter "Schriftsteller" genannt).
Da fällt mir ein, daß auch mehrere dieser Künstler v o r 1961 die DDR verließen.
.....die Schlagersängerin Monika Grimm (hat nach München geheiratet, daher....).Sie hat dann im Westen weitergesungen, nicht nur in der Badewanne, haha, aber ohne daß sie auch nur annähernd die Popularität wie im Osten erreichte. Die Kon- kurrenz in der Bundesrep. war halt viel größer. Es war daher um einiges leichter, im Osten , in dessen Rahmen, bekannt zu werden. Das gehört alles zur Wahrheit dazu.... Ach ja, die Monika hat in 1-2 (oder waren´s sogar mehr) Jerry Cotton-Filmen mitte der 60er mitgespielt.
.....Konrad Wolf, Komponist von Schlagern
.....Schlagerkomponist des DDR-Titels "Gitarren klingen leise durch die Nacht"(1959/60) , gesungen von Günter Geißler. In der DDR wurde der Titel gesperrt; in der Bundesrep. erschien er dann ca. 2 Jahre später, gesungen vom Griechen Jimmy Makulis; wurde großer Erfolg mit ihm.
.....eines der Geschwister.....(ich komm wiedermal nicht auf den Namen, Alzheimer läßt schön grüßen) heiratete in die Bundesrepublik. Beide Mädchen sangen zusammen ca.1960 den Schlager "Thüriger Mädchen, nimm dich in acht" mit großem Erfolg. Ich seh die beiden immer noch in ihren schicken Petticoats vor mir..... DIe Hiergebliebene sang dann noch einige wenige Jährchen allein.
Noch eine Ergänzung, eine nicht unwichtige, für "NACH 1961".....
Die Schlagersängerin RUTH BRANDIN hatte auch (wie so viele in Richtung West-Berlin) die DDR verlassen. Sie gehörte von 1960/61 an, als sie debutierte, gleich mit eingängigen erfolgreichen Schlagern, zu den populärsten Schlagersängerinnen im Osten, bis etwa zum Ende der 60er. Von da an gings bergab....Sie sollte einen Schlager singen mit einem "Soldaten"-Text und weigerte sich. Na , sowas mochten die verantwortlichen Schlagerleute natürlich gar nicht. Man hat sie jedoch nicht gesperrt, soweit gings denn doch nicht, aber man hat sie gedemütigt, indem man einen neuen Titel mit ihr zwar produzierte, aber diesen 1969 auf eine Langspielplatte brachte, welche ungefähr hieß: UNSER NACHWUCHS. Sie tourte dann noch im Osten, mit Volkmar Böhm zusammen, bis in die 70er, dann hörte man nichts mehr.... Ja, so gings , wenn man aufmuckte. Es ging da natürlich, 1969, nicht mehr ums "Leben", aber eben um die Karriere, um den Erfolg.... Aber seien wir ehrlich, heutzutage seinem Brötchengeber zu widersprechen ist auch nicht ganz ungefährlich, stimmts ? Aber im Falle von FRAU BRANDIN wär´s jetzt etwas einfacher, seine Karriere fortzusetzen zu versuchen, weil es halt eine ganze Reihe verschiedener Platten (CD)firmen gibt. Im Osten gabs ja nur die AMIGA..... Gruß. hans.
Gunter Wosylus wusste ich gar nicht. Weißt Du wann er rüber ging ? Nach dem Puhdysausstieg las ich nur, dass er ein Studio gründete und sich um den Musiknachwuchs kümmerte. Bettina Wegner hatte ich überlesen, da ich mich mit Musikern besser auskenne. Deine Beiträge sind immer recht interessant, nur ich bin zu jung, um die Leute zu kennen, die vor 61 weg sind.
Nein, Mailman, wann Gunter Wosylus rübermachte, das weiß ich nicht; nur, daß es die 80er Jahre waren , aber das ist ja klar. Das mit dem Studio gründen und dem Nachwuchs kümmern hatte ich seinerzeit auch gelesen.
Ja, du hast recht, die Überschrift dieser Rubrik heißt ja "NACH DEM MAUERBAU", aber mir fielen die 4 DAVOR gerade ein, da konnt ich nicht anders.... Einen hab ich noch NACH 1961: Auch KLAUS SOMMER, der von 1965 bis 67 TEN OLIVER hieß, diesen Namen aber ablegen sollte, als die Welle in der DDR ankam: nichts englisches mehr beim Tagesschlager, war "rübergemacht". Er heißt wirklich KLAUS SOMMER. Er war u.a. bekannt geworden im Osten durch den Ohrwurm "Es ist nie, es ist nie, es ist nie zu spät, wenn es um du große Liebe geht, oh yeah " Dieses Oh yeah ist wirklich drauf auf der Platte, also zugelassen, aber nur 1 mal, ansonsten heißt es Oh ja!. Die älteren Westdeutschen, die diese Rubrik lesen, werden vielleicht diesen Titel kennen, aber gesungen von Peter Orloff, der diesen DDR-Titel übernahm. Der Peter hat noch 2 weitere OST-TITEL aufgenommen, nämlich WIE EIN STERN (Frank Schöbel) sowie DAS SCHÖNSTE MÄDCHEN DER WELT IST MEINE ROSMARIE (Günter Geißler) und diese als Single veröffentlich. Erfolg: mäßig. Bei den allermeisten RÜBERGEGANGENEN weiß ich nicht genau das Jahr ihrer Ausreise. Es mag bei Wikipedia stehen, ganz gewiß sogar, aber da bin ich natürlich zu faul zum Nachgucken....Ich gebe hier in dieses Forum sehr viel ein, freue mich, daß ich das darf, das läßt jetzt im Alter nochmal meine kleinen grauen Zellen in Schweiß geraten, da möge man mir meine Nachguckfaulheit bitte nachsehen..... Die 60er , das sind MEINE JAHRE !. Aber so ein bischen hab ich auch später noch nach dem Osten geschielt (ansonsten alles Westen), so kenne ich natürlich 4 PS (Zweigroschenlied oder unter Mitmachung von Vroni Fischer "In jener Nacht" sind zwei ganz tolle Ostmusiken!) und Fritzens Dampferband. Die Gruppe MAGDEBURG sagt mir vom Namen her auch noch was, aber gerade in den Jahren 1985 bis 1989 haben sich ganz viele Ost-Bands gegründet...... Gruß.hans.
Zu KLAUS SOMMER (vormals TEN OLIVER), hier vorstehend behandelt, will ich noch schnell was ergänzen:
ER war das erste bekannte DDR-Menschenkind, das Schlaghosen trug und die Haare ein wenig über die Ohren gewachsen und damit in einer Ost-Zeitschrift namens "Melodie und Rhythmus " abgebildet wurde. Das war 1967. Ich hatte damals die Zeitschrift abonniert. Sie gibt es heute noch, glaube ich, vor wenigen Jahren hab ich noch welche gesehen, aber sie hat natürlich gar nichts mehr mit der alten gemein, wie alle Zeitschriften, die überlebt haben, es waren eh nur ganz, ganz wenige. Manche konnten sich noch unter anderer Aufmachung, aber selbem Titel, nach der Wende unterschiedlich lange noch ein bischen halten, aber dann war PUSE RATZE, ENDE GELÄNDE... Aber das nur nebenbei. Zurück zu den HAAREN und den SCHLAGHOSEN. Ja ,da hab ich natürlich gestaunt, daß das abgebildet wurde ! Da haben wir uns gesagt, na, wenn das so ist, dann werden wir das mal nachmachen, denn wir Jugendlichen fanden das doch auch schick und modern (geil hat man damals nur gesagt, wenn es sich um ein besonders hübsches Mädel handelte; der Begriff STEILER ZAHN war gerade aus der Mode gekommen). Ja, und 1-2 Jahre später trugen dann (fast) alle Jugendlichen (egal welchen Geschlechts) die Schlaghosen, mit geringerem Schlag auch alltags, mit größerem zum Jugendtanz... Aber diese Hosen und die längeren Haare hätten sich im Osten auch ohne KLAUS SOMMER durchgesetzt. Aber er war halt der erste wie beschrieben... Gruß.hans.