Zwei sowjetische Filme, die 1946 bzw. 1948 in WIEN synchronisiert wurden
Der erste dieser Filme (nur die 2 SU-Filme sind mir bekannt, die in Österreich im Nachkrieg synchronisiert wurden) heißt:
SEI GEGRÜßT, MOSKAU! - UdSSR 1945 (OT: Sdrawstwuj, Moskwa, das heißt auf deutsch: Guten Tag, Moskau oder ..................eben: Sei gegrüßt, Moskau) Diese MOSFILM-Produktion ist 2330 Meter lang, die Regisseure waren M.Itina (M ist nicht ausgeschrieben) und Sergej Jutkewitsch Die deutsche EA war am 25.10.1946, die österreichische am 4.11.46.
Die SYNCHRO ins Deutsche hat die WIEN-FILM GmbH besorgt. (Lt. Zeitungsausschnitt, den ich habe, hat die Willy-Forst-Produktion Wien diesen Film synchronisiert. In dem Ausschnitt steht weiter, daß Willy Forst persönlich nicht daran beteiligt war.
Schade, daß der SYNCHRO-Stab und auch nicht die (vermutlich) österreichischen Sprecher angegeben sind.
DAFÜR ABER die letzteren BEIM ZWEITEN FILM. Er heißt: (und ist ein LENFILM, d.h. er ist in Leningrad gedreht) ..............................................(MOSFILM: in Moskau gedreht)
IM NAMEN DES LEBENS- UdSSR 1946 (OT: Wo imja shisni, das heißt auf deutsch: Im Namen des Lebens.) Regie führten Aleksander Sarchi und Jossif Cheifiz.............Die Länge des Films ist 2711 Meter.
Deutsche EA: 3.2.1948, die österreichische 6.2.48
Die Synchro ins Deutsche besorgte die WIEN-FILM. EIN STAB IST LEIDER NICHT GENANNT, ABER EBEN DIE ÖSTERREISCHEN SPRECHER !
Petrow W.Chochrjakow Karl Paryla Kolessow Michail Kusnezow Kurt Eilers Roshdjestwenski Oleg Shakow Harry Fuß Lena K.Lepanowa Ilse Ehmke Vera L.Schabalina Hortense Raky Nasarkij B.Dorofejew Fritz Heller Anuschka M.Gromyko Flora Ringel Lukitsch Nikolai Tscherkassow Fritz Horn
Von den österreichischen Sprechern kenne ich besonders gut den Karl Paryla natürlich (Ehefrau die hier auch "mitsprechende" Hortense Raky; Parylas Bruder war Emil Stöhr). Und Harry Fuß hat im Nachkrieg etliche österreichische Filme gedreht. Die anderen Ö-Sprecher sind mir nicht bekannt. Gruß.hans
Die Mitwirkung von Karl Paryla bringt mich drauf, dass ein in Wien synchronisierter sowjetischer Film nicht so absurd ist, wie es im ersten Moment scheint - Wien war schließlich auch geteilt und hatte eine sowjetische Besatzungszone. Paryla kam ja auch später zeitweise in die DDR. Nicht zu vergessen - Wien war nicht so zerstört wie Berlin und auch die Ateliers dürften in besserem Zustand gewesen sein, von daher sogar naheliegend.
DANKE, Stefan. Ich hab noch vergessen zu erwähnen, daß die Filmprogramme , die zu beiden Filmen erschienen sind (jeweils ein österreichisches und eines aus der sowj. Bes.-zone (SBZ)),nicht mehr an Infos bieten als hier eingegeben, im Gegenteil. Stichwort Schauspieler-" Dynastie" PARYLA. Als meine Frau und ich 2002 im Burgtheater in Wien waren, habe ich den Führer des Rundgangs(einen Wiener) nach der Dynastie gefragt. Er habe, sagte er, den Namen PARYLA noch nie gehört. Ob´s stimmt? Jedenfalls war ich doch ganz schön verblüfft.... Gruß.hans
"Denn schnell und spurlos geht des Mimen Kunst ..." Wie jung war der denn? Es schmerzt mich auch jedes Mal, wenn ich mit jungen Kollegen im lüdenscheider Hilperttheater bin und dort in den Garderoben Bilder von Martin Held und Erich Schellow sehe - wissend, dass ich der Einzige in der Truppe bin, dem diese großen Mimen noch etwas sagen (geschweige denn bedeuten), obwohl sie merklich vor meiner Zeit waren. So ist das Leben.
Er, also der Führer, hahaha (ich denke, man kann solche Späßchen schon mal machen, auch wenn wir vor der CORONA-Krise die Diskussion um rechte Gewalt ganz vorne hatten) war etwa Mitte dreißig.
Wie gut, daß wir dieses schöne Forum haben und auf Gleichgesinnte treffen, denen all dies noch etwas (gutes) sagt... Gruß.hans.