Keiner der Synchronautoren traute sich, den Fremden sein Pferd originalgetreu "Pussy" nennen zu lassen.
Für gewöhnlich fiel gar kein Name, Arenz kam nicht drum herum und machte etwas wie "Bosay" daraus.
"Ein Dollar zwischen den Zähnen" (Un dollaro tra i denti)
Kino: 13.10. 1967
Deutsche Fassung: Hermes Synchron, Berlin (West)
Regie: Ingo Hermes?
Der Fremde Tony Anthony Klaus Kindler
Aguilar Frank Wolff Arnold Marquis
Chica Jolanda Modio kein Dialog
Maruka Gia Sandri Gisela Reißmann
Marinero Aldo Berti Lutz Moik
Corvo Raf Baldassare Rainer Brandt
Captain * Lars Bloch Claus Holm
Bandit G.I. Scractuglia Hans Walter Clasen
Priester Antonio Marsina Franz-Otto Krüger
Kleiner, extrem billiger Film, der den Spaghetti-Western auf seine Quintessenz bringt - die drei G: Gewalt, Gier, Geld. Er versucht gar nicht, eine Geschichte zu erzählen. Die Figur des "Fremden" ist vor allem dadurch interessant, dass er kein Sympathieträger ist, sondern nur ein (im Wortsinn) kleiner Drecksack, der lediglich nicht ganz so grausam ist wie seine Gegner, aber seine eher mickrige Gestalt durch Hinterhältigkeit ausgleicht.
* Bei imdb wird der Captain Stafford genannt, aber das dürfte eine Verwechslung mit der Fortsetzung sein.
"Western Jack" (Un uomo, un cavallo, una pistola)Kino: 5.1. 1968
Deutsche Fassung: Hermes Synchron?
(BSG ist unwahrscheinlich, da sie sonst bei Arne genannt würde, zudem gibt es dort einen Zuordnungsfehler)
Der Fremde Tony Anthony Michael Chevalier
En Plein Dan Vadis Herbert Stass
Good Jim Daniele Vargas Werner Lieven (mit frappierender Ähnlichkeit zu Arno Paulsen)
Caroline Jill Banner ?
Chrysler Raf Baldassare Gerd Duwner
Austin Mario Novelli Reinhard Kolldehoff
Prophet Marco Guglielmi Horst Niendorf
Mexikaner Aysano Runachagua Gerd Martienzen (die Synchronisation ergibt hier wenig Sinn)
Stanley Giuseppe Addobbati Gerd Martienzen
seine Frau ? Marianne Lutz
Die krasse Charakterisierung des Fremden wurde etwas reduziert.
Muskelprotz Dan Vadis scheint ein rücksichtsvoller Spielpartner gewesen zu sein - allzu deutlich sieht man, wie vorsichtig er Tony Anthony gegen die Kutsche wuchtet.
Der Synchronregisseur war sich wohl über das reale Alter Guglielmis klar, denn obwohl er hier schneeweißes Haar hat und auch mit "Alter" angesprochen wird (zu dieser Zeit noch wörtlich gemeint), besetzte er ihn mit Niendorf seinem richtigen entsprechender (was man auch Guglielmis Bewegungen deutlich ansieht).
Duwner ist eine eigenartige Besetzung für Baldassare, setzt aber seine Rolle gegenüber dem Vorgänger deutlich ab und passt durchaus für den abgedrehten Charakter, der sogar unter irrwitzigem Gelächter ins Gras beißt.
"Der Schrecken von Kung Fu" / "Der Fremde und der Samurai" (Lo straniero di silenzio)Kino: 15.8. 1975
Deutsche Fassung: Berliner Synchron, Berlin (West)
Dialog: Lutz Arenz
Regie: Joachim Kunzendorf
Der Fremde Tony Anthony Dieter Brian Gerlach
Der Amerikaner Lloyd Battista Hans-Werner Bussinger
Otaka Rita Maura Monika (?) Pawlowski
Japaner im Stall ? Wolfgang Ziffer
Bandit im Stall ? Hans Walter Clasen
Koweita Kanji Ohara O-Ton / Hans Walter Clasen (ein Satz)
Da hier vorrangig japanisch gesprochen wird, gab's nur wenig zu synchronisieren. Immerhin machte man sich die Mühe, Gerlach auch die Laute des Fremden "sprechen" zu lassen.
Es irritiert mich etwas, dass
Monika Pawlowski das Mädchen gesprochen haben soll, denn dieses klingt gar nicht, als wäre es 15 Jahre alt. Irgendwie scheint mir ihre jüngere Schwester Angelika glaubhafter und sie klingt auch sehr nach Tweety. (Auch offizielle BSG-Listen haben ja durchaus manchmal Fehler.)
Mal sehen, ob ich mit "Time Breaker" (Get Mean) auch den letzten Teil durchhalte und wie weit ich mit den Sprechern komme, denn Eder-Synchros sind mir oft recht rätselhaft.
Gruß
Stefan