dieser Film aus dem Jahr 1977 erlebte seine deutsche Erstaufführung am 7. 4.1979 im DFF1. 1982 oder 1984 wurde er dann auch in der BRD auf Video veröffentlicht - verwendete man dafür die DDR-Synchro? Und am 14. 8.1988 wurde er schließlich für die ZDF-Erstausstrahlung neu synchronisiert, diese Fassung findet sich nun auch auf der Pidax-DVD. Viel ergänzen zu den Angaben bei Arne (https://synchrondatenbank.de/movie.php?id=7259) und in der SK (https://www.synchronkartei.de/film/5640) kann ich nicht, aber es gibt auch zwei Fehler zu korrigieren. Eine Darstellerin wurde falsch zugeordnet (vielleicht ist diese Angabe aus dem ZDF-Abspann übernommen, der nicht auf der DVD zu sehen ist?!) und einer wurde falsch geschrieben.
Das malvenfarbene Taxi
Darsteller Rolle Video-Synchro TV-Synchro Charlotte Rampling Sharon Frederick (Renate Pichler) (Renate Küster) Philippe Noiret Philippe Marchal (Claus Wilcke) (Jochen Striebeck) Peter Ustinov Taubelman (Wolfgang Kieling) (Donald Arthur) Agostina Belli Anne Taubelman (Simone Brahmann) Edward Albert Jerry Keen (Lutz Mackensy) (Hans-Georg Panczak) Fred Astaire Dr. Seamus Scully (Günther Jerschke) (Alois-Maria Giani) Jack Watson Sean (Heinz Engelmann) Mairin D. O'Sullivan Margaret Colleen (Alice Franz) Niall Buggy Schwuler (Manfred Seipold) May Cluskey Krankenschwester (Maria Landrock) David Kelly Schwuler (Paul Bürks) John Molloy Gastwirt Jack Lynch (Lothar Grützner) (Berno von Cramm) N. N. Ladenbesitzerin (Monika John) die Stimme von N.N. Friedrich Karl Prinz von Hannover (Berno von Cramm) https://vocaroo.com/1eG8rrK5T45n die Stimme von N.N. Madame Marchal (Maria Landrock) https://vocaroo.com/15IVL8qYeuyH
Auf der VHS "Das Schloss des Tyrannen" ist leider NICHT die DEFA-Synchro, sondern eine hamburger Fassung! Claus Wilcke sprach Philippe Noiret - passt vorn und hinten nicht und ist leider auch schnarchig gespielt Wolfgang Kieling für Peter Ustinov - nicht doch, der wäre ideal gewesen für Noiret
Und jetzt kommen die funktionierenden Besetzungen: Renate Pichler für Charlotte Rampling Lutz Mackensy - Edwarc Albert Günther Jerschke - Fred Astaire Lothar Grützner - John Molloy
Nur eine Kleinigkeit – aber aus einem Interview mit Margot Spielvogel im „Kino- und Fernseh-Almanach“ geht hervor, dass sie bei der DEFA-Fassung Regie führte und sich an diese Produktion „mit sichtlichem Vergnügen“ erinnerte.
Der Film wird leider nur am Rande erwähnt. (In diesem kleinen Bericht aus dem Weimarer Synchronatelier wird eigentlich die Synchronisation des sowjetischen Films „Das Geheimnis des Notizbuches“ begleitet, an der als Sprecher Helmut Schellhardt / Berlin, Rüdiger Evers / Dessau, Gabriele Streichhahn / Erfurt und Rosemarie Deibel / Weimar mitwirkten.)
Der Film hört sich nach der Beschreibung im Filmdienst aber auch interessant an. Kann man dann davon ausgehen, dass "Das malvenfarbene Taxi" (auch) eine Weimarer Synchro hat?
Ich habe im Internet mehrere Ausgaben vom "Kino- und Fernseh-Almanach" gefunden. Gab es den, ähnlich wie den FBJ, jedes Jahr neu und drehte es sich dabei nur um DDR-Produktionen oder auch BRD?
Ich habe den Almanach nur wegen dieses Artikels gekauft und hatte sowas vorher noch nie in der Hand – aber tatsächlich erschien er wohl jährlich (und zwar offenbar mit zwei Jahren Verzögerung), und auch wenn DDR-Produktionen im Mittelpunkt standen, konnte man sich darin auch über die internationale Filmwelt informieren (z. B. die Preisträger der Filmfestspiele in West-Berlin und Cannes, und in der Rubrik „Geburtstage des Jahres“ über bedeutende internationale Filmschaffende in Kurzporträts).
Es wird auch über die Verteilung der Aufträge auf die unterschiedlichen Ateliers berichtet („Kinderfilme beispielsweise werden überwiegend in Berlin synchronisiert, weil hier das entsprechende Stimmenreservoir vorhanden ist und spezifische Erfahrungen vorliegen. Für das Weimarer Atelier ist eine zahlenmäßig starke Gruppe junger Schauspieler verschiedener Theater an unterschiedlichsten Aufgaben gewachsen“; „[das Weimarer Atelier] beschäftigt Schauspieler vornehmlich aus den thüringischen Bezirken, aber auch aus Halle und Berlin“, „die Bindungen [der Sprecher/innen an die Atelierstandorte] bleiben […] in der Mehrzahl bestehen“), aber seltsamerweise nicht darüber, dass die Regisseur/innen ja überhaupt nicht in vergleichbarer Weise an einen Standort gebunden waren. Insofern kann man „Das malvenfarbene Taxi“ auf dieser Grundlage wohl nicht klar zuordnen.
Über Margot Spielvogel erfährt man übrigens noch, dass sie seit 1954 im Geschäft (und vorher Bühnenschauspielerin) war und als Regisseurin (Stand: 1982) Verträge für 18 Filme pro Jahr hatte. Und auch interessant, weil diese Frage hier schon öfter Thema war:
„Ist extemporieren verpönt? Wenn einer meint, ein anderes Wort träfe die Situation besser? ‚Nicht unbedingt, aber die Schauspieler müssen sich im allgemeinen schon an die Texte halten. Wozu haben wir eine Dramaturgie?‘“