Hôtel du Nord ist ein französischer Schwarzweißfilm aus dem Jahr 1938, der zum Genre Drama zählt. Diese Verfilmung des Regisseurs Marcel Carné beruht auf dem gleichnamigen, autobiografisch inspirierten Roman von Eugène Dabit aus dem Jahr 1931. Die deutsche Synchronfassung, welche im Auftrag von Arte im Jahr 2021 angefertigt wurde, hatte seine Premiere am 5. Juli 2021 auf dem deutsch-französischen Kultursender Arte.
Handlung: In dem Film „Hôtel du Nord“ dreht sich alles um ein kleines, in einem Pariser Arbeiterviertel liegendes Hotel und seine Gäste. Am Abend einer großen Tischgesellschaft anlässlich einer Erstkommunion mieten sich zwei Gäste ein: Pierre und Renée. Der Arbeitslose und das Waisenkind sehen keinen anderen Ausweg aus ihrer prekären Lage als den Selbstmord. Pierre richtet den kleinen Revolver, gekauft von ihren letzten Ersparnissen, auf Renée, drückt ab – und verliert den Mut, sich selbst zu richten. Er flieht mit Hilfe von Herrn Edmond, einem Zuhälter, der ebenso im Hotel du Nord untergekommen ist. Am Tag darauf stellt sich Pierre der Polizei. Renée überlebt den Schuss und kehrt zurück ins Hotel. Dort wird sie liebevoll aufgenommen und sogar eingestellt, als Mädchen für alles. Herr Edmond verliebt sich in sie und auch Renée ist nicht abgeneigt, aber ihr geht Pierre nicht aus dem Kopf und sie besucht ihn im Gefängnis. Doch ihr Geliebter wendet sich geplagt von Schuldgefühlen von ihr ab. Renée und Herr Edmond, der auf der Flucht vor zwei Ganovenkollegen ist, wollen ein neues Leben beginnen und fahren gen Süden. Doch das neue Glück währt nur kurz. Der Film von Marcel Carné (1906-1996) überzeugt durch seine milieugetreue Schilderung und die präzisen Charakterzeichnungen: des Schleusenwärters, des Zuhälters, des Arbeiters am Mittagstisch und nicht zuletzt des jungen, verzweifelten Liebespaars.(Text: arte.tv)
Ein englischsprachiger Trailer zum Film:
Informationen zu den Darsteller-, Rollen- und Sprechernamen sowie zur Bearbeitung der Synchronisation:
Synchronfirma: TaunusFilm Synchron GmbH, Berlin Redaktion: Birgit Kämper Mischtonmeister: Ekkehard Strauss Übersetzung: Andrea Kirchhartz Dialogbuch: Hilke Flickenschildt Dialogregie: Hilke Flickenschildt
Rolle Schauspieler*innen Synchronschauspieler*innen
Renée Annabella Luise Helm Monsieur Edmond Louis Jouvet Frank Röth Mme. Raymonde Arletty Sabine Arnhold Louise Lecoureur Jane Marken Silvia Mißbach Émile Lecouvreur André Brunot Tim Moeseritz Pierre Jean-Pierre Aumont Patrick Baehr Kenel Andrex Nils Nelleßen Nazarède Henri Bosc Wolfgang Wagner Maltaverne René Bergeron Marko Bräutigam Ginette Trimaux Paulette Dubost Josephine Schmidt Adrien François Périer Max Felder Jeanne Raymone Anna Grisebach Kommissar Armand Lurville Hans Hohlbein Marcel René Alié Uve Teschner
weitere (bisher nicht zugeordnete) Synchronschauspieler*innen: Franziska Endres, Johanna von Gutzeit, Tilmar Kuhn, Sascha Oliver Bauer, Dirc Simpson, Martin Schubach, Isabell Reiß, Artur Lacdao, Leonhard Mahlich, Thomas Kästner, Wicki Kalaitzi, Ranja Bonalana, Stefan Baumecker
Der Kundendienst von Arte war sehr freundlich, und hat mir auf Anfrage noch die Synchronschauspieler dieser Fassung mitgeteilt, die leider im Synchronabspann keine Erwähnung gefunden haben.
Diese Synchronfassung hat sich entsprechend der Zeit angepasst.
Ich hätte da noch eine allgemeine Frage. Gab es bereits vorher eine deutsche Synchronfassung? Und falls ja, gibt es zu dieser genauere Informationen? Ich könnte leider dazu nichts finden.
Ich bin zwar kein großer Fan von Synchros von älteren Filmen, aber die damalige Atmosphäre haben sie richtig gut eingefangen. Klingt tatsächlich teilweise wie aus den 50er/60er.
Großen Respekt vor Frau Flickenschildt, die ihren Trupp perfekt auf die damalige Zeit abstellt. Luise Helm beweist, dass sie sich meist unter Wert verkaufen muss - wohl auch einer der Gründe, warum sie sich zurückzieht(oder -zog, sie scheint sich auf jeden Fall nicht nur auf Synchron zu versteifen). Kein Film für jeden, ein großartiger Film für Cineasten.
Und ja, gab eine frühere Synchronfassung, der lief bei uns 1948 im Kino und 1964 im TV.
Verschollene Synchro oder unauffindbarer Lizenznehmer könnte ich mir als Grund für die Neusynchro vorstellen. Oder wurde in der alten dt. Fassung rumgeschnibbelt, weshalb eine Neusynchro notwendig war?
Im Falle von Schnitten hätte Arte nur die entfernten Szenen nachsynchronisiert. Die Synchro dürfte verschollen sein - auch die DDR-Ausstrahlung ist mehr als ein halbes Jahrhundert (!!) her.
Vielen Dank für die Aufklärung. Es wird wohl ein Rätsel bleiben, was genau mit der 1. Synchronfassung geschehen ist. Schade, dass sich zu dieser keine Informationen finden lassen.
Die ARTE-Synchro vereint alle positiven und negativen Merkmale, wie man sie sich bei der Neusynchronisation eines 83 Jahre alten Films nur vorstellen kann: Einerseits waren hier Synchronsprecher am Werk, die ihr Bestes gaben und Tontechniker, die die Tonspur gar mit künstlicher Patina (z.B. Hintergrundrauschen) veredelten, so dass diese älter klingt, als sie tatsächlich ist. Anderseits wirken die Tonalität, Stimmfarbe und Betonung von Frank Röth (Louis Jouvet) und Sabine Arnhold (Arletty) im Vergleich zu den Originalstimmen langweilig. Vor allem wenn Arletty Ihr legendäres „Atmosphère … Atmosphère!“, das in Frankreich zum geflügelten Wort wurde, zum Besten gibt, ist das ein Unterschied wie Tag und Nacht! Letztendlich scheitert diese Synchronfassung auf hohem Niveau. Deshalb hätte ich persönlich eine Originalfassung mit deutschen Untertiteln, wie sie in der Doku „Tristesse und Sehnsucht - Das Kino des Marcel Carné“ verwendet wurde, bevorzugt.
Ich hoffe man hat sich nicht zu sehr auf Lippensynchronität versteift, um das Gefühl einer Altsynchro auf einer weiteren Ebene zu erwecken.
Schade, dass hierzu keine physische Kopie angekündigt ist. Wäre schade, wenn auch diese Projektbearbeitung nach nur etwa 1 Woche auf ewig verschwindet.