Am 23.8.21 verschied der Firmengründer der Cinephon Filmproduktions GmbH.
Der Sohn des Architekten Armin Baumgartner und seiner Frau Trudy beendete das Gymnasium mit der Handelsmatura. Er wurde zunächst Werbetexter und absolvierte dann die Rekrutenschule. Anschließend zog er nach München und begann ein Studium an der Filmhochschule München in der Regieklasse. Er fand sich hier jedoch nicht zurecht und musste 1960 die Schule verlassen.
So kehrte er in die Schweiz zurück und konnte noch 1960 auf Vermittlung seines Onkels, des Filmkomponisten Walter Baumgartner als Volontär in der Funktion eines Kameraassistenten an dem Film Der Teufel hat gut lachen mitwirken. Er war dann noch dreimal Kameraassistent und arbeitete bei Zürcher Dokumentarfilmfirmen.
1967 kam er zur Urania-Film von Erwin C. Dietrich und wurde dessen wichtigster Mitarbeiter. Er war nicht nur als Chefkameramann für die Aufnahmen von zahlreichen Sexfilmen verantwortlich, sondern arbeitete vereinzelt auch als Filmeditor (1981 war er für Schnitt des Films Mad Foxes – Feuer auf Räder verantwortlich), Regisseur, Synchronregisseur, Darsteller und Produktionsleiter. Zugleich war er Mitinhaber von Dietrichs Firmen.
1975 gründete Peter Baumgartner die Synchronfirma Cinephon Filmproduktions GmbH als Tochterunternehmen der von Erwin C. Dietrich betriebenen Gesellschaften Ascot Filmverleih GmbH und Elite Film AG (firmiert heute als Ascot Elite Entertainment Group).
Baumgartner, der sich in Berlin niedergelassen hatte, trennte sich 1990 von Dietrich und widmete sich nur mehr seiner Synchronfirma. Dort übernahm er persönlich die Dialogregie einiger prominenter deutscher Fassungen, u.a. "Highlander 2" oder natürlich - unvergessen - die ersten Staffeln "Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI".
Nach mehreren Schlaganfällen sah er sich gezwungen, sich in das Privatleben zurückzuziehen. Die Firma wird seit 2001 von Baumgartners langjährigem Partner Martin Ruddigkeit geleitet.
Danke, Slarti. Eine schöne Zusammenfassung eines künstlerisch engagierten Lebens. Seine Regiearbeiten haben mir sehr oft gefallen, wie ich irgendwann feststellte, und mit "Akte X" hat er natürlich sein Stück Synchron-Unsterblichkeit beansprucht. Wir wollen nicht vergessen: eine der Serien, die ob der geballten Qualität das heutige Interesse am Synchron mitbegründet haben. Und dann noch Gründungsvater des Qualitätsgaranten Cinephon. Respekt vor diesem Lebenswerk.