Nach 2 1/2 Jahren wieder ein neuer Jackie Chan Film und ja es ist ein ordentlicher Film geworden, der trotzdem einen bitteren Beigeschmack hat. Ich habe den größten Respekt vor Chans frühere Karriere, ohne ihn wäre der damalige Hongkong Film nie so groß geworden. Seinen US-Filmen konnte ich nie etwas abgewinnen, aber auch in der Heimat sah es nicht besser aus. Mit "Stadt der Gewalt", hat er seinen letzten guten Film gedreht, den er so heute auch nicht mehr machen könnte. Ab den 10er spürt man immer mehr den Fremdeinfluss in seinen Werken, den er sich leider gebeugt hat. Spätestens ab 2015 und den ersten obskuren und/oder viel zu Patriotischen Filmen, hat er auch international Ansehen verloren. Sein letzter Film: "Vanguard", war ja ein Werbevideo für die gute Außenpolitik Chinas. "Ride On" ist glücklicherweise wieder ein Unterhaltungsfilm, der als Selbstreflexion Chan gesehen werden kann. Mein Problem mit den Streifen ist, dass er zu Früh kommt. Die Grundaussage ist: "Die alten Zeiten sind vorbei und nun kommt eine neue Generation". Wenn dies Chans letzte Rolle gewesen wäre, hätte die Grundaussage noch mehr gewirkt. Wu Jings Rolle soll wohl die Verbindung zur neuen Generation darstellen und ist ganz bewusst so inszeniert. So bleibt ein Unterhaltsamer Rückblick auf 40 Jahre Jackie Chan, der aber Zeitgleich den Zerfall einer Ära aufzeigt.
Das Highlight der Synchro ist Stefan Gossler, der für mich in den letzten Jahren, die Filme immer aufgewertet hat. Ohne ihn wäre ich vermutlich schon ausgestiegen. Wietzorek wirkte wie erwartet etwas zu Alt, aber hat ihre Rolle trotzdem toll gespielt. Gerd Naumann in der Regie ist ein toller Gewinn für Think Global.