Es geschah um 8 Uhr 30 (I saw what you did, USA 1965) Verleih: Universal Berliner Synchron GmbH, 1965 Buch: Karin Vielmetter Dialogregie: Klaus von Wahl
Premiere: 14. Mai 1965 (USA) 25. Dezember 1965 (D)
Amy Nelson (Joan Crawford) Tilly Lauenstein Steve Marak (John Ireland) Gert Günther Hoffmann Dave Mannering (Leif Erickson) Curt Ackermann Kit Austin (Sara [Sarah] Lane) Dagmar Biener Libby [Debbie] Mannering (Andi Garrett) Marion Hartmann Tess Mannering (Sharyl Locke) ? (sprach auch für das kleine Mädchen Irene (Eileen Baral) in "Die 27. Etage") Ellie Mannering (Patricia Breslin) Gisela Reißmann John Austin (John Archer) Heinz Petruo State Trooper (John Crawford) Holger Kepich Judith Marak (Joyce Meadows) ? Gerald Nyes (Tom Hatten) ? Tom Ward (Douglas Adams) ? Mary Ward (Barbara Wilkin) ? John Adams (Glen Vernon) ? Jill Adams (Sara Anderson) ? Linda (Janet Hamill) ? Tommy Kane (John Crowther) ? Telefonistin (Dee Carroll) Inge Landgut (???) Sergeant Harris (Russ Bender) ? Mrs. Harrison (1. Streichopfer) (?) Erna Haffner
Ziemlich unausgegorener Mischmasch aus Teenie-Komödie und Proto-Slasher aus William Castles Hexenküche, der zwar nicht direkt langweilt, aber sein ganzes Pulver in der Mordszene nach der ersten Viertelstunde schon verschießt und danach gemütlich vor sich hinplätschert. Die Mädels nerven (interessanterweise die beiden älteren mehr als das 10jährige Anhängsel Tess, das sich mit am erwachsensten verhält) und verdienen im Grunde viel mehr, als ihnen letztendlich passiert. Und auch die Frage, wer hier wirklich "irre" ist, sollte überdacht werden, wenn man sich einige der Grimassen von Andi Garrett während der Telefonszenen ansieht. Kein Wunder, daß aus der nichts wurde...
Die Synchro ist (zeittypisch) mehr als in Ordnung, auch wenn keine großen Ruhmestaten auszumachen sind. Überraschend ist GGH für den immerhin 15 Jahre älteren John Ireland in der Killerrolle. Ein Marquis hätte hier weit über die Schmerzgrenze hinaus aufgedreht, GGH bedient eher die leisen Töne (und macht es auch durchaus glaubhaft, daß die Mädels seine Stimme so toll finden). Crawford-Fans brauchen hier nicht einzuschalten, die Diva macht sich trotz Topbilling lediglich ein knappes Viertelstündchen (auf mehrere Szenen verteilt) zum Affen und verschwindet dann aus der Handlung.
Leider keine Samples, BD kann ich am Rechner nicht verarbeiten.
Zitat von Lord Peter im Beitrag #1Ein Marquis hätte hier weit über die Schmerzgrenze hinaus aufgedreht,
Das Urteil finde ich zu hart - Marquis konnte und tat auch anders (gerade unter von Wahls Regie) - als Beweis dient sein astmathischer Killer (!) in "Der letzte Zug" (da unter Gieses Regie).
Zitat von Lord Peter im Beitrag #1GGH bedient eher die leisen Töne (und macht es auch durchaus glaubhaft, daß die Mädels seine Stimme so toll finden).
Unter dem Aspekt scheint GGH natürlich auch ohne ein Beispiel zu hören als Idealbesetzung.
Nur blind geraten: Könnte Hansi Jochmann für Tess in Frage kommen? Ich habe sie (und von Wahl für die Regie) auch für "Im Schatten des Zweifels" im Verdacht.
Stimmt schon, von Wahl hatte Marquis durchaus gut im Griff (man vergleiche etwa auch seinen schüchternen Tänzer in "Verdacht"). "Der letzte Zug" war allerdings qualitativ doch eine ganz andere Hausnummer als der Streifen hier, und John Irelands Vorlage hätte sich durchaus für Overacting angeboten. Umso überraschter war ich über GGH.
Jochmann ist gar keine schlechte Idee. Ich muß direkt mal "Schloß des Schreckens" raussuchen.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #2Nur blind geraten: Könnte Hansi Jochmann für Tess in Frage kommen? Ich habe sie (und von Wahl für die Regie) auch für "Im Schatten des Zweifels" im Verdacht.
Noch nichts Neues zur Jochmann-Frage (ich finde meine "Schloss des Schreckens"-DVD gerade nicht), aber Ann in "Im Schatten des Zweifels" (und für mich ist das Philine Peters-Arnolds, besonders beim Telefonat mit der Frau von der Post klingt ihre spätere Diktion schon durch) hat nicht die Sprecherin von Tess. Bei von Wahl als Regisseur gehe ich aber mit, schon wegen der ungewohnt seriösen Performance von Brandt. Und Dagmar Biener war auch dabei.
Ich habe mal ein Sample angefertigt, auch wenn es schade ist, dass man nicht miträtseln kann. Die kleine Hansi im "Schloss des Schreckens": https://voca.ro/12Mb6058r6S6
Aber schwierig. "Schloss des Schreckens" ist von 1961, da war die Jochmann 8 Jahre alt. Sie klingt hier auch wirklich noch sehr hoch und piepsig. "Es geschah um 8 Uhr 30" und "Die 27. Etage" (da ist es definitiv beide Male dieselbe Stimme) entstanden immerhin 4 Jahre später, aber eine gewisse Grundähnlichkeit ist auf jeden Fall vorhanden. Gibt es vielleicht noch weitere verbürgte Kinderauftritte von Hansi Jochmann außer "Schloss des Schreckens"?
Ich hätte noch ein Sample von Hansi Jochmann von 1964 (ihr Auftritt als Gerda im Märchenfilm "Die Schneekönigin"). Hilft dir das vielleicht weiter? Da hatte sich ihre Stimme schon ziemlich verändert. https://voca.ro/15WeYdwEU0xZ
So charmant ich die Idee mit Hansi Jochmann finde... Ich glaube, das ist sie nicht. Hansi Jochmann klingt in dem Ausschnitt aus der "Schneekönigin" schon älter als die Irene-Stimme, obwohl der Film sogar ein Jahr früher als die beiden besagten Synchros entstand.