ich freu mich sehr da ich demnächst ein Vorstellungsgespräch zum Cutter in einer größeren Synchronfirma habe. Allerdings habe ich noch ein paar Fragen die durch meine bisherigen Recherchen unbeantwortet blieben, da ich nichts dazu gefunden habe.
Hier erstmal ein paar Infos zu mir: Ich bin bald mit meiner Ausbildung zum Mediengestalter mit Schwerpunkt Ton fertig und habe jetzt mehrere Jahre Studioerfahrung. Wir wurden auch sehr früh ins kalte Wasser geschmissen und mussten relativ schnell auch selbst Projekte stemmen. Dort habe ich viele Aufnahmen und Mixes im Musikkontext gemacht. Da ich mir nach einiger Zeit bewusst war, dass ich in den Filmton möchte, hatte ich mir mit der Zeit selbst Kurzfilmprojekte als Mixer, Sounddesigner, Foley-Artist, Ton Assi und Komponist zugelegt. Bei einem hatte ich zwecks miesen Ton auch ADRs gemacht. Wegen meiner Erfahrung denke ich, dass ich eine reale Sichtweise darauf habe, wass mich im Berufsleben als Cutter erwartet.
Da mir aber in dem ein oder anderen Bereich noch etwas an Wissen fehlt, wäre die Frage ob es sich vielleicht lohnt nicht doch erst für kurze Zeit Assi zu sein oder reicht da die Einarbeitungszeit?
Die nächste Frage die ich habe betrifft das Gehalt. Denn falls ich gefragt werde was denn so meine Erwartungen sind, möchte ich nicht eine unrealistische Summe nennen, die mich entweder aus dem Auswahlverfahren kickt oder ich unterbezahlt werde. Ich denke dass sich das Gehalt so zwischen 18,000€ - 24,000€ netto pro Jahr/1,500 - 2,000€ netto pro Monat bewegt. Ist das realistisch und wie verhält sich das als Assi?
Eine weiter Frage ist, ob Teile des Bewerbungsgesprächs in Englisch stattfinden oder ob die Kenntnisse im Probearbeiten/Probezeit bewiesen werden. Englisch ist für mich kein Problem (nutze alle DAWs in Englisch und schaue meistens auch Filme oder Youtube in dieser Sprache) nur ist mein Sprechen etwas eingerostet.
Die letzte Frage betrifft meinen Künstlernamen. Die meisten Projekte liefen darunter und ich würde gerne den Namen in meiner potentiellen Arbeitsstätte in den Credits auch weiter nutzen. Ich habe mich aber unter meinen bürgerlichen Namen beworben mit dem Hinweis, dass ich vergangene Projekte darunter realisiert habe. Ich bin gerade auch dabei mir diesen auf meinem Perso eintragen zu lassen. Durch die Reichweite vergangener Projekte sollte das auch realistisch sein.
Ist das hier in der Branche typisch oder doch sehr ungewöhnlich?
Falls mir jemand weiterhelfen kann freue ich mich sehr!
Du armer Mensch! In DIESEM Forum wirst Du auf Deine Fragen kaum Antworten finden. Das Thema ist zu wenig "nerdig", nicht "Sprecher-promigeil" und über Preise schweigt man sich hier sowieso aus. Das ist allerdings in der gesamten Branche so. Das hat Gründe, die größtenteils auch berechtigt sind. Außerdem scheint man hier ziemlich neidzerfressen zu sein, weil viele Teil der Branche werden wollen. Das gelingt auch Manchen, den Meisten aber nicht. Umso mehr werden die diesbzgl. Erfolgreicheren gern mit Missachtung gestraft. Kurz und gut - auch ich kann Dir keine Tipps bzgl. eines monatlichen Festgehalts geben, habe aber gehört, dass der Tagessatz eines selbstständigen Synchroncutters im Studio grob im Bereich von 200 bis 300 € liegt. Die Arbeit am Schnittplatz - sprich das Cutten hinterher - hat höhere Tagessätze.
Da das Studio vernünftige Endergebnisse haben will und vermutlich nicht zum ersten Mal neue Cutter einstellt, werden die sicher einen Workflow für die Einarbeitung haben. Dabei kannst du dann zeigen, was du draufhast und wirst dementsprechend eingesetzt. Wie das abläuft kannst du ja beim Bewerbungsgespräch fragen.
Zum Gehalt habe ich keine genauen Zahlen, aber das was DoMo77 schreibt klingt realistisch. Allerdings könnte der Tagessatz bei Festanstellung anders sein, da du ja Sozialleistungen bekommst.
Ich wüsste nicht, warum man beim Bewerbungsgespräch als Cutter Englisch sprechen sollte, da du ja keinen Kundenkontakt hast. Es wird zumindest niemand erwarten, dass du es perfekt sprichst, da es bei der Arbeit an englischsprachigen Projekten ja eher wichtig ist, dass du es verstehst.
Ich weiß von mehreren Personen in der Branche, die mit ihrem Künstlernamen im Abspann stehen. Cutter, Sprecher, Regisseure. Solange es wie ein Name klingt und nicht "Pipifax9000" oder so ist, dürfte das kein Problem sein.
Zitat von DoMo77 im Beitrag #2Du armer Mensch! In DIESEM Forum wirst Du auf Deine Fragen kaum Antworten finden. Das Thema ist zu wenig "nerdig", nicht "Sprecher-promigeil" und über Preise schweigt man sich hier sowieso aus. Das ist allerdings in der gesamten Branche so. Das hat Gründe, die - teilweise - auch berechtigt sind. Außerdem scheint man hier ziemlich neidzerfressen zu sein, weil Viele Teil der Branche werden wollen. Das gelingt auch Manchen, den Meisten aber nicht. Umso mehr werden die diesbzgl. Erfolgreicheren gern mit Missachtung gestraft. Kurz und gut - auch ich kann Dir keine Tipps bzgl. eines monatlichen Festgehalts geben, habe aber gehört, dass der Tagessatz eines selbstständigen Synchroncutters im Studio grob im Bereich von 200 bis 300 € liegt. Die Arbeit am Schnittplatz - sprich das Cutten hinterher - hat höhere Tagessätze.
Hoppla, da scheint sich aber einiges angestaut zu haben. Die Herablassung gegenüber dem höflichen Fragesteller und dem gesamten Forum hättest Du Dir sicher klemmen können, ohne deswegen gleich körperliche Schmerzen zu erleiden. Dann hätte der tatsächliche Informationsgehalt Deines Beitrags auch den Stellenwert erhalten, den er verdient.
Habe den Fragesteller sicherlich nicht herablassend behandelt. Mit keinem Satz! Sondern ihn eher an meine Eindrücke der letzten paar Jahre im Forum heranführen wollen. Und Schmerzen bereiten mir nur bestimmte Erwartungen hier und oberflächliche Fließband-Synchros. Außerdem hatte hier stundenlang keiner die Eier, dem HÖFLICHEN FRAGESTELLER zu antworten. Ich hingegen irgendwann schon!
OK, so hatte ich den ersten Satz aufgefasst (es hätte sich – aus meiner Sicht – jedenfalls nahtlos in den Tonfall des restlichen Beitrages eingefügt). Klingt halt eher nach Selbstdarstellung als nach Interesse daran, einem Neuling weiterzuhelfen, da Du Dich ja offensichtlich auch nicht als Teil des Forums verstehst.
Zitat von Marco Rosenberg im Beitrag #3Ich wüsste nicht, warum man beim Bewerbungsgespräch als Cutter Englisch sprechen sollte, da du ja keinen Kundenkontakt hast. Es wird zumindest niemand erwarten, dass du es perfekt sprichst
Genau mein Gedanke. Ich finde, selbst Originalsprachenkenntnisse zu erwarten ist eigentlich schon zu viel verlangt, obwohl sie natürlich hilfreich sein können. Es geht je nach Einsetzungsbereich entweder darum, das BILD in für die Aufnahme geeignete Stücke einzuteilen - unter Beachtung des Originaltons, der aber für den aufs Technische achtenden Cutter genauso gut eine diffuse Tonwelle oder Wortsalat sein könnte - oder den deutschen Ton während und nach der Aufnahme richtig aufs Bild zu schieben.
Das Recht auf Nennung nach Wunsch - also unter bürgerlichem, Künstlernamen oder auch gar nicht, ist gesetzlich vorgeschrieben. Da musst du dir glaube ich keine Sorgen machen.
Unsicher bin ich allerdings, inwieweit du zuuu sehr auf deine bisherigen Arbeiten als Mediengestalter-Azubi abheben solltest. Ein bisschen natürlich, damit man merkt, dass du was von der Materie grob verstehst. Aber wenn du es übertreibst, könnte man vielleicht meinen, der Cutter-Job sei für dich nur ein Lückenfüller, bis du eine "richtige" Stelle als Mediengestalter findest.
Aber da bin ich mir wie gesagt unsicher. Überhaupt dürften die meisten hier vermutlich nicht aus Feigheit oder Missgunst nicht antworten, sondern weil sie es schlicht nicht beantworten können. Zeig ruhig ehrliches Interesse an den Einzelheiten, so wie du es hier auch getan hast. Ich wünsche dir bei deiner Bewerbung viel Glück. Es wird vermutlich auch nicht die letzte offene Stelle sein.
Vielen Dank für eure Antworten - hat mir weitergeholfen! Das mit der Ausbildung ist so ne Sache, denn auf dem Papier mache ich eine Ausbildung zum Mediengestalter aber praktisch mache ich Aufgaben die eigentlich ein Soundengineer macht. Hauptsächlich Aufnahme und Mixing. Manchmal kommen vereinzelt auch Aufgaben die dem eines Mediengestalters entsprechen (zB. Konzert mit ner Kamera aufnehmen und dann einen Multicamschnitt machen) aber das ist selten, damit das noch so als Mediengestalter durchgeht.
Ich möchte den Menschen beim Gespräch auch nicht das Gefühl geben dass das für mich nur ein "Lückenjob" ist. Das ist es ja auch nicht, denn ich möchte angestellt sein und nicht nach ein paar Wochen meinen Hut ziehen. Mediengestalter zu sein, möchte ich auch nicht mehr. Als ich herausgefunden habe dass es den Job gibt, habe ich gemerkt dass er wie für mich geschaffen ist.
Das Gespräch steht ja noch aus - wäre auf jeden Fall der Hammer wenn es dann klappt!
Zitat von Kakaodu im Beitrag #8aber praktisch mache ich Aufgaben die eigentlich ein Soundengineer macht. Hauptsächlich Aufnahme und Mixing.
Ich möchte dich wirklich nicht verunsichern, aber würdest du mir das bei einem Bewerbungsgespräch erzählen, dann würde ich dich eventuell fragen, ob du dich auch sicher als Cutter bewerben möchtest und nicht etwa als Tonmeister. (Wofür man m.E. wirklich eine eigens darauf ausgerichtete Ausbildung haben sollte.)
Zitat von Kakaodu im Beitrag #8aber praktisch mache ich Aufgaben die eigentlich ein Soundengineer macht. Hauptsächlich Aufnahme und Mixing.
Ich möchte dich wirklich nicht verunsichern, aber würdest du mir das bei einem Bewerbungsgespräch erzählen, dann würde ich dich eventuell fragen, ob du dich auch sicher als Cutter bewerben möchtest und nicht etwa als Tonmeister. (Wofür man m.E. wirklich eine eigens darauf ausgerichtete Ausbildung haben sollte.)
Mein Ratschlag: Einfach machen. Wenn du dich mit Pro Tools oder Nuendo auskennst und sowieso schon mehr oder weniger in der Branche tätig bist, sehe ich da keine Probleme. Es werden händeringend Cutter und Tonmeister gesucht. Viel Glück :)
BTW. Als Freiberufler kann der Job noch lukrativer sein.
Zitat von Psilocybin im Beitrag #12Mein Ratschlag: Einfach machen.
Daumen hoch!
Aufgrund des Fachkräftemangels können sich Firmen eh nicht mehr erlauben, immer schon komplett ausgebildete Vollprofis mit Jahre lang Erfahrung im Synchron zu erwarten.