Erstverleih: Columbia Pictures Erstaufführung: 17.06.1977 Drehbuch: Peter Benchley, Tracey Keenan Winn (nach dem Roman von Peter Benchley, dt. „Das Riff“) Regie: Peter Yates
Deutscher Erstverleih: Warner-Columbia Deutsche Erstaufführung: 20.11.1977 Deutsche Bearbeitung: Berliner Synchron GmbH Wenzel Lüdecke Buch: Lutz Arenz Dialogregie: Joachim Kunzendorf
Gail Berke (Jacqueline Bisset) Helga Trümper David Sanders (Nick Nolte) Thomas Danneberg Slake (Dick Anthony Williams) nur Laute [?] Romer Treece (Robert Shaw) Michael Chevalier Ronald (Earl Maynard) nur Laute [?] Wiley (Bob Minor) Joachim Pukaß [?] Henri Cloche (Louis Gossett) Joachim Kemmer Adam Coffin (Eli Wallach) Hans Dieter Zeidler Hafenmeister (Teddy Tucker) Ronald Nitschke Kevin (Robert Tessier) ? Johnson (Lee McClain) (Wer? Wo?) Kellner (?) Joachim Kunzendorf Radiosprecher (?) Manfred Rahn Blonder Mann am Hafen (?) ? Stadionsprecher (?) Manfred Rahn?**
Lief vorgestern im BR mit dem deutschen Kinovorspann.
„Bullitt“ ist einer meiner Lieblingsfilme, insofern habe ich mir von Peter Yates auch hier einiges erwartet … Es erinnert schon maches an den „Weißen Hai“ – nicht zuletzt der nur ein Jahr später viel zu früh verstorbene Robert Shaw (plus, in der deutschen Fassung: Chevalier, Arenz und Kunzendorf …). Kein Wunder: Hinter beiden Filmen und den jeweils dazugehörigen Buchvorlagen steckt Peter Benchley. Und was dem „weißen Hai“ die dämliche Killerhai-Fantasie (klar, Benchley hat das später bereut, das ist ihm hoch anzurechnen), ist der „Tiefe“ der eigentlich gar nicht so unterschwellig vermittelte Eindruck von Rassismus. Nicht nur, dass praktisch alle (brutalen, geradezu wilden, nur sehr wenig oder gar nicht sprechenden*) Schurken in diesem Film Schwarze sind (das gilt für die wirklich relevanten Rollen auch andersherum) – die Verknüpfung mit der Voodoo-Thematik gibt dem Ganzen noch zusätzlich einen sehr unangenehmen Beigeschmack.
Ansonsten ist der Film einfach ziemlich unausgegoren. Er hat was: Die Recherche zur Schatzgeschichte, eine bisweilen wirklich wohlig spannend-gruselige Stimmung, schöne Bilder sowohl unter Wasser als auch zu Lande … und trotz der zwei Stunden Länge ist er überraschend kurzweilig. Aber die einzig interessante Figur gibt eigentlich der bereits erwähnte Robert Shaw ab. Und insgesamt wirkt der Film insgesamt einfach nicht richtig durchkomponiert. Die Mischung aus diesen überaus beeindruckenden und spannenden Unterwasseraufnahmen (in einem echten Schiffswrack!) und der sich zwischendurch immer wieder breitmachenden B- bis C-Movie-Gangstergeschichte – nee, ich weiß nicht. „Kammanommakucken“, um Torsten Sträter zu zitieren. Aber muss man auch nicht unbedingt.
* Namentlich angesprochen werden sie, soweit ich es mitbekommen habe, auch nie; daher die Unsicherheit in der Zuordnung. ** Zu hören sind neben dem Stadionsprecher noch einige Zuschauer; vielleicht erkennt die ja auch noch jemand ...
Ich rechne dem Film auf jeden Fall hoch an, daß Romer Treece (im Gegensatz zum Buch) hier überleben darf.
Bei der Synchro hat mich schon immer gewundert, daß man Helga Trümper nach Berlin geholt hat, obwohl man doch genug Alternativen (Traudel Haas, Renate Küster, Marianne Lutz, Hallgerd Bruckhaus) vor Ort gehabt hätte. Trümper hatte zwar mit Abstand die meisten Einsätze, aber wirkliche Feststimme der Bisset war sie auch nicht.
Definitiv viel zu jung, als ich den Film zum ersten Mal sah. Neben der gruseligen Muräne hatte mich kleinen Steppke vor allem die Voodoo-Szene verwirrt, Jahre bevor Bier geprickelt hat in Bachnabööl . Die Unterwasserszenen sind für mich heute noch die spannendsten überhaupt im Filmwesen.
@Edigrieg: Die Unterwasserszenen sind wirklich fantastisch.
@Lord Peter: Genau das Gleiche habe ich auch gedacht, als ich das in der Wikipedia gelesen habe.
Vielleicht bot sich gerade die Gelegenheit, Helga Trümper zu holen, weil zwei Filme mit Jacqueline Bisset – unter Kunzendorfs Regie – fast zeitgleich in Berlin bearbeitet wurden (der zweite war „Der große Grieche“)? In „Eine Hochzeit“ (1978) besetzte er sie ebenfalls, für eine andere Schauspielerin. (Ansonsten stand er bei JB ja eher für die Besetzung mit Hallgerd Bruckhaus, die er zwei Jahre zuvor etabliert hatte und zu der er in den 80ern, bei seinem nächsten Bisset-Film, auch wieder zurückkehrte.)