Bei ZONING handelt es sich eigentlich um eine deutsche Produktion mit deutschen Darstellern. Futuristisch angehaucht (auch durch den Soundtrack von Tangerine Dream) ging der Streifen aber offenbar sang- und klanglos unter und ist heute ziemlich in Vergessenheit geraten. Auf DVD hats das Ding aber dennoch geschafft, leider nur in 4:3.
Am Bemerkenswertesten für dieses Forum ist aber der Fakt, dass der Streifen offensichtlich schon damals durchgehend nachsynchronisiert wurde. Und so sieht das dann aus:
Dieter "Yello" Meier müsste Thomas Fritsch sein, bin aber nicht sicher. Bei Gelegenheit schieb ich mal ein Sample hoch. Vermutlich wollte man mit der Nachsynchronisation renommierter Sprecher mehr Ami-Feeling schaffen, aber das ist nur Spekulation.
sowie Michael Rüth, Michael Gahr (Angestellter), Marion Hartmann (Reporterin), Charles Muhamed Huber (Tontechniker), Hartmut Neugebauer (Zivilpolizist)
Ich war auch über die komplette Nachsynchronisation überrascht. Eventuell gehörte sie aber zum Gesamtkonzept. Obwohl es sich um eine dt. Produktion handelt, ist der Handlungsort nämlich recht eindeutig in Amerika (englische Bildschirmtexte, Dollarscheine, Uniformen der Polizisten und Außendrehs ins Chicago). Hat man durch die Synchronisation mit Hollywood-Stimmen eventuell verstärken wollen? Würde mich deiner Spekulation daher anschließen.
Ich würde ja spekulieren, dass der Film in Englisch gedreht wurde mit Blick auf den amerikanischen Markt (was ja dann wohl auch gründlich schief ging) - da gibt es in den 80ern einige Beispiele. Und wenn viel on Location gedreht wurde, könnte auch der Set-Ton vielfach unbrauchbar gewesen sein - das wäre glaubhafter Grund 2 für die Nachsynchronisation. Idee 3 wäre das fassbindersche Modell - Darstellern eine "passendere" Stimme zu geben (nicht gleichbedeutend mit "Amerikanisierung").
Auf der DVD zum Film befindet sich ein wenig Bonusmaterial, u.a. ein zeitgenössischer Bericht aus dem Magazin "KinoKino", in dem auch Set-Aufnahmen zu sehen sind: Der Film wurde in dt. Sprache gedreht. Eine internationale Vermarktung war aber mindestens angedacht, da sich auch ein englischer Trailer zum Film auf der DVD befindet, der hörbar (schlecht) in Englisch synchronisiert wurde. Ob der Film dann auch tatsächlich im englischsprachigen Ausland gelaufen ist, weiß ich allerdings nicht.
Die Ideen 2 und 3 lägen aber im Bereich des Möglichen.
Ist der Film eigentlich in stereo? War beim deutschen Film zu der Zeit ja noch nicht so üblich (außer Superproduktionen wie "Die unendliche Geschichte"). Wenn ja, wäre das auch noch eine mögliche Erklärung.