als ich mir gerade nochmal "Nadia: The Secret of Blue Water" auf Blu-ray angeschaut habe, ist mir etwas Interessantes aufgefallen. Die Synchro hat entsprechend ihres Alters ein recht deutliches Hintergrundrauschen. Nun kommt es, dass man an sehr ruhigen Stellen auf einmal sehr leise Stimmen im Hintergrund hört. Eine solche Stelle habe ich hier mit Audacity aufgenommen und verstärkt: https://voca.ro/1gQt8jtxTyso
Man hört eine Frau "Ich bin sicher, wir werden uns nie wieder sehen!" sagen - ich glaube eher nicht, dass der Ausschnitt aus der Nadia-Synchro stammt. Da die Serie 1996 erstmals bei RTL II ausgestrahlt wurde, ist davon auszugehen, dass bei der Synchro noch Tonbänder zum Einsatz kamen. Man hört an manchen anderen Stellen der Synchro auch, wie das Band leiert. Nun frage ich mich, wie wohl die zweite Stimme auf das Band gekommen ist - wurde womöglicherweise bei der Synchro selbst das Band mehrmals bespielt und vermeintlich "gelöscht"? In diesem Fall müsste der Ausschnitt wohl aus einer anderen FFF-Grupe-Synchro stammen. Oder haltet ihr es für wahrscheinlicher, dass das erst mit der fertigen Synchro passiert ist, welche vielleicht beim Sender auf ein mehrfach benutztes Band überspielt wurde?
Ohne mich groß mit eventuellen technischen Hintergründen auszukennen, fiel mir nur ein anderes Beispiel ein: in den Folgen acht bis zwölf der Animeserie "Z wie Zorro" ist ebenfalls leise im Hintergrund die italienische Synchronisation der Animeserie "Danguard" zu hören. Das wurde erstmals 2008 beim DVD-Release durch KSM von Nutzern im Cinefacts-Forum beanstandet, bei weiteren Nachforschungen kam heraus, dass dies bereits bei der VHS-Veröffentlichung der Fall war (ich finde das Thema leider nicht mehr). Da "Zorro" über den italienischen Lizenzgeber Mondo Entertainment nach Deutschland verkauft wurde, muss was-auch-immer-da-passiert-ist beim Einsortieren oder Überspielen im italienischen Archiv vorgefallen sein. Ansonsten gäbe es zwischen den beiden Serien bzw. Synchronfassungen keinerlei Verbindungen, schätze ich.
Das erinnert mich an das Phänomen, dass es bei Hörspielen auf Tonband häufiger mal gab. Auch da kam es vor, dass im Hintergrund leise andere Stimmen zu hören waren.
Zitat von Chow Yun-Fat im Beitrag #4Das erinnert mich an das Phänomen, dass es bei Hörspielen auf Tonband häufiger mal gab. Auch da kam es vor, dass im Hintergrund leise andere Stimmen zu hören waren.
Bei MCs kann man zuweilen ganz leise die jeweils andere Seite der Kassette rückwärts hören. Ob das an den MCs oder an den Abspielgeräten liegt, weiß ich nicht.
Bei einem älteren deutschen Fernsehfilm, der auf Betamax aufgezeichnet wurde und dessen Titel ich nicht mehr weiß, konnte ich ganz leise den lauten Schrei einer Darstellerin vernehmen, wenige Sekunden bevor sie wirklich geschrien hat.
Manchmal fiel mir bei der einen oder anderen Synchro auf, dass der Originalton ganz leise im Hintergrund zu hören ist, z.B. mal fast durchgehend während einer Folge der alten Hulk-Serie (war übrigens schon bei den ersten Ausstrahlungen so und wurde auch für die DVD nicht korrigiert)'
Bei der DVD-Ausgabe von "Wer die Nachtigall stört" scheint bei der deutschen Fassung auch ein teils defektes Band zum Einsatz gekommen zu sein. Man hört bei der Prozessszene im Hintergrund Walzermusik, die da definitiv nicht hingehört und die es auch bei keiner anderen Tonspur auf der DVD gibt. Das Phänomen hatten wir, glaube ich, hier im Forum auch mal.
Zitat von andreas-n im Beitrag #5 Bei MCs kann man zuweilen ganz leise die jeweils andere Seite der Kassette rückwärts hören. Ob das an den MCs oder an den Abspielgeräten liegt, weiß ich nicht.
Bei Kassetten wird das wohl am Tonkopf liegen, der nicht perfekt auf der richtigen Bandhöhe liegt. Da immer nur eine Hälfte des Bandes abgetastet wird, wird logischerweise ein bisschen von der anderen Seite mitabgespielt, wenn das nicht ganz passt. Im Falle der Synchros, die hier genannt wurden, hört man diese "ungewollten" Tonspuren allerdings auch nicht rückwärts, sondern in richtiger Abspielrichtung. Es ist hier also vielleicht ein anderes Problem.
Zitat von andreas-n im Beitrag #5Bei einem älteren deutschen Fernsehfilm, der auf Betamax aufgezeichnet wurde und dessen Titel ich nicht mehr weiß, konnte ich ganz leise den lauten Schrei einer Darstellerin vernehmen, wenige Sekunden bevor sie wirklich geschrien hat.
Dieses Phänomen ist mir auch schon anderswo aufgefallen, etwa bei uralten Audioaufnahmen, die wir im Japanischkurs an der Uni verwendet haben. Da hat man dieselbe Tonspur zeitversetzt mehrmals leise gehört, bevor sie wirklich abgespielt werden sollte. Das war vom Rauschpegel her auch mit ziemlich großer Sicherheit mal ursprünglich auf Band gewesen.