Zitat von Jacques Naurice im Beitrag #29Zwingmann war übrigens auch allemal besser, als ich befürchtet hatte. Und das sogar ohne krasses Stimmeverstellen, trotz riesen Altersunterschied.
Er klingt halt so, wie Helmut Krauss wahrscheinlich Anthony Hopkins interpretiert hätte.
Korrekt.
Man kann die ganze Geschichte drehen und wenden wie man will und sich mit Händen und Füßen dagegen wehren wollen, aber auch, wenn wir Bernd Egger für Arnie als Vergleich jetzt mal aus dem Spiel lassen, wird es am Ende des Tages schlichtweg brutal schwer werden, zu belegen, dass Kaspar Eichel für Anthony Hopkins oder Robert Redford jemals (!) irgendetwas anderes war als Thomas Nero Wolff für Tom Hanks oder Bill Murray. Und subjektiv würde ich sogar sagen: Bestenfalls. Wenn überhaupt.
Es gehört wirklich viel Fantasie dazu, Eichel und Wolff dahingehend auf unterschiedlichen Stufen und Eichel drüber zu sehen, was diese Besetzungen betrifft. Man tut Wolff damit auch Unrecht. Das ist zweierlei Maß. Dass Redford und Hopkins zum Zeitpunkt der Übernahme schon ziemlich alt waren - verglichen mit insbesondere Hanks - ist hierbei völlig irrelevant; das ist nur eine Nebelkerze, die über den Kern der Sache hinwegtäuscht, mehr aber auch nicht.
Das Ding ist eben bloß, dass Wolff im Wesentlichen die paar Mal eben dann eingesetzt wurde, wenn es um eine Rolle ging, die Elsholtz vorher schon gesprochen hatte, also in Fortsetzungen. Aus gutem Grunde hat man es ansonsten so gut wie bleiben lassen. Und das hätte man bei Eichel besser auch getan - übrig geblieben wäre dann halt Patrick Stewart als Professor X. Robert Redford und Anthony Hopkins sind keine Rollen, sondern die Schauspieler dahinter.
Der größte Witz ist ja noch, dass man in der Rolle des Picard sogar ausgerechnet nicht auf Eichel zurückgegriffen hat, obwohl er ansonsten für Patrick Stewart etabliert worden ist, da man es - mit vollem Recht - für klüger hielt, lieber seine zweite Serienstimme, als ein Abziehbild der ersten Serienstimme zu besetzen.
Ich hätte weiß Gott ganz andere Favoriten - mit Glemnitz, Riedel und Jürgen Jung habe ich ja schon drei genannt -, aber gegenüber Eichel wäre mir für Anthony Hopkins im Allgemeinen wirklich sogar Zwingmann lieber, wobei das in der Rolle hier schon echt grenzwertig ist, da Hopkins im Grunde ja sogar nochmal älter spielt als er normal ist. Letzteres allerdings ist kein Argument für Eichel, sondern nur gegen Zwingmann.
Zitat von Jacques Naurice im Beitrag #25 Will heißen: Wer DAS gut findet, aber gleichzeitig über Bernd Egger als Ersatz für Thomas Danneberg herzieht, hat ein Glaubwürdigkeitsproblem. Es ist nämlich dasselbe in Grün.
Ist es nicht. Kaspar Eichel ist 1. in der selben Altersklasse wie Kerzel bzw. Hopkins und 2. hat er nun mal eher eine natürliche Ähnlichkeit zu Rolf Schult. Bernd Egger ist für Arnie und Co. etwa 30 Jahre zu jung und muss das Bisschen Ähnlichkeit zu Thomas Danneberg stimmlich herstellen aka eine Imitation geben. Anders würde er noch weniger drauf passen.
Man kann Kaspar Eichels Besetzung für "Rolf-Schult-Schauspieler" gern kritisieren, weil es künstlerisch langweilig ist. Es ist aber nicht dieselbe Nummer wie ein Bernd Egger auf Schwarzenegger oder Stallone.
Danke, Brian. In allen Punkten deiner Meinung. Dass man Kaspar Eichel nicht mag, voll okay. Ich habe ihn auch schon kritisiert. Allerdings ist er jederzeit zu einer absoluten Perle wie auf Ian McKellen (!) in "Mr. Holmes" imstande. Eine Perle irgendeiner Art ist mir von Bernd Egger nicht bekannt. Den mechanischen Klang für einen Terminator hinzubekommen, ist das Eine. Den Gaul dann mit den immer gleichen Bögen totzureiten, bis das Ross röchelt, der Zuschauer auch - und sich dann noch quasi als Wiedergeburt des ungleich begabteren Vorgängers selbst abzufeiern ... ist nee. Einfach nee.
Da ist mir ein Eichel tausendmal lieber. Ein echter Schauspieler, der das Pech hatte, zu einer bestimmten Masche x-fach angefragt zu werden und ein paar Mal zu oft Ja gesagt zu haben.
Zitat von HalexD im Beitrag #36Kaspar Eichel oder Christian Schult sind aktuell die perfekten Besetzungen, alles andere wäre nicht Hopkins.
So ein Unfug. Alles was für sie vermeintlich sprechen würde wäre ihre stimmliche Nähe zu früheren Besetzungen. Aus Gründen, die hier schon zurecht und oft genug ausgeführt wurden, reicht das aber nicht mal im Ansatz aus. Ein Jürgen Heinrich geht wie schon bei Robert Redford in eine ähnliche Richtung und wird dem Schauspieler zudem voll gerecht. Er war großartig in The Son und es ist eine verpasste Chance ihn hier nicht erneut zu besetzen. Leider durften wir ihn auch auf Redford nur ein einziges Mal hören.