Am Silvestertag verstarb Uta Hallant im Alter von 83 Jahren. Ihre Stimme ist mir noch aus Kindertagen vertraut. Ich denke sofort an Audrey Hepburn (Charade, My Fair Lady, Wie klaut man eine Million? undundund), Dame Julie Andrews (Mary Poppins), Jamie Lee Curtis (Ein Fisch namens Wanda), Priscilla Presley (Die nackte Kanone 1-33 1/3 sowie Dallas), Ursula Andress (James Bond 007 jagt Dr. No) sowie an zahlreiche Fernsehserien, u.a. General Hospital (Brooke Bundy), Yes Minister (Diana Hoddinott) und Kirstie Alley (Fackeln im Sturm). Ab und an konnte man Uta Hallant auch auf dem Bildschirm sehen, so etwa in Direktion City, Liebling - Kreuzberg (zwei Serien, die ich v.a. allem wegen der vielen MItwirkenden aus der Synchronbranche regelmäßig gesehen habe) oder neben Sir Peter Ustinov in der Theateraufzeichnung von Beethovens Zehnte, die vor kurzem auch bei Pidax als DVD erschienen ist. Ein weiterer trauriger Abschied in dem verlustreichen (Synchron)Jahr 2022.
Und ich hatte gedacht, 2022 hätte es schon mehr als genug Abschiede gegeben.
Für mich ist sie in erster Line mit Audrey Hepburn verbunden, bei der sie eine kongeniale Nachfolgerin von Marion Degler war (und dem Originalton sehr nahe kam). Eine enorme Bandbreite bewies sie für Jamie Lee Curtis in "Ein Fisch namens Wanda", Kate Capshaw in "Indiana Jones und der Tempel des Todes" und Priscilla Presley in "Die nackte Kanone" - drei Frauenrollen, die unterschiedlicher kaum sein konnten (und alle unter der Regie von Arne Elsholtz)! Insgeheim hatte ich gehofft, sie könnte noch einmal von Media-Paten interviewt werden, da sie gerade zu Beginn ihrer Karriere sicher mit vielen Größen der "alten Garde" zu tun hatte.
2022 war wirklich in vieler Hinsicht ein besch...eidenes Jahr!
Das stimmt mich sehr traurig. Hallant hat viele meiner Allzeitlieblingsfilme synchronisiert. Ich hatte immer noch mal gehofft, dass sie aus ihrem Ruhestand für eine oder zwei Rollen zurückkehrt. Aber nun... :-(
Ach, wie schade. Das ist echt traurig Ute Hallant ist auch so eine Stimme, mit der ich groß geworden bin. Nicht zuletzt wegen "Mary Poppins", der als Kind mein absoluter Lieblingsfilm war und den ich x Mal gesehen habe. Dadurch, dass sie Julie Andrews' Originalstimme ziemlich nahe kam, ist es schon schade, dass sie sie nur einmal synchronisiert hat.
Durch Audrey Hepburn wurde mir Uta Hallants Name dann in Thomas Bräutigams Synchronlexikon zum Begriff, als ich anfing, mich mit Synchronisation zu befassen. Bewusst habe ich sie bestimmt das erste Mal in "Charade" gehört und später wurde mir dann klar, dass Audrey Hepburn vorher von Marion Degler gesprochen, was mir bis dahin gar nicht aufgefallen war. Das ist schon eine ziemliche Ähnlichkeit. 2008 gab es übrigens hier im Forum ein Interview, dass von einem Forumsmitglied geführt wurde, in dem sie auch erzählte, dass sie sich an Deglers Stimme orientiert hätte, da sie ihr schon als Stimme von Audrey Hepburn bekannt war.
Ansonsten habe ich sie schon in vielen unterschiedlichen Synchronrollen, die hier auch schon genannt wurden, hören dürfen. Zuletzt hatte sie sich leider aus dem Synchron zurückgezogen; allerdings habe ich sie vor ein paar Jahren noch im "Ohrenbär" im RBB gehört.
Herzliches Beileid an ihre Tochter. Ich hatte das große Vergnügen sie einmal hier für das Forum zu interviewen. Ihre Synchronarbeit bleibt unvergesslich.
Oh nein.... mit Uta Hallant starb eine der ganz großen Damen des Synchrons.
So sprach sie u.a. Jamie Lee Curtis (Ein Fisch namens Wanda, NAVI CIS), Eunice Gayson (James Bond - Liebesgrüße aus Moskau), Julie Andrews (Mary Poppins), Nathalie Wood (West Side Story, Das große Rennen um die Welt) Priscilla Presley (Dallas, Die nackte Kanone), Catherine Deneuve (Tristana) und natürlich Audrey Hepburn (Charade, My fair Lady, Always), die sie nach dem Weggang Marion Deglers nach Wien übernahm.
Auf der Bühne sah man sie u.a. - Peter Tersons "Zicke Zacke" mit Klaus Herm, Martin Hirthe und Karl Hellmer und Eduard Wandrey. - Frank Wedekinds "Der Liebestrank" mit Stefan Wigger, Claus Hofer und Hans Schwarz. - Roger Vitracs "Victor oder Die Kinder an der Macht" mit Klaus Miedel, Gudrun Genest und Friedrich W. Bauschulte.
Aus ihrer mehr als umfangreichen Hörspielarbeit sind mir folgende besonders im Gedächtnis geblieben:
- Graham Blecketts "Die Negativkopie" mit Christian Rode & Arnold Marquis (WDR 1983) - Peter Hemmers "Mitwisser" mit Heinz Theo Branding, Friedrich W. Bauschulte & Renate Danz (WDR 1978) - Christoph Gals "Ist Rupert F. Zybel ein Alpha-Typ?" mit Achim Strietzel, Jo Herbst, Margot Leonard & Siegmar Schneider (RIAS Berlin / Saarländischer Rundfunk / Bayerischer Rundfunk 1975)
Ich weiß nicht, ob es schon einmal zur Sprache kam, einen Mary Poppins Thread habe ich zumindest nicht gefunden. Allgemein gängig gilt ja in den Credits des Films und des Soundtracks, etc. die Unterscheidung Julie Andrews- Sprache: Uta Hallant, Gesang: Monica Dahlberg. Das ist meiner Meinung nach aber nicht ganz korrekt. Gerade am Anfang des Liedes "Superkaliblablabla" hört man ziemlich deutlich, dass es Uta Hallant ist, die singt, ebenso bei "Es muss 'ne Bank geordnet und präzis' sein". Das sind immer mal Passagen, wo die Grenze zwischen Gesang und Sprache verschwimmt, aber Frau Hallant hat das, wie ich finde, ganz wunderbar gemacht. Im Gedenken an, wie MarcB schon sehr richtig sagte, eine der ganz großen Damen des Synchrons.
Zitat von MarcB im Beitrag #9So sprach sie u.a. Jamie Lee Curtis (Ein Fisch namens Wanda, [...]), Eunice Gayson (James Bond - Liebesgrüße aus Moskau), Julie Andrews (Mary Poppins), Nathalie Wood (West Side Story, [...]) [...]]und natürlich Audrey Hepburn[...], die sie nach dem Wegganng Marion Deglers nach Wien übernahm.
Mit all diesen Schauspielerinnen und Filmen verbinde auch ich mit der Stimme von Uta Hallant (im Falle von AH natürlich neben Marion Degler)! An ihre Leistung auf Eunice Gayson in "liebesgrüße aus Moskau" erinnere ich mich momentan nicht direkt, aber ich möchte heute noch in das OT-Hörspiel reinhören!
Außerdem erinnere ich mich noch an "Aguirre - Der Zorn Gottes", wo sie eine eher kleine Rolle sprach, aber der Kontrast zwischen ihrem hellen, und zarten Stimmspiel in diesem Streifen und etwa der resoluten "Mary Poppins" (wo sie sich noch ca. acht Jahre davor deutlich tiefer angehört hat) konnte nicht größer sein...!