Was schon länger als Gerücht durch die Wikipedia geisterte, ist mit dem neuesten Newsletter der DEFA-Stiftung traurige Gewissheit geworden: Hans-Joachim Hanisch starb bereits am 14. Juni dieses Jahres im Alter von 94 Jahren. Der Schauspieler (Der geteilte Himmel, Die Abenteuer des Werner Holt, Archiv des Todes, Polizeiruf 110 ...) und Hörspielsprecher (u.a. "Long John Silver" in Die Schatzinsel) ist mir im Synchron v.a. durch seine Einsätze auf Bjørn Watt-Boolsen in der Olsenbande, durch die Ist-ja-irre/Carry-on-Film (Sidney James in Misswahl auf Englisch bzw. Carry on Girls), Terry Scott in Heinrichs Bettgeschichten bzw. Carry on Henry) und als Pompeius Magnus (Carlo Tamberlani) in Julius Caesar, der Eroberer Galliens in Erinnerung geblieben. Aber natürlich ist das nur ein kleiner Ausschnitt seiner umfangreichen Synchrontätigkeit. Er sprach Josef Bláha in Herr Tau in den Wolken und Herr Tau nimmt Abschied, Rudolf Deyl im Limonaden-Joe, Truman Capote in Verzeihung, sind Sie der Mörder? (der DEFA-Fassung von Eine Leiche zum Dessert - im Westen wurde die gleiche Rolle von F.G. beckhaus verkörpert), Gino Cervi in Die Abenteuer der drei Musketiere und Donald Pleasence in Reise in die Angst. Nach der Wende konnte man ihn noch in einigen Serien wie Matlock, L.A. Law, Hawaii 5-0, Bonanza und M*A*S*H hören. Die letzten mir bekannten Synchroneinsätze datieren vom Anfang der 1990er Jahre.
Eine Stimme die ich mit meiner Kindheit in Verbindung bringe mit Sprecheinsätze wie zum Beispiel die Disney Figuren Professor Nimnul und Feldwebel Dumpfbacke... Ruhe in Frieden Hans-Joachim Hanisch.
Hanisch... bei mir auch tief verbunden mit der "Olsenbande" oder tatsächlich auch "Chip & Chap". Er war auch ein interessanter Ersatz für Mogens von Gadow bei Joe Pesci oder für Donald Pleasence. In zahlreichen Eiler-Synchros mal passend, mal unpassend besetzt. Top auch für jegliche britische Darsteller.