Ein glückliches Jahr (La bonne année) Regie: Claude Lelouch Erstaufführung: 08.11.1973 Kino (Verleih: Constantin) Deutsche Bearbeitung: Deutsche Synchron KG Karlheinz Brunnemann Dialogbuch: Ursula Buschow (?) Dialogregie: Karlheinz Brunnemann
Simon (Lino Ventura) Heinz Petruo Françoise (Françoise Fabian) Rosemarie Fendel Charlot (Charles Gérard) Friedrich W. Bauschulte Juwelier (André Falcon) Rolf Schult Madame Félix (Lilo) Agi Prandhoff https://xup.in/dl,18995478 Claude (Claude Mann) Lothar Blumhagen Pariser Liebhaber (Frédéric de Pasquale) Thomas Danneberg Gefängnisdirektor (Gérard Sire) Arnold Marquis Henri (Silvano Tranquilli) Jochen Schröder Nicole (Bettina Rheims) ? Kommissar (Georges Staquet) Franz-Otto Krüger 1. Kommissar (Harry Walter) Jürgen Thormann Michel Barbier (Elie Chouraqui) Thomas Danneberg Taxifahrer (Michel Bertay) Toni Herbert Taxifahrer (Rémy Julienne) ? Frau am Anfang (Anouk Aimée) ? Mann am Anfang (Jean-Louis Trintignant) Jürgen Thormann Kellner am Anfang (?) Rolf Schult Gefängniswärter (?) Manfred Grote Barkeeper (?) Karlheinz Brunnemann Zugpassagier (?) Joachim Pukaß Hehler (?) Rolf Marnitz Priester (?) Toni Herbert Intellektueller (?) Joachim Pukaß Anwalt (?) Joachim Pukaß Inspektor (?) Joachim Pukaß
Gaunerkomödie mit einem gut aufgelegten Ventura. Die Synchro ist größtenteils als solide zu bezeichnen, erlaubt sich mitunter doch ein paar Flapsigkeiten und vor allem Petruo spricht teilweise mit ziemlich lockerem Zungenschlag.
Zitat von Silenzio im Beitrag #1Deutsche Bearbeitung: Deutsche Synchron KG Karlheinz Brunnemann Dialogbuch: Ursula Buschow (?) Dialogregie: Karlheinz Brunnemann (...) Simon (Lino Ventura) Heinz Petruo (...) Gefängnisdirektor (Gérard Sire) Arnold Marquis
Seltsam! Zum Zeitpunkt der Synchro lagen Marquis´ Einsätze für Ventura zwar ein paar Jahre zurück ("Die Filzlaus" kam erst 1974 in die deutschen Kinos), aber gerade Brunnemann hat Marquis über Jahre hinweg gerne besetzt. Dass er ihn hier stattdessen eine Nebenrolle sprechen ließ und stattdessen den Hauptpart Petruo zuwies, wirkt reichlich untypisch.
Ich fand Arnold Marquis ehrlich gesagt nie sonderlich passend. Und Petruo passt und funktioniert erstaunlich gut. Kommt auch gut vom Gesicht. Hätte ich vorher nicht gedacht. Ich überlege gerade, ob "Die Ohrfeige" vielleicht auch von Brunnemann ist. Da war es auch Petruo, der Verleih war Constantin und Rosemarie Fendel sprach auch wieder die weibliche Hauptrolle.
Zitat von Silenzio im Beitrag #5und Rosemarie Fendel sprach auch wieder die weibliche Hauptrolle
Apropos: Rosemarie Fendel bei Brunnemann erscheint mir auch sehr ungewöhnlich, da er ansonsten anscheinend nur selten jemanden importierte und teilweise sogar deutschsprachige Schauspieler lieber fremdsynchronisieren ließ.
Würde ich nicht so sehen. Brunnemann importierte mitunter sogar recht häufig. Aus Hamburg natürlich Renate Heilmeyer, Günther Flesch, Lothar Grützner, Horst Stark und aus München Christian Marschall, Bum Krüger, Jürgen Clausen, Berno von Cramm. Und natürlich solche Kandidaten, die ohnehin in beiden Städten unterwegs waren wie Klaus Kindler, Klaus W. Krause, Thomas Braut u.a. Und nicht zuletzt Wolfgang Hess.
Ich denke Brunnemann besetzte eher sehr oft nach der Methode, der Sprecher könnte auf den jeweiligen Schauspieler oder auf die jeweilige Rolle passen und entscheidet auch immer von Film zu Film. Konti ist eher Zufall. Und deutschsprachige Schauspieler mal Fremdsynchro, mal Eigensynchro. Bei letzterem ist ja überhaupt kein System dahinter.
Seine Hamburger Importe hatte ich jetzt nicht mitgerechnet, weil hier möglicherweise eine Zusammenarbeit mit einem dortigen Studio vorlag. Wolfgang Hess für Bud Spencer zu holen war einige Jahre sicher kaum vermeidbar; und wenn er gerade da war, konnte er sicher noch die eine oder andere Rolle einsprechen. Die von dir genannten "Pendler" wie Krause, Braut oder Kindler sind natürlich Fälle für sich, die sicher auch bei anderen Berliner Regisseuren zu hören waren. GGH dagegen besetzte er einige Jahre anscheinend exzessiv, nach dessen Wechsel nach München aber offenbar gar nicht mehr, wenn man von den beiden Cameos in "Zwei sind nicht zu bremsen" absieht.
Bei GGH stieß ich kürzlich auf neuere Erkenntnisse. Im "Unternehmen Capricorn" (1978) sprach er bei der DS drei kleine Rollen, was fast seine Regie naheliegt. Definitiv Buch/Regie bei der DS machte er bei "Kommando Stingray". Und das relativ spät, Ende der 80er. Vielleicht tauchen noch weitere Arbeiten auf.
Am Ende war es auch gar nicht Brunnemann sondern GGH, der "Zwei sind nicht zu bremsen" machte. Ich sehe schon eine Diskussion zurollen. :D
Zitat von Silenzio im Beitrag #9Am Ende war es auch gar nicht Brunnemann sondern GGH, der "Zwei sind nicht zu bremsen" machte. Ich sehe schon eine Diskussion zurollen. :D
Allerdings sollte diese dann besser im Thread über den Film stattfinden.
Ich sehe eigentlich wenig Anlass zu. Es wird eine Spekulation bleiben. Brunnemann hat ein Cameo - macht die Sache relativ klar, zumindest hat es den Anschein. GGH hat zwei minimalste Rollen und war mutmaßlich auch bei "Unternehmen Capricorn" aus dem selben Jahr bei der DS als Regisseur tätig - auch möglich also. Die Synchro im Allgemeinen ist wesentlich überkandidelter als andere des Duos - kann auf Michael Richter hindeuten, muss aber nicht. Ist halt auch schwierig. Viele der damals Beteiligten sind leider tot. Danneberg, Hirthe, Bauschulte, Brunnemann, GGH, Michael Richter keine Ahnung. Jürgen Thormann lebt noch. Aber ob er sich an eine einzelne Synchro erinnert, ist zu bezweifeln.
PS: Ich weiß, Off-topic, aber wurscht. Ist ja eh mein Thread.
Also ich muß mich Silenzio anschließen: für mich ist Petruo äußerst passend für Ventura und ist sogar meine Lieblingsbesetzung auf ihn (Edgar Ott und auch Marquis fand ich nie so wirklich gut). Hätte ihn mir gerne öfters bei Ventura gewünscht, aber wenigstens gibt es diese Kombi bei zwei von Venturas besten Filmen seiner späteren Schaffensperiode.
Rollen wie die von Ventura in EIN GLÜCKLICHES JAHR und DIE OHRFEIGE gaben Heinz Petruo auch die Möglichkeit, mal etwas mehr von seinem (Sprach-)Talent zu zeigen, als in den üblichen Rollen, auf die er in der Mehrzahl besetzt wurde (sprich: Bösewichter, Beamte oder "coole" Typen ;-)).