...und wieder geht ein Jahr zuende. Und es kam mir persönlich unfassbar schnell vor, als hätte man ab Frühjahr auf doppelte Geschwindigkeit gestellt. Vielleicht geht es dem ein oder anderen ja genauso.
Aus synchronbezogener Sicht werde ich das Jahr 2023 leider als das Jahr in Erinnerung behalten, in dem wir besonders viele Synchronschaffende verloren haben. Lothar Blumhagen, Jochen Schröder und Wolfgang Draeger Anfang des Jahres kurz hintereinander, dann Jürgen Kluckert und Thomas Danneberg im Spätsommer und im Herbst dann auch noch Elmar Wepper und Bodo Wolf. Auch das Bekanntwerden des Todes von Margot Leonard kann man im Prinzip dazuzählen, auch wenn sie schon vor 9 Jahren verschied - dies nur leider umbemerkt blieb. Auch wenn alle Genannten schon in einem gesetzteren Alter oder schon gar nicht mehr aktiv waren, so haben mich diese Nachrichten doch getroffen, auch weil diese Stimmen in meinem filmischen Lieblingskonsumsektor (1980-2000er) quasi omnipräsent waren...und bleiben. Ich zumindest bemerke zunehmend, dass die Generation der oder auch meiner "Synchronlegenden" (eigentlich vermeide ich dieses Wort angesichts der mitschwingenden Überhöhung einzelner gegenüber anderen guten Sprechern, aber hier erscheint es mir gerade angemessen) leider immer lichter wird.
Dennoch möchte ich hier nicht die traurigen Seiten des Jahres aufzeigen. Meine persönlichen Highlights waren u.A. die Mitwirkung von Eckart Dux UND Jürgen Thormann in der Synchronisation zu "In voller Blüte". Dass beide nocheinmal - wie in der guten alten Zeit - gemeinsam in einem Film zu hören sein werden, mit 97, bzw. 95 Jahren hat mich sehr gefreut. Auch die Synchronisation von Nolans "Oppenheimer" darf aus meiner Sicht als Glanzpunkt des Jahres 2023 betrachtet werden. Zwar hat man gemerkt, dass Regisseur Cierpka angesichts sicherlich restriktiveren Vorgaben nicht wie sonst seine vielen synchronfremderen Sprecher einsetzen konnte, sondern teilweise auf die bekanntere Berliner (und Münchner) Prominenz ausweichen musste - aber dennoch möchte ich diese Arbeit zum Jahresabschluss noch einmal lobend erwähnen.
Ich wünsche Euch allen ein frohes, glückliches und gesundes neues Jahr!
An die traurigen Verluste in diesem Jahr mag ich schon gar nicht denken.
Gehe deshalb kurz auf meine großen Highlights in diesem Jahr ein: Das war für mich auch die deutsche Synchro von "In voller Blüte". Der große Abschied von Michael Caine und Glenda Jackson. Womöglich auch die Abschlussvorstellung von Jürgen Thormann im Synchron. Trotz der persönlichen Bedeutung dieses Films ging er bedauerlicherweise ziemlich unter und wurde nur in sehr wenigen kleinen Kinos gezeigt. War für mich gar nicht so leicht gewesen, ein Kino zu finden welches den Film zu einer passenden Uhrzeit zeigte. War es aber definitiv Wert gewesen. So stelle ich mir eine perfekte Abschiedsvorstellung vor. Wie Thormann und Dux miteinander als Duo agierten war für mich auch ein Highlight gewesen.
Dann noch die Abschiedsgeschenke von Bodo Wolf. Eigentlich war/sollte er ja im Ruhestand sein. Kurz vor seinem Tod stand er aber noch einmal in einem seiner Paraderollen hinterm Mikro. Für Tobin Bell als Jonathan Kramer in "Saw X" und für Tony Shalhoub als Adrian Monk in "Mr. Monks Last Case". Das Wolf das scheinbar noch machen wollte hatte mich besonders berührt und so ist es dann doch ein bitter-süßer Abschied eines Mannes, der u.a. die moderne deutsche Synchronlandschaft so mitgeprägt hatte.
Von mir schon mal auch einen frohen und gesunden Start ins neue Jahr.
2023 lässt mich sehr gespalten zurück. Es gab viele Schmerzhafte Verluste, aber auch gleichzeitig viele tolle Projekte.
Mein Highlight 2023 ist eindeutig die Arbeit an den Lupin the 3rd Franchise. Lars Waltl und Patrick Keller haben hier so viel rausgeholt und ich hatte einfach nur eine große Freude an der deutschen Version. Es gibt wenige Projekte, wo du allen anhörst wie viel Bock sie darauf haben. Besonders Part 1 von 1971 war hierbei gelungen und hat bewiesen das Zeitgenössische Nachsynchros funktionieren können. Einen großen Dank gilt Stefan Staudinger, der zwar hörbar angestrengt klang, aber trotzdem eine Show vom feinsten Abgeliefert hat.