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Dieses Thema hat 4 Antworten
und wurde 232 mal aufgerufen
 Filme: Klassiker
Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 15.307

22.04.2024 09:01
Die Prinzessin von Clève (Frankreich 1961) Zitat · antworten

Ich habe mich jetzt mal durchgekämpft durch den Kitsch

"Die Prinzessin von Cleve" (La princesse de Clève)

Kino: 27.10. 1961
verschollen (obwohl noch 1971 im DFF ausgestrahlt)

Neusynchronisation: Arena Synchron, Berlin 1992
Dialog und Regie: Ulli Kinalzik


Prinzessin von Clève Marina Vlady Bettina Weiss
Herzog von Nemours Jean-Francois Poron Udo Schenk
Prinz von Clève Jean Marais Klaus Sonnenschein
König Heinrich II. Raymond Gèrôme Christian Rode
Caterina von Medici Lea Padovani Monica Bielenstein
Diana von Poitiers Annie Ducaux Sonja Deutsch
Dauphine Renèe-Marie Potet Marina Krogull
Vidame de Chartres Henri Piègay Peter Reinhardt
Der Zwerg Piéral Ulli Kinalzik
Botschafter Anthony Stuart Jürgen Zartmann

Kurz vor Ende musste ich schmunzeln, als Marina Vlady den Satz sprach: "Finden Sie nicht, dass es schönere Rollen für mich gibt als die einer leidenden Frau?"
Sollte man da einen Anfall von Selbstironie (bei wem auch immer) vermuten?
Film und Vorlage sind nicht gut gealtert - schnulzig, steif, statuarisch - nach dem originellen Vorspann und der ersten Einstellung war Delannoys Phantasie komplett aufgebraucht. Einzig Renèe-Marie Potet und Piéral brachten Leben hinein, alle anderen waren durch ihre Rollen zur Steifheit gezwungen (Vlady, Marais), ihnen fehlte das Spielfutter (Gèrôme) oder gänzlich das Können (Poron).
Die Neusynchro klingt blass, aber nicht allzu modern (Schenk macht seine undankbaren Rolle sogar interessanter), aber Sonnenschein für Marais will mir nicht gefallen. Er kommt zwar der Originalstimme recht nahe, macht ihn aber völlig beliebig. Die Mellies-Brüder oder Manfred Wagner - allesamt mit Marais-Erfahrung - hätten zweifellos noch gepasst und ihn authentischer gemacht. So funktioniert leider die originelle Besetzung, Marais, der kurz zuvor als "Le Capitan" und wenige Jahre später als "Fantomas" ein Sinnbild vitaler Männlichkeit abgab, hier als steifen Ehemann zu erleben, der sogar weinen darf, im Deutschen nicht mehr. Aber die klassische Synchro hat hier auch kaum mehr bewirken können.
Ein Rätsel sind mir die jungen Frauenstimmen. Vlady klingt wie ein 20 Jahre jüngeres Double von Traudel Haas - ich glaube sogar, dass ich diesen Vergleich schon mal gebracht habe, aber ich weiß nicht mehr bei wem ...

Gruß
Stefan

Silenzio
Moderator

Beiträge: 21.489

22.04.2024 11:34
#2 RE: Die Prinzessin von Clève (Frankreich 1961) Zitat · antworten

Den hatte ich in den letzten Wochen oder Monaten auch mal gesehen, aber mir nix aufgeschrieben. Ich schaue später mal rein. Kann mich leider null an die Sprecherinnen erinnern, meine aber schon, dass sie recht bekannt waren.

percyparker


Beiträge: 644

22.04.2024 12:51
#3 RE: Die Prinzessin von Clève (Frankreich 1961) Zitat · antworten

Die Neusynchro wird wohl in den 1990ern entstanden sein. Die Erstausstrahlung war vermutlich am 28.10.2002 in arte.

Silenzio
Moderator

Beiträge: 21.489

22.04.2024 16:53
#4 RE: Die Prinzessin von Clève (Frankreich 1961) Zitat · antworten

Jut, okay. Ich habe nochmal einen Blick riskiert.

Marina Vlady ist Bettina Weiß und Renèe-Marie Potet wird von Marina Krogull gesprochen. Piéral wird nicht von Karl-Heinz Grewe gesprochen sondern Ulli Kinalzik. Interessante Part für ihn, was ja meistens in solchen Fällen Selbstbesetzung heißt, was tatsächlich auch der Fall war. SDB und SK verraten: Buch und Regie lagen bei Ulli Kinalzik bei der ARENA und DF war 1992.

Ansonten habe ich noch:
Botschafter (Anthony Stuart): Jürgen Zartmann (auch teilweise typisch ARENA)

Billigheimer Vol. One:
Henning Gissel sprach erst für Hubert de Lapparent (als Ambroise Paré) und viel später noch Jacques Hilling (als Arzt). Das wirkt schon irgendwie billig, aber ich habe tatsächlich auch erst gedacht, das sind die gleichen Rollen, da sich beide Schauspieler auch noch ähnlich sehen -- sind aber tatsächlich unterschiedliche Rollen

Billigheimer Vol. Two:
In der ersten Szene von Georges Lycan (als Butler) wird er von Michael Tietz gesprochen. Später wird er von Wolf-Rüdiger Reutermann gesprochen -- völliger Kontrast im Stimmklang

Reutermann sprach dann noch Pierre Moncorbier (als Maler) -- und in einer dritten Rolle war er noch als Zuschauer beim Wettkampf zu hören

...und natürlich Joachim Nottke als Erzähler

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 15.307

22.04.2024 19:51
#5 RE: Die Prinzessin von Clève (Frankreich 1961) Zitat · antworten

Ei ei, vor Jahren hätte ich Bettina Weiß noch erkannt ... Kinalzik ist so eine Stimme, die bei mir nie hängen bleibt, und jetzt weiß ich auch wieder warum (ich fühlte mich lediglich an Harrys einzigen Satz aus dem bekannten Hitchcock erinnert). Und der hat mal Lex Barker synchronisiert? Nee nee ...
Bei Arne hatte ich gar nicht geschaut, weil ich die Synchro dort (zeitlich) nicht vermutete. Und ja - Nottke als Erzähler, der nach einer Stunde zum ersten Mal zu hören ist, auch eine dieser nicht durchdachten Dinge, die dem Film gar nicht gut tun (das konnte die Synchro ja kaum ändern).
Tja, man merkt irgendwie, dass mich der Film nicht wirklich interessierte und ich mich aus absurden Gründen verpflichtet fühlte, auch für diesen Marais-Film einen Thread zu eröffnen.

Gruß
Stefan

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