Da ich auch mehr als häufig die (von mir ) sogenannten "Rettinghaus/Schmitz-Klischees" in den Raum geworfen habe, möchte ich hier nur anmerken, dass ich genau die hier genannten Standpunkte vertrete, nicht mehr und nicht weniger. Mir geht es hier nicht um Hetze oder sonst was und ich find's gut, dass Hendrik dem Charles Rettinghaus das Ganze auch noch mal in Ruhe erklärt hat und dieser sich das annahm. Die Ausformulierungen von Hendrik hier im Thread bringen's eigentlich ziemlich ideal auf den Punkt. Ich persönlich habe sogar das Gefühl, dass die Überbesetzungen bei Charles Rettinghaus sich mittlerweile schon reguliert haben. Charles Rettinghaus' Stimme war eine der ersten, die ich als Kind sozusagen "geliebt" habe, weil ich mich immer gefreut hab, wenn ein sympathischer, cooler Schwarzer zu sehen war, bloß irgendwo waren die Schwarzen für mich Zwerg dann halt auch alle gleich. Es ist halt Schublade und wenn man bisschen älter ist, dann wünscht man sich die Stimme eben lediglich variabler eingesetzt und weniger Stereotypes bei den "Schwarzen". Der Unterschied zwischen Ch. Rettinghaus und T. Schmitz kommt nur in der Richtung, dass ich mit T. Schmitz eigentlich direkt mit seiner einzigen Langzeitstammrolle Ving Rhames kennenlernte, wohingegen Ch. Rettinghaus stimmlich nen wesentlich allgemeineren Eindruck erzielte. Dass er jetzt mit Jamie Foxx mal einen richtigen Star abbekommen hat, dadurch eine Sprecher/Schauspieler-Identifikation mehr denn je stattfindet und er damit durch die Verantwortlichen nicht mehr so das "Mädchen für alles" spielen muss ist schön und ich gönn's ihm und seinem Image sehr. Denn, wie hier schon erwähnt: Ich kenne keine Rolle, in der Charles Rettinghaus oder Tilo Schmitz auch nur schwach gewesen wären. Das einzig treffende Schlagwort ist wohl nur: stereotyp, aber eben in Bezug auf den Charakter der Besetzung an sich, der also auf die Verantwortlichen zurückgeht. Bei Tilo Schmitz sind es halt leider nicht mal nur die Schwarzen sondern eher der Typ des großen starken Mannes allgemein, weswegen er jetzt aktuell(!) auch Obelix sprechen durfte/konnte/sollte. Nach der "24"-Geschichte und Obelix, sind die Klischee-Syndrome bei T. Schmitz mittlerweile, glaube ich, merklich höher als bei Charles Rettinghaus. Ich find's halt komisch, dass man doch versucht gerade sämtliche einigermaßen hühnenhafte Schwarze (gerade Schwarze, aber auch Weiße) in eine Richtung zusammenzufassen und jetzt sogar "Obelix" oder Dennis Haysbert in ne stimmlich identifizierbare und folglich ähnliche Richtung lenken will. Der richtig spezialisierte Typecast ist ja bei Charles Rettinghaus gar nicht so da gewesen, er wurde eben allgemein häufig für Schwarze besetzt, wie auch Torsten Michaelis oder Dietmar Wunder später öfter mal, aber bei Tilo Schmitz ists dann halt jeder Großkalibrige im Speziellen oder beispielsweise bei Jan Odle eben offenbar die hier so bezeichneten "Flippigen", was ich irgendwo noch störender finde, wobei ich zumindest Odle noch nicht so häufig in anderen Rollen als für Will Smith gehört habe und für "flippige Schwarze" gar nicth bewusst (aber er wurde hier ja von nem anderen User beispielhaft mit angeführt, dem ich diesbezüglich mal vertraue).
Mit der Rolle in "King of Queens" und (hoffentlich) André Braugher (früher: "Kojak", bald hoffentlich "Poseidon" und mehr!) hat Ch. Rettinghaus aktuell ja zumindest noch zwei andere betreffende Eisen im Feuer und wenn er mal ab und an einen Schwarzen von vielen übernimmt ist das ja auch cool. Alternativen für Schauspieler, die alters- und typmäßig auch Charles Rettinghaus sprechen könnte, kristallieren sich ja mehr und mehr auch von offizieller Seite heraus: zuletzt T.N. Wolff in "Inside Man", Daniel Fehlow für Mos Def (einen anderen relativ populären schwarzen Schauspieler, den auch Ch. Rettinghaus schon sprach) im "16 Blocks"-Trailer und einige, die z.B. in "Ray" zu hören waren, ein Film den man fast als Präzedenzfall anführen könnte. Ich fand Charles Rettinghaus übrigens auch für Joaquin Phoenix ziemlich intensiv, auch wenn das in dem Fall wohl eher ne neben dem Schauspieler sehr rollenbezogene Geschichte war.
---------------------------- Kürzelerklärung: [In Reihe] : Der Schauspieler wirkte in einer Reihe von Folgen innerhalb einer Serie oder eines Mehrteilers mit relativ langer Laufzeit und unbekannter Folgenanzahl mit. [Serie]: Der Schauspieler wirkte in einer oder wenigen Folgen einer Serie mit. ---------------------------- "... du lügst jetzt bloß, weil du furchtbare Angst hast!" Lothar Blumhagen für Charles Cioffi in "Klute"
Japp, so in der Art sehe ich das ja auch, wobei Charles Rettinghaus ja gerade in den letzten zwei Jahren mehr weiße Rollen denn je bekommen hat (SIX FEET UNDER, STARGATE - SG1, EVERWOOD, COLD CASE, INVASION ...), was sehr erfrischend ist, und dazu mit Jamie Foxx sowie Harold Perrineau Jr. (LOST), Victor Williams (KING OF QUEENS) und Will Johnson (WAKING THE DEAD) ein paar tolle schwarze Schauspieler in interessanten Rollen synchronisieren darf. Insofern hat es sich in letzter Zeit ja doch wieder mehr ausgeglichen, was die Anzahl von schwarzen und weißen Rollen anbelangt. Egal ob nun Charles Rettinghaus, Tilo Schmitz oder Ben Hecker (nur dass es bei dem nicht ganz so krass auffällt, weil Hamburger Synchros eben doch 'ne Seltenheit sind) - sie passen ja alle wunderbar zu schwarzen Schauspielern und sie nie wieder auf solchen zu besetzen (vor allem bei Stamm-Kontinuität), wäre auch einfach blödsinnig. Nur: Man muss es eben nicht übertreiben, also z.B. jede x-beliebige schwarze Gastrolle, nur weil sie schwarz ist. Daher muss man den Einfallsreichtum und Mut von z.B. CSI:NY loben - Tilo Schmitz in einer weißen, sanften Gastrolle, schauspielerisch wie immer top, aber von der Art her eben ganz anders als sonst - wunderbar! Oder eben auch COLD CASE, wo Charles Rettinghaus in zwei verschiedenen Staffeln, zwei verschiedene Gastrollen synchronisierte - und beide waren weiss!
Fakt ist aber auf jeden Fall, dass die Genannten schauspielerisch immer top sind, egal ob auf schwarz oder weiss - und vielleicht ist das auch der Grund für Übersättigungen in Klischeeschubladen. Man weiß einfach, dass sie klasse zu Schwarzen passen und schauspielerisch ebenfalls toll sind, sodass man, ohne groß überlegen zu müssen, mit den Genannten eben auf der "sicheren Seite" ist, wenn man sie besetzt. So hat die Medaille eben zwei Seiten.
Zitat von SchlitziMir gefällt die aktuelle TROJA-Synchro überhaupt nicht. Hätten zumindest auf der DVD beide Synchros veröffentlichen sollen, aber das wird wohl auch zu einem späteren Zeitpunkt nicht passieren.
Es gibt keine "aktuelle" und "unaktuelle" Synchro zu diesem Film. Es gibt eine einzige vom Auftraggeber abgesegnete Synchro. Warum sollten dann andere verworfene Versionen mit auf der DVD sein? Mag sein, dass viele Kessler auf Pitt nicht mochten. Aber deswegen wird Petersen nicht aus seiner Sicht schlechte Dialogspuren freigeben.
In der letzten GREY'S ANATOMY-Folge spielte Brent Sexton (weiss) mit, synchronisiert von Tilo Schmitz - passte klasse! Lustigerweise ist Brent Sexton auch der Schauspieler, der wiederum in einer COLD CASE-Folge von Charles Rettinghaus synchronisiert wurde. Und in SURFACE hat er wiederkehrend Thomas Albus, den man ja auch nicht gerade selten auf Schwarzen hört. Lustige Parallele...
Gruß,
Hendrik
("Sowas wollt' ich schon immer mal sehen!" - Tilo Schmitz in EMERGENCY ROOM)
In Antwort auf:Oh, ich wusste bislang nur von den 13 Episoden, die unter dem Titel PROST HELMUT im ZDF liefen.
Ich habe bei YouTube noch den, wohlgemerkt, deutschen Titelsong von "Prost Helmut" gefunden. Leider nicht mit dem Vorspann von "Prost Helmut", was noch mal doppelt lustig gewesen wäre, sondern mit dem Original-Vorspann von "Cheers". Achtet mal auf das verstimmte Klavier !
Inzwischen hat jemand den Prost-Helmut-Song samt richtigem Vorspann eingestellt. Es handelt sich allerdings um eine Eindeutschung des Originalvorspanns: http://www.youtube.com/watch?v=4llRFyxRxbw
Hier kann man auch lesen (ich weiß nicht, ob das schon bekannt war), dass Ivar für die Bearbeitung verantwortlich zeichnete; Redakteur war Gert Mechoff.
Da hier danach gefragt wurde, möchte ich möchte nur nochmal auf die Frage eingehen, welche Synchros im Archiv verstauben: "Solo für O.N.C.E.L." (ZDF-Fassung mit Niels Clausnitzer als Vaughn und Fred Maire als Kuryakin), "Bill Cosbys Familienbande" (Folgen bei denen Joachim Kemmer Bill Cosby sprach), "Columbo"(Folgen, bei denen früher Klaus Schwarzkopf Falks Sprecher war (Etüde in schwarz, Klatsch kann tödlich sein, Mord unter eigener Regie, Mord unter sechs Augen bzw. Ein ehrenwerter General, Wenn der Schein trügt, Schachmatt, Blumen des Bösen, Playback mit Oskar Werners echter Stimme, neuere 80er-Folge mit Robert Foxworth, komme grad nicht auf den Namen, bei der jetzt nur noch die Sievers-Videosynchro ausgestrahlt wird), "Mr. Ed", "Perry Mason", "Bonanza"(jeweils die 60er-Jahre-ARD-Synchros), "Magnum" (ARD-Synchro mit Wolfram Scherf auf Higgins), "Familienbande" ("Hilfe, ich habe eine Familie" mit Michael J. Fox, ZDF). Natürlich gibt es noch zig andere Serien und Filme oder Fassungen, die erst gar nicht mehr gezeigt werden. Ob da noch überhaupt alte Synchros exestieren, weiß ich gar nicht. Und das mit den Filmen wie "Geschenkt ist noch zu teuer", die neusynchronisiert auf DVD erscheinen, ist auch ne Sauerei! Gruß, Pete!