Dieses "Coole" bei GGH fand ich in Bezug auf Piccoli etwas gewöhnungsbedürftig, aber gerade effektvoll, da es das Maskuline, die Härte, die unter Piccolis scheinbar alltäglichem Äußeren aufblitzt, deutlicher macht. Daher mochte ich die Besetzung mit Eberhard Mellies sehr, die in eine GGH-ähnliche Richtung ging, darüber hinaus aber noch eine trügerische Jovialität besaß (die Mellies-Brüder waren ohnehin sozusagen die GGHs der DDR).
Für mich ist Gert Günther Hoffmann für Michel Piccoli eine der ganz großen und genialen Kombinationen. Für Piccoli akzeptiere ich quasi keinen anderen Sprecher.
So verbinde ich Hoffmann auch zu allererst mit Piccoli, und nicht etwa mit Sean Connery, William Shatner (bin kein großer Star-Trek-Fan) oder gar Lex Barker (für den mir Niendorf sowieso besser gefällt).
In FRENCH CANCAN war es nicht Harry Wüstenhagen. Der spricht (vermutlich, es geht ja immer sehr laut zu in dem Film) für Jacques Jouanneau (Zuhälter), der Piccoli ähnlich sieht. Piccoli ist der Offizier, der immer etwas unbeholfen herumstolpert. Er sagt auch was, aber die Stimme kenne ich nicht.
In der Liste fehlt Luc Bondys optisch reizvolle, aber ansonsten überflüssige Arthur Schnitzler-Verfilmung "Weites Land" (1987).
Darin wird Piccoli vom Wiener Burgschauspieler Wolfgang Gasser synchronisiert.
Ein klassisches Stück österreichischer Identität mit internationalen Stars zu besetzen, aber anstelle von vertrauten Stimmen dann österreichische Sprecher zu nehmen, die allesamt selbst viel wirkungsvoller gewesen wären vor der Kamera, das kann eigentlich kaum gutgehen.
Zitat von im Beitrag #1 Gefährliche Züge / Duell ohne Gnade (1983): Hans Wyprächtiger / Franz Josef Steffens [2. Synchro]
Falls es da wirklich eine 2. Synchro gibt (evtl. hat man auch nur Wyprächtiger mit Steffens verwechselt?), dann ist die mit Wyprächtiger die 2., den die TV-Fassung mit Steffens entstand direkt 1983.
1945: Das Geheimnis der Berghütte 1949: Vor Tagesanbruch - Günter Grabbert (Ost) 1951: Ohne angabe der Adresse / Adresse unbekannt 1952: Liebe, Frauen und Soldaten 1954: French Can-Can Ernst Thälmann - Führer seiner Klasse - er selbst Alles um mich ist Musik 1956: Pesthauch des Dschungels - Klaus Miedel Jupiter Der Liebesroman einer Königin 1957: Hexenjagd / Die Hexen von Salem Natali - Axel Monje 1958: Sonntagsfreude Tabarin - Holger Hagen Nacht über Paris 1959: Das Weib und der Verdammte Die Spur führt nach Caracas 1960: Reporter, Mord und Mannequins Montserrat 1961: Die Jungfaruen von Rom - Peter Aust (Ost) Hinter fremden Fenstern - ? / ? (1. Ost) / Joachim Siebenschuh (2. Ost) Egmont 1962: Der Teufel mit der weissen Weste - Kurt E. Ludwig Nacht der Erfüllung - Heinz Giese 1963: Die Verachtung - Heinz Drache 1964: Tagebuch einer Kammerzofe - Horst Niendorf Schräger Charme und tolle Chancen - Gerd Duwner Über die Liebe / Verführungen / De L'Amour - G. G. Hoffmann Agenten lassen bitten - Martin Hirthe 1965: Mord im Fahrpreis inbegriffen - Stefan Wigger Mondo Erotico Lady L. - Lothar Blumhagen Don Juan - Moliere - Helmo Kindermann 1966: Der Krieg ist vorbei - Leo Bardischewski Brennt Paris...? - Herbert Stass Die Beute - G. G. Hoffmann Das Geschöpf / Die Geschöpfe - Hellmut Lange Schornstein Nr.4 - Rainer Brandt Marie Soleil 1967: Die Mädchen von Rochefort - O.m.U. Belle de Jour: Die schöne des Tages - G. G. Hoffmann Ein Mann zuviel Gefahr: Diabolik - Wolfgang Kieling 1968: Benjamin - Aus dem Tagebuch einer männlichen Jungfrau - Wolfgang Kieling Herzklopfen - Horst Naumann Seine Gefangene - G. G. Hoffmann Topas - G. G. Hoffmann 1969: Die Milchstrasse - Erik Schumann Dillinger ist tot - O.m.U. Die Dinge des Lebens - G. G. Hoffmann 1970: Invasion Das Mädchen und der Kommissar - Helmo Kindermann 1971: Drei auf der Flucht - Helmo Kindermann Die Audienz Der diskrete Charme der Bourgeoisie - Wilhelm Borchert 1972: Der zehnte Tag - G. G. Hoffmann Das Attentat - F. W. Bauschulte / Eberhard Mellies (Ost) Die unbekannte Schöne - G. G. Hoffmann Allein mit Giorgio - Wolfgang Völz 1973: Das große Fressen - Helmo Kindermann Themroc - Blutige Hochzeit - G. G .Hoffmann 1974: Trio Infernal - Harry Meyen Berühre nicht die weisse Frau - Lothar Blumhagen Vincent, Francois, Paul und die anderen - G. G. Hoffmann Das Gespenst der Freiheit - Claus Biederstaedt Eleonore - Wolfgang Hess 1975: Der dritte Grad - G. G. Hoffmann Quartett Bestial - Reinhard Glemnitz 1976: Mado - G. G. Hoffmann Die letzte Frau - Christian Rode Die wilden Mahlzeiten - G. G. Hoffmann Frech wie Fairbanks / F wie Fairbanks - G. G. Hoffmann / Hans Ulrich Lauffer (Ost) 1977: Der Ankläger - G. G. Hoffmann Verwöhnte Kinder - G. G. Hoffmann 1978: Das gefährliche Spiel von Ehrgeiz und Liebe - G. G. Hoffmann Lautlose Angst - Wolfgang Hess Zucker, Zucker - Helmut Schellhardt Strauberg ist da Lulu 1979: Leichen muß man feiern, wie sie fallen - G. G. Hoffmann Schauspieler lesen (Serie, 1 ep) - O.m.U. Verwirrung der Gefühle - G. G. Hoffmann Wer die Zügel hält - Horst Naumann Die VIP-Schaukel (Reihe, Portrait) - Holger Hagen (Voice Over) 1980: Atlantic City, USA - Helmut Wildt Doctor Teyran - G. G. Hoffmann Der Preiss fürs Überleben Der Sprung ins Leere - Wolfgang Hinze 1981: Der Maulwurf - G. G. Hoffmann Eine merkwürdige Karriere - G. G. Hoffmann Ein kleines Luder 1982: Passion - G. G. Hoffmann Flucht nach Varennes - Norbert Gastell Die Spaziergängerin von San Souci - Holger Hagen Ein Zimmer in der Stadt Jenseits der Schwelle Die Augen, der Mund - G. G. Hoffmann 1983: Die Pforte zum Fleisch - G. G. Hoffmann Kopfjagd - Preis der Angst - G. G. Hoffmann 1984: Viva la Vie - Es lebe das Leben - Joachim Höppner Gefährliche Züge / Duell ohne Gnade - Franz-Josef Steffens 1985: Gefahr im Verzug - G. G. Hoffmann Weggehen und Wiederkommen - Hans Ulrich Lauffer (Ost) Adieu, Bonaparte - Günter Wolf (Ost) 1986: Die Nacht ist jung - G. G. Hoffmann Der Töpel 1987: Das weite Land - Wolfgang Gasser Krank vor Liebe 1990: Eine Komödie im Mai - G. G. Hoffmann Die schöne Querulantin - G. G. Hoffmann Martha und Ich - Horst Schön 1991: Das Schicksal des Freiherrn von Leisenborg - Holger Hagen 1992: Ein Affenzirkus - Holger Hagen 1993: Archipel Demoiselle sind 25 Jahre alt geworden - 1994: Der Emigrant Engel in Schwarz - G. G. Hoffmann 1995: Tödliches Geld - Horst Schön Hundertundeine Nacht - G. G. Hoffmann Die Reisegefährtin 1996: Beaumarchais - Der Unverschämte - G. G. Hoffmann Party Tykho Moon - G. G. Hoffmann 1997: Genealogien eines Verbrechens - Otto Mellies Eine Leidenschaft in der Wüste 1999: Ein Mann in Nöten 2000: Alles bestens (wir verschwinden) - Hans Korte 2001: Ich geh nach Hause - Hans Korte 2003: Die kleine Lili Das Geheimnis der Frösche (Animation, Stimme) - Thomas Fritsch 2007: Die Herzogin von Langeais Jedem sein Kino 2009: Dust of Time - Ernst-August Schepmann 2011: Habemus Papam - Klaus Sonnenschein 2012: Holy Motors - Otto Mellies Ihr werdet euch noch wundern - Eckart Dux Lines of Wellington - Sturm über Portugal (Miniserie)
Piccoli soll ja den spärlichen Erzählertext in "Der Chevalier von Maison-Rouge" gesprochen haben - dann wäre es hier in der 2. deutschen Fassung Wolfgang Kaven.
Er war ganz sicher eine Legende! Noch in der von mir vorletzten Samstag verlinkten Gesprächssendung berichtete Dörte Lyssewski davon, dass er sehr, sehr schwer krank sei. Jetzt hat sein Leiden zum Glück, oder Gott sei Dank ein Ende gefunden, aber seine Filme bleiben...