Auch eine gelungene neuere Synchronisation, vermutlich aus den 80ern. Wurde dieser Film nur dieses eine Mal synchronisiert. Lief der Film schon vorher einmal mit Untertiteln in deutschen Kinos? Ist das eine TV-Synchro oder eine Wiederaufführungs-Kino-Synchro?
Hier die lückenreiche Liste, bitte um Mithilfe:
Edward G. Robinson - Mr Wilson - ??? Loretta Young - Mary Longstreet - ??? Orson Welles - Professor Charles Rankin - Michael Brennicke Philip Merivale - Richter Adam Longstreet - ??? Richard Long - Noah Longstreet - ??? Konstantin Shayne - Konrad Meinike - ??? Byron Keith - Dr. Jeffrey Lawrence - ??? Billy House - Mr Potter - Gernot Duda Martha Wentworth - Sara - ??? Pietro Sosso - Mr Peabody - ??? David Bond - Student - ??? ??? - "Priester" - Thomas Reiner ??? - "Mann, der in der ersten Szene kurz mit Wilson spricht" - Thomas Reiner
Die Synchro muss einige Jahre auf Eis gelegen haben, denn man hört in einer kleinen Nebenrolle Walter Bluhm! Es muss kurz vor seinem Tod gewesen sein, er hört sich schon sehr schwach an, außerdem war da ja ohnehin in München für die große Laurel-Neusynchro-Aktion - ich würde die Synchro also auf 1976 datieren.
Viele Klassiker dieser Zeit wurden neben der Beta von der Bavaria unter Regie von John Pauls-Harding bearbeitet. Zu der passt der offensichtliche Versuch, die Originalmusik so weit wie möglich aus dem O-Ton zu übernehmen statt einfach ins Archiv zu greifen. Außerdem kam es später zu vielen Zusammenarbeiten zwischen Pauls-Harding und Brennicke - zwar eher mit Brennicke als Autor, aber die (kurzfristige) Besetzung Brennickes auf Dustin Hoffman dürfte für eine fruchtbare Zusammenarbeit sprechen, die eventuell hier ihren Anfang nahm.
Das würde dann allerdings bedeuten, dass man 1976 Michael Brennicke in einer Hauptrolle besetzt hätte. War das möglicherweise sein erster "großer" Part?
Brennicke war vorher schon in großen Episodenrollen in "Star Trek" zu hören; zwar unter Schicks Regie, aber den halte ich hier einfach für unwahrscheinlich. Dann schon eher K.E. Ludwig.
Den Film hatte ich vor einigen Wochen auch gesehen. Ich bezweifle, dass die Synchro von 1976 ist, ich hätte sie sogar später als 1980 (Angabe der Kaul-DB) eingeschätzt. Immerhin ist hier Florian Halm in einer größeren Rolle zu hören - mit erwachsener Stimme. Wenn ich mich recht entsinne, dann wurde Mr. Peabody, für den nun Walter Bluhm in der SK steht, von Paul Friedrichs gesprochen - der dem späten Bluhm durchaus ähneln konnte.
Ich glaube, du verwechselst Halm mit Stephan Schwade, den habe ich deutlich erkannt, aber Halm nirgends gehört. Möglich, dass ich Friedrichs mit Bluhm verwechselt habe, dazu ist die Rolle zu klein und ich habe Friedrichs nicht drauf, aber später als 1980 würde ich absolut verneinen.
Und diese Eintragung in der SK muss innerhalb der letzten Stunde vorgenommen sein - ich war's nicht und wer immer das war ... ES NERVT! Es mag zwar absurd klingen, dass ich meine eigenen Angaben so relativiere, aber man muss doch verdammt nochmal überprüfen, bevor man was einträgt!
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #6Und diese Eintragung in der SK muss innerhalb der letzten Stunde vorgenommen sein
Halte ich für sehr unwahrscheinlich – dann müsste unter "Anzahl Sprechrollen" eigentlich "(1 von heute)" stehen, und außerdem hast Du doch nur geschrieben "man hört in einer kleinen Nebenrolle Walter Bluhm". So kommt man nicht von selbst auf die Zuordnung zu Mr. Peabody.
Abgesehen davon: Möglichst überprüfen ja, aber ich finde es auch nicht verwerflich, sich auf bestimmte Autoritäten zu verlassen, und die Angabe klang schon sehr definitiv. Jeder kann sich irren – keine Frage! Aber ich finde, man könnte es niemandem übel nehmen, wenn er diese Angabe (sofern er auch die Rollenzuordnung gehabt hätte) in die Kartei eingetragen hätte.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #4Brennicke war vorher schon in großen Episodenrollen in "Star Trek" zu hören
Danke!
Allerdings macht mich stutzig, dass Brennicke 1976 erst 27 war. Welles war damals zwar auch erst Anfang 30, spielte aber (wie so oft) eine Rolle, die deutlich älter war als er selbst. Er wurde hier zwar nicht so extrem geschminkt wie für Hank Quinlan oder in vielen Szenen als Charles Foster Kane; aber er hat immerhin graue Schläfen und seine Figur tritt für sein Umfeld glaubwürdig als Geschichtsprofessor auf. Und Lambert Hamel wäre 1976 auch erst 36 und damit etwas jung für Edward G. Robinson gewesen, der beim Dreh Anfang 50 war.
Nach 1980 ist einfach nicht drin - Ausstrahlung in der ARD. In den dritten Programmen war OmU bei den Klassikern Usus, nicht in der ARD. Kann wirklich sein, dass ich Friedrichs für Bluhm gehalten habe, aber mehr als die vier Jahre Unterschied ist einfach von höchster Unwahrscheinlichkeit.
Zitat von Mein Name ist Hase im Beitrag #7Abgesehen davon: Möglichst überprüfen ja, aber ich finde es auch nicht verwerflich, sich auf bestimmte Autoritäten zu verlassen, und die Angabe klang schon sehr definitiv. Jeder kann sich irren – keine Frage! Aber ich finde, man könnte es niemandem übel nehmen, wenn er diese Angabe (sofern er auch die Rollenzuordnung gehabt hätte) in die Kartei eingetragen hätte.
Wenn du es so schmeichelhaft gemeint haben solltest - ich sehe mich selbst nicht als Autorität und im Forum gibt es auch höchst geteilte Meinungen dazu. Aber das ist eben die Krux mit den fehlenden Quellenangaben in jeglicher Hinsicht, dass genau solche Verwirrungen und Verschlingungen daraus entstehen. Und wenn jetzt jemand meint, dass langsam eine fixe Idee bei mir daraus wird, ist das vielleicht gar nicht so falsch ... aber als unbegründet sehe ich sie keinesfalls.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #4Brennicke war vorher schon in großen Episodenrollen in "Star Trek" zu hören
Und Lambert Hamel wäre 1976 auch erst 36 und damit etwas jung für Edward G. Robinson gewesen, der beim Dreh Anfang 50 war.
Das ist doch eigentlich egal, wenn es von der Stimme her passt. Davon gibt es doch genug Beispiele. Oder hat sich Lambert Hamels Stimme in wenigen Jahren so verändert?
Die IMDB (ich weiß, mit Vorsicht zu genießen...) nennt den 03.02.1977 als Datum für die deutsche Erstaufführung. Ich hätte die Synchro rein intuitiv allerdings auch etwas später (frühe 80er, so die Zeit von "Frankensteins Sohn") eingeordnet, auch von Dudas Klang her.
1977 ist als Kinoeinsatz beim Filmdienst angegeben. Allerdings ist bei den Kleinverleihen, die sich auf Klassiker/Kunstfilme spezialisiert hatten, OmU eine durchaus wahrscheinliche Variante. Es passte für mich bloß perfekt mit Bluhm, aber wenn er es nicht ist, kann nur die ARD-Ausstrahlung für mich die entscheidende Orientierung sein.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #131977 ist als Kinoeinsatz beim Filmdienst angegeben. Allerdings ist bei den Kleinverleihen, die sich auf Klassiker/Kunstfilme spezialisiert hatten, OmU eine durchaus wahrscheinliche Variante.
Das stimmt. Deutscher Kinostart war am 03.02.1977 - laut einem Filmprogramm, das mir vorliegt sogar in OF ohne Untertitel. Die ARD-Ausstrahlung am 07.07.1980 war diesem Lexikon nach (Link: https://www.amazon.de/britischen-amerika...d/dp/3891660642) allerdings auch nur OmU. Laut dem Buch gab es bis 1985 in ARD/ZDF auch keine weitere Ausstrahlung des Films. Entweder lief die Synchronfassung erstmals in einem der dritten Programme (die sind in dem Lexikon nicht erfasst) oder sogar erst nach 1985, was natürlich nichts darüber sagt, wann sie entstanden ist.
Meines Wissens war die Erstausstrahlung der Synchro 1983 (ich weiß nicht mehr, wo ich es gelesen habe) im WDR, was auch passen würde, da ich die entsprechende Ansage gefunden habe:
Von daher wäre die Vermutung mit dem dritten Programm richtig.