Erstens würden mich jeglichen weiteren Sprecher dieses Films interessieren als die bei Arne gelisteten:
Magee, Patrick Miedel, Klaus Mr. Alexander McDowell, Malcolm Pleva, Joerg Alex Quigley, Godfrey Hirthe, Martin Gefaengnis-Geistlicher Sharp, Anthony Tappert, Horst Innenminister Stone, Philip Ott, Edgar P Karlin, Miriam Trowe, Gisela Mrs. Weathers
Zweitens, was ich viel spannender finde, muß ich jedes Mal, wenn ich mir A Clockwork Orange ansehe, immer und immer wieder spulen und Sprache wechseln, um mich zu vergewissern, ob etwas so oder anders gemeint ist. Hat irgendjemand eine Ahnung, woher diese alberne Weise des Synchronisierens rührt, zig englische Begriffe (also über die hinausgehend, die man verständlicherweise stehenließ) einfach Englisch blieben? Dann auch die Besetzung, beispielsweise dieser Gefängniswächter mit der schrillen Stimme, die eher Cartooncharakter hat... Weiß irgendjemand, wie man darauf kam, dies so ins Deutsche zu bringen?
Dim - WARREN CLARKE - Georg Tryphon (glaub' ich) Mrs. Alexander - ADRIENNE CORRI - Ursula Heyer Dr. Brodsky - CARL DUERING - Friedrich G. Beckhaus Untermieter (Joe) - CLIVE FRANCIS - Joachim Kerzel Gefängnisdirektor - MICHAEL GOVER - Rolf Schult P. R. Deltoid - AUBREY MORRIS - Peer Schmidt Dr. Branum - MADGE RYAN - Inge Wolffberg Verschwörer - JOHN SAVIDENT - Friedrich W. Bauschulte
Dt. Fassung: Cineforum, Berlin, 1972 Dialogregie: Wolfgang Staudte
Oh danke, das ist ja noch ein gutes Stück! Ja, stimmt, Kerzel hab ich selbst noch erkannt, jaja, das war witzig, ihn so jung (aber doch schon so markant) auf so nem jungen Typ zu hören. Ganz ungewohnt, wenn auch nicht wirklich unpassend - aber unerwartet.
Bei diesem Film hatte ja ebenso wie bei "Barry Lyndon" und "Shining" Wolfgang Staudte die Synchronregie, und Jörg Pleva sprach die Hauptrolle. Weiß jemand, ob der berüchtigte Perfektionist Kubrick hier genauere Vorgaben in Bezug auf die Synchro gemacht hat? Und wenn ja, betrafen sie "nur" die Besetzungen oder auch andere Dinge?
Zitat von Synchron-KingHat irgendjemand eine Ahnung, woher diese alberne Weise des Synchronisierens rührt, zig englische Begriffe (also über die hinausgehend, die man verständlicherweise stehenließ) einfach Englisch blieben?
Das hat nichts mit irgendeiner Weise des Synchronisierens zu tun, sondern die deutsche Fassung der Romanvorlage ist ganz einfach so (mit den vielen englischen Begriffen bzw. Wortschöpfungen) und wurde für die Synchro so übernommen.
Zitat von NasenbärDas hat nichts mit irgendeiner Weise des Synchronisierens zu tun, sondern die deutsche Fassung der Romanvorlage ist ganz einfach so (mit den vielen englischen Begriffen bzw. Wortschöpfungen) und wurde für die Synchro so übernommen.
Ich kenne nur die Neuübersetzung von Wolfgang Krege, deshalb meine Frage: Wurde in einer früheren Übersetzung die Nadsat-Bezeichnung für Gott (Bog) auch durch "Smokey" ersetzt, wie das bei der Synchro der Fall ist?
Eine weitere Sache: Bekanntlich endet Kubricks Film mit den Worten "I was cured all right", was in der Synchro mit "Ich war geheilt, all right" übersetzt wurde. In der Krege-Übersetzung lautet der Satz an dieser Stelle dagegen "Nun war ich wirklich geheilt". Kam die Variante aus der Staudte-Synchro so auch in der älteren Übersetzung des Romans vor?
In meiner Ausgabe von Heyne, Übersetung Walter Brumm, 20. Auflage, printed 1984, heißt es auf Seite 192: "Ich war geheilt, kein Zweifel." Danach kommt noch Kapitel 7.
Danke für die Auskunft. Das bedeutet dann wohl, dass das "all right" zumindest an dieser Stelle keine Orientierung an der literarischen Übersetzung darstellt. Kommt in dieser Übersetzung auch der Name "Bog" für Gott vor, oder heißt es (wie in der Synchro) "Smokey"?
P. S.: Dass der Roman (im Unterschied zum Film) nicht mit Alex´ "Heilung" endet, war mir schon klar.
Zitat von bertiBei diesem Film hatte ja ebenso wie bei "Barry Lyndon" und "Shining" Wolfgang Staudte die Synchronregie, und Jörg Pleva sprach die Hauptrolle. Weiß jemand, ob der berüchtigte Perfektionist Kubrick hier genauere Vorgaben im Bezug auf die Synchro gemacht hat? Und wenn ja, betren sie "nur" die Besetzungen oder auch andere Dinge?
Aus einem etwas unausgegorenen Artikel von Marc Hairapetian im film-dienst Nr. 5/1999: "... der als kompromißloser Perfektionist geltende Stanley Kubrick jubelte 1971 in einem Dankesschreiben an Wolfgang Staudte, der die mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Dialogregie für 'Uhrwerk Orange' ausgeführt hatte: 'Die Stimme Jörg Plevas ist in der Rolle des Alex sogar überzeugender als die englische Originalbesetzung Malcom McDowell!' Folgerichtig ließ Staudte, der auch mit der Bearbeitung der beiden folgenden Filme Kubricks, 'Barry Lyndon' und 'Shining', betraut wurde, die jeweiligen Protagonisten, Ryan O’Neal und Jack Nicholson, von Pleva internieren [sic!]."
Der Gefängniswärter mit der schneidenden Stimme - ist das nicht Karl Lieffen? Vielleicht irre ich mich da auch, hab' den Film jahrelang nicht mehr gesehen ...