noch ein Film mit früher Nachkriegssynchro aus München:
DAS HAUS DER LADY ALQUIST Gaslight MGM, 1943 Regie: George Cukor Dt. Fassung: MPEA Synchronabteilung, München-Geiselgasteig Dialogbuch und Regie: Kurt Hoffmann
Paula Alquist-Anton - INGRID BERGMAN - Eva Vaitl Gergory Anton - CHARLES BOYER - Peter Pasetti Brian Cameron - JOSEPH COTTEN - Ernst Schlott Miss Thwaites - DAME MAY WHITTY - Margarete Haagen Nancy Oliver - ANGELA LANSBURY - ? Elizabeth Tompkins - BARBARA EVEREST - Edith Schultze-Westrum Maestro Mario Guardi - EMIL RAMEAU - ? Gen. Huddleston - EDMUND BREON - ? Mr. Muffin - HALLIWELL HOBBES - ? Polizist Williams - TOM STEVENSON - Wolfgang Preiss Museumsführer - LEONARD CAREY - Bruno Hübner
Leider habe ich auch nicht viel mehr beizutragen als die Einträge bei Arne Kaul oder Thomas Bräutigam. Interessant natürlich, daß deutsches Buch und Synchronregie von Kurt Hoffmann stammen, der ab Mitte der 1950er Jahre einer der führenden Regisseure in der Bundesrepublik war (FEUERWERK; ICH DENKE OFT AN PIROSCHKA; BEKENNTNISSE DES HOCHSTAPLERS FELIX KRULL; DAS WIRTSHAUS IM SPESSART; WIR WUNDERKINDER).
Und natürlich die Mitwirkung der unvergessenen Margarete Haagen. Irgendwie habe ich beim Klang ihrer Stimme gedacht, gleich müssen Dick und Dalli mit ihren Ponys kommen (Sorry...).
Gruß
Peter
PS: Wem sagt der Name Ernst Schlott etwas? Mir sagt er ehrlich gesagt, gar nichts...
Peter Pasetti hat mir hier ausnahmsweise mal sehr gut gefallen. Eva Vaitl kannte ich bis vor kurzem überhaupt nicht, aber ich habe innerhalb der letzten Woche zwei Filme mit ihr gesehen - der zweite war DER SCHWARZE SPIEGEL, wo sie Olivia de Havilland in einer Doppelrolle sprach -, und seit dem bin ich ein Fan von ihr. Sie hat eine sehr liebliche Stimme und eine markante Aussprache, die zum Stil der Synchros aus dieser Zeit ausgezeichnet passt. Sie scheint ja von Anfang an als Synchronsprecherin dabei gewesen zu sein, warum hat ihre Synchrontätigkeit später nachgelassen?
Grüße, Fehmi
Mücke
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01.10.2005 21:29
#3 RE: Das Haus der Lady Alquist (USA 1943; DF 1947)
Gestern lief der Film ja auf arte. Eine schauspielerisch und stimmlich wundervoll atmosphärische Synchro, vor allem Peter Pasettis Leistung war klasse. Leider waren einige Dialoge derbe asynchron.
Ich habe den Verdacht, daß dies etwas mit der Zweisprachigkeit zu tun hat. Ganz übel war ja das Beispiel von "Aufenthalt vor Vera Cruz", als es zum kurzen Bildstillstand kam, der Ton aber weiterlief und danach haarsträubend asynchron blieb. Kämen Bild und Ton aus der gleichen Quelle, könnte das ja gar nicht passieren (und soll bei der Wiederholung auch nicht passiert sein). Es scheint, als ob das Bild aus einer anderen Quelle kommt als der (in diesem Fall deutsche) Ton. Okay, ich sehe keinen Grund dafür, warum das so sein sollte ...
Das ist eben die Frage, ob am Sonntag eine technische Störung vorlag, oder ob der deutsche Ton generell schlampig an das englische Bildmaster angelegt wurde. Ich hatte den Film Sonntag nur aufgenommen und mich gefreut, daß der Ton nicht kaputtgefiltert war. Habe heute die Wiederholung nochmals aufgenommen - war da der Ton synchron ? An welcher Stelle kann man das z.B. überprüfen ?
Mir ist das im kompletten letzten Drittel immer mal wieder aufgefallen. Das ging mitunter soweit, dass locker 2 Mundbewegungen ohne Ton zu sehen waren.
Mücke
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gelöscht
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29.12.2009 15:09
#10 RE: RE:Das Haus der Lady Alquist (USA 1943; DF 1947)
Zitat von John ConnorEva Vaitl kannte ich bis vor kurzem überhaupt nicht, aber ich habe innerhalb der letzten Woche zwei Filme mit ihr gesehen - der zweite war DER SCHWARZE SPIEGEL, wo sie Olivia de Havilland in einer Doppelrolle sprach -, und seit dem bin ich ein Fan von ihr.
Kurioserweise war der Film nur für das Drehbuch für einen Oscar nominiert und nicht einmal für die Hauptdarstellerin oder die virtuose Regie von Robert Siodmak (wie die Aufnahme getrickst wurde, in der Olivia de Havilland sich sozusagen selbst auf die Schulter fast, als eine der Schwestern im Bett liegt und die andere sie streicheln bzw. beruhigen will, hab ich absolut nicht durchschaut). Wie die weiblichen Hauptrollen differenziert gespielt waren, war an sich schon grandios und Eva Vaitl hat sie in der Synchro auch stimmlich nochmal perfekt auseinander gehalten. Ich dachte während des Films tatsächlich, dass es nur zwei sich ähnelnde Sprecherinnen wären und nicht gleiche.
Zitat von filmclueganz synchron läuft die DVD leider auch nicht. ich habe damals den Film auf DVD auf englisch weiter angesehen, weil es mich genervt hat.
Bei der letzten Ausstrahlung im RBB (das alte TV-Master) lief der Ton allerdings auch nicht 100%ig synchron, was aber nur auffiel, wenn man den Leuten genau auf die Lippen guckte.
Oh ... erster Kommentar hier! Die Synchronisation fand ich im Allgemeinen sehr gelungen.
An Mücke: Lord Dalroy ist nicht der, der mit Paula am Anfang in der Kutsche sitzt, sondern der Ehemann von Lady Dalroy, der Gastgeberin des Klavierkonzertes. Den muss man aber nicht kennen, der spricht höchstens ein halbes Dutzend Sätze ... Mit Paula in der Kutsche sitzt Mr. Mufflin (Halliwell Hobbes - den kenne ich aus unzähligen Filmen), der sie später auch beim Haus bei ihrer Rückkehr nach London empfängt.
Die Stimme des Maestro fand ich sehr schön. Könnte das vielleicht Emil Rameau - der Darsteller von Guardi - selbst gewesen sein Der war ein ziemlich bedeutender deutscher Theaterschauspieler, der vor den Nazis geflohen ist und in Hollywood dann kleinere Rollen spielte. Wobei es eher unwahrscheinlich ist, wenn die Synchro von 1947 ist, da er noch bís 1949 in den USA Filmrollen hatte. Aber irgendwann ist er nach Deutschland zurückgekehrt und war dann stellvertretender Intendant vom Schillertheater.
Ich bin kein Experte im Erkennen von Stimmen, aber ich habe nochmal in die deutsche und englische Fassung reingehört und die Stimme klang schon SEHR ähnlich ... Ich gehe davon aus, dass es Rameau ist.