ich hab keinen thread zu marie gefunden, daher mach ich mal einen auf.
ich habe gerade ein interview von marie vom 16.04.2003 gelesen, das war nachdem sie schon spider-man synchronisiert hatte.
dort erzählt sie, daß sie die gleiche 'gage' für eine serie, wie buffy, oder einen blockbuster, wie spider-man, bekommt!! das erstaunt mich doch sehr!!!
ich dachte immer mann bekommt für einen blockbuster, wie spider-man, wesentlich mehr! der spielt ja auch immerhin viel mehr ein (bisher ca. 900mio dollar) als eine serie.
kann das jemand bestätigen? ist das wirklich so??
(falls jemand das interview lesen will, kann ich den link posten, falls es gewünscht wird)
Ja, das ist wirklich so. Die Synchronsprecher werden ja nach Takes bezahlt (die schwanken je nach Marktwert/Erfahrungen des Synchronsprechers und regionalen Preisunterschieden (Berlin < Hamburg < München) um ein paar Euro) und dieser Gagenindex bleibt immer gleich, egal ob für Film oder Serie. Nur die Anzahl der Takes schwankt halt. Dennoch bekommt man für eine Filmhauptrolle weniger als für eine Serien-Hauptrolle, da die Anzahl der Takes halt einfach geringer ist.
aber wenn man bedenkt, was solch ein film einspielt, selbst in deutschland, und dann sieht was für ein bruchteil die synchronsprecher bekommen, dann wundert mich das doch sehr!
mann weiß doch, daß das deutsche publikum sehr empfindlich ist und eine gute synchro bei solch einem film pflicht ist...
Ah, Du meinst dieses "Soul behind the Face"-Interview mit Marie...
Ja, die Synchronsprecher bekommen erst mal eine Grundgage für's kommen, also pro Ateliertag - und dann kommen eben noch die Takegagen dazu.
Gruß, Jan -------------------- "28 Tage, 6 Stunden, 42 Minuten, 12 Sekunden. Dann ist das Ende der Welt gekommen." (Donnie Darko) "Und was wäre, wenn Du in die Vergangenheit reisen und alle schmerzhaften und dunklen Stunden durch etwas Besseres ersetzen könntest?" (Donnie Darko) "Ich hoffe, dass ich, wenn die Welt untergeht, erleichtert aufatmen kann, weil es dann so viel gibt, auf das ich mich freuen kann." (Donnie Darko)
In Antwort auf:dadurch sind mir jetzt einige illusionen genommen worden, oder besser gesagt: es ist eine ganze menge zusammengebrochen!!
aber dann scheint es ja wirklich so zu sein...
Ja, ist schon so... Die Sprachaufnahmen für einen "normalen" (90-100-minütigen) Spielfilm dauern in der Regel etwa 5 Tage. Wenn man dann 'ne Hauptrolle hat, ist man dann vielleicht 2-3 Tage im Atelier und spricht dann alle Takes für die Rolle. Aufgrund dieser häufigen X-erei heutzutage arbeitet man da sozusagen alle Takes fast nur noch allein ab (bis auf ein paar Ausnahmen vielleicht). Und dafür bekommt man dann eben die Grundgage (die aber auch von Sprecher zu Sprecher unterschiedlich ist) für die 3 Tage + die jeweiligen Takegagen. Für Nebenrollen ist man dann vielleicht nur 1-2 Tage da, hat logischerweise auch weniger Takes und bekommt demzufolge auch weniger Geld. In München liegen die Takegagen wohl um ein paar Euro höher, soweit ich weiß. Aber es ist jedenfalls unabhängig davon, ob es sich um TV oder Kino handelt...
Gruß, Jan -------------------- "28 Tage, 6 Stunden, 42 Minuten, 12 Sekunden. Dann ist das Ende der Welt gekommen." (Donnie Darko) "Und was wäre, wenn Du in die Vergangenheit reisen und alle schmerzhaften und dunklen Stunden durch etwas Besseres ersetzen könntest?" (Donnie Darko) "Ich hoffe, dass ich, wenn die Welt untergeht, erleichtert aufatmen kann, weil es dann so viel gibt, auf das ich mich freuen kann." (Donnie Darko)
Ist halt auch so, dass der Hauptteil der Synchrongagen an Leute wie Arne Eltsholtz und Thomas Danneberg geht. Von daher bleibt für alle anderen nicht mehr viel übrig...
Naja, Elsholtz, Danneberg, Brückner, Lehmann und Co. sind entsprechend selten in Synchros zu hören. Eigentlich fast nur noch bei Auftritten "ihrer" Stars. Die haben 'nen hohen Marktwert und erhalten daher auch die höchste Gage pro Take. Außerdem haben solche bekannten Synchronstimmen eine hohe Werbewirksamkeit. Und mit Werbung lässt sich für einen Profi in kurzer Zeit relativ viel Geld machen. Nicht umsonst war vor 2 Jahren Elsholtz in jedem zweiten Werbespot zu hören und ist auch immer noch die StationVoice von Radio Hamburg. Lehmann ist auch recht häufig dabei. Außerdem zur Zeit Joachim Kerzel. Kurioserweise gibt es nur wenige bekannte Frauen-Synchronstimmen, die regelmäßig in Werbespots zu hören sind. Recht häufig hört man da Marion von Stengel, Claudia Urbschat-Mingues und Anke Reitzenstein.
Was die regionalen Synchrongagen-Unterschiede angeht, sieht das, wie gesagt, so aus, dass in Berlin die Preise am niedrigsten sind, dann kommt Hamburg in der Mitte und in München kriegt man für seine Takes am meisten Geld.
Soll das heißen, daß ein Film heute in nur wenigen Tagen synchronisiert wird? Pardon, aber ich dachte, daß das immer so vier Wochen dauert. Claus Wilcke hat einmal in einem Interwie von der Sorgfalt erzählt, mit der man früher Filme synchronisiert hat. Gruß, Bonny
Synchronisiert wird er, bis auf wenige "Mammut-Filme", tatsächlich in nur wenigen Tagen. Aber Schnitt, Abmischung etc. benötigen ja auch ihre Zeit. Von der Sprachaufnahme bis zum fertigen Film vergehen dann wohl tatsächlich ein paar Wochen. Aber so lange wie früher dauert es heutzutage in Zeiten moderner Bearbeitung am Computer natürlich nicht mehr.
aber die marie wird doch bestimmt auch mehr bekommen, als andere, oder? nehme ich mal an...
und ihr vater detlef ist doch mittlerweile auch sehr bekannt. stimmt es, daß sich die produzenten von ocean's eleven (twelve) gegen ihn entschieden haben, weil er eine zu hohe gage gefordert hatte?
aber die marie wird doch bestimmt auch mehr bekommen, als andere, oder? nehme ich mal an...
Nee, das bezweifel ich. Dafür ist sie einfach zu oft in Serien (egal ob feste Haupt/Nebenrollen oder nur kleine Gastrollen) zu hören.
und ihr vater detlef ist doch mittlerweile auch sehr bekannt.
Aber auch er ist immer noch Serien-Sprecher. Außerdem hatte er ja bislang nur George Clooney fest und den inzwischen ja auch nicht mehr so richtig.
stimmt es, daß sich die produzenten von ocean's eleven (twelve) gegen ihn entschieden haben, weil er eine zu hohe gage gefordert hatte?
Nein, Du mengst da gerade mehrere Gerüchte zusammen. Bei STAR TREK war es ab DER ERSTE KONTAKT so, dass Rettinghaus und Bierstedt ausgebootet wurden. Es heisst zwar, sie hätten eine zu hohe Gage gefordert, aber die Vögel auf den Dächern Berlins zwitschern etwas anderes: Die BSG soll damals wohl keine Skrupel gehabt haben, was das Dumpen von Sprechergagen angeht. Das soll sogar so weit gegangen sein, dass Sprecher in laufenden Serien umbesetzt wurden, wenn sie nicht mit ihrer Gage nach unten gegangen sind. Bei den STAR TREK-Filmen war es dann angeblich so, dass Rettinghaus und Bierstedt die einzigen waren, die nicht mit der Gage runtergegangen sind - also ließ man sie gegen Vollbrecht und Vogt austauschen. So gelangen dann manche Sprecher bei entsprechenden Studios auf die "schwarze Liste". Nur dass Dumping eben die Preise in der Branche ruiniert. Das hat schon die Autoren Synchron GmbH in Hamburg und mit ihr die komplette Hamburger Branche ruiniert.
Bei OCEANS ELEVEN/TWELVE und SOLARIS war es hingegen so, dass Steven Soderbergh und George Clooney, die diese Filme ja auch gemeinsam produziert haben, fanden, Bierstedt passe nicht zu Clooney, weil er ihm nicht ähnlich genug klänge. Also gab es ein großes Casting in Berlin, München, Hamburg und Köln, bei dem dann der Münchner Martin Umbach gewann. Fortan ist er bei Soderbergh/Clooney-Produktionen die neue Feststimme von Clooney. In EIN (UN)MÖGLICHER HÄRTEFALL hingegen war es wieder Bierstedt, und zwar weil der Film eben keine eigene Produktion von Soderbergh/Clooney war, der Supervisor dort das also nicht wollte. Allerdings kann es gut passieren, dass Clooney irgendwann verfügen lässt, dass Umbach ihn grundsätzlich in allen Filmen synchronisieren soll. Gab es ja auch bei Cruise/Winczewski, sonst hätten wir in MI2 und danach wieder Stephan Schwartz gehört.
In Antwort auf: Nee, das bezweifel ich. Dafür ist sie einfach zu oft in Serien (egal ob feste Haupt/Nebenrollen oder nur kleine Gastrollen) zu hören.
das heißt also, daß man seinen marktwert steigert indem man nicht sooft synchronisiert?
In Antwort auf: Nein, Du mengst da gerade mehrere Gerüchte zusammen.
hihi, stimmt...
aber dennoch kann ich mir george clooney ohne detlef nicht vorstellen (hören). ich hab mich vielleicht zu sehr dran gewöhnt. genauso wie in desperate housewives teri hatcher sehe, aber dann immer das gesicht von sandra bullock vor augen habe, weil es einfach 'ihre' stimme ist.
übrigens ist das ein grund warum ich mich hier angemeldet habe, um mehr darüber zu erfahren wie, warum, wieso ein/e schauspieler/in auf einmal eine andere stimme hat, obwohl man sich schon dran gewöhnt hat, diese bestimmte stimme zu hören.
ach, und hoffentlich kommt clooney nicht auf einmal mit so einer verfügung an!!!
das heißt also, daß man seinen marktwert steigert indem man nicht sooft synchronisiert?
Quatsch. Das wäre ja schön einfach! Die, die mehr Geld für ihre Takes bekommen (und dann deswegen vielleicht auch als Werbestimme nebenbei viel verdienen), haben es a) nicht nötig, so oft und regelmäßig in Serien zu synchronisieren, um ihr "täglich Brot" zu verdienen und b) sind sie einfach zu teuer, um sie für irgendwelche Rollen zu besetzen. Man gibt doch nicht das Geld für einen Mercedes aus, wenn man einen kleinen Fiat erhält. Sprich: Wozu viel Geld für "Synchronstars" ausgeben und sie auf Rollen/Schauspieler besetzen, die diese nicht unbedingt benötigen?
aber dennoch kann ich mir george clooney ohne detlef nicht vorstellen (hören). ich hab mich vielleicht zu sehr dran gewöhnt.
Also, ich kann mit Umbach leben. In OCEANS 11 fand ich ihn noch nicht so pralle und ungewohnt, aber in OCEANS 12 war er schon wesentlich besser, was daran liegen könnte, dass der Film eine unglaubliche Selbstironie an den Tag legte. Außerdem klingt er Clooney halt tatsächlich verblüffend ähnlich. Dennoch: Wenn ich die Wahl hätte, würde ich weiterhin Bierstedt nehmen. Ich sehe mir gerade die ersten EMERGENCY ROOM-Folgen auf DVD an und Bierstedt war einfach eine tolle Wahl, die Stimme kam Clooney aus dem Gesicht, er passte einfach kongenial drauf und tut das auch immer noch.
genauso wie in desperate housewives teri hatcher sehe, aber dann immer das gesicht von sandra bullock vor augen habe, weil es einfach 'ihre' stimme ist.
Da habe ich natürlich eher Probleme mit, weil ich Teri Hatcher ohne Marion von Stengel nur halb so gut finde. Vor allen Dingen klingt die rauchige Weiss mit ihrer ruinierten Stimme einfach zu alt. Allerdings finde ich sie auf Bullock oder in COLD CASE genau richtig. So hat eben jeder Synchronsprecher bestimmte Schauspieler, zu denen er einfach wunderbar passt und bei anderen "beisst" es sich, sozusagen.
übrigens ist das ein grund warum ich mich hier angemeldet habe, um mehr darüber zu erfahren wie, warum, wieso ein/e schauspieler/in auf einmal eine andere stimme hat, obwohl man sich schon dran gewöhnt hat, diese bestimmte stimme zu hören.
Sofern wir das überhaupt erfahren. Überhaupt gibt es oft keinen expliziten, nachvollziehbaren Grund dafür. Oft ist es einfach so, dass ein Supervisor/Redakteur oder Regisseur einfach einen bestimmen Sprecher oder dessen Stimme nicht leiden kann bzw. nicht mit ihm auskommen kann. Und ZACK gibt es 'ne Umbesetzung.