Gabriele Ferzetti ist gestern, am 2. Dezember, im 91. Lebensjahr verstorben - ein hübsches Alter und er war noch vor kurzer Zeit in seinem Beruf aktiv.
Für mich zählte er zu jener Vielzahl an darstellenden Künstlern, die in verschiedensten Rollenfächern zuhause sind und stets professionell agieren, so dass ihr Auftritt - wie gut oder schlecht der Film auch sein mag - immer sehenswert ist. Künstler, die nie zum großen "Star" werden und deren Existenz man irgendwie als etwas Selbstverständliches annimmt.
"Die lange Nacht von '43" und "Treffpunkt Tanger" fallen mir zuerst ein, in denen er sehr italienisch-maskulin auftrat. Sein Aristokrat in "Jessica" war wiederum dem eleganten Rollenfach zuzuordnen, was ihm auch gut stand. "Spiel mir das Lied vom Tod" wird schauspielerisch meist auf Fonda, Bronson und Robards reduziert, dabei spielte er in dem Film eine hochinteressante Rolle, die er auch mit Bravour meisterte. Und dann war natürlich Marc Ange Draco, James Bonds Schwiegervater in "Im Geheimdienst Ihrer Majestät", durch diesen Auftritt vor allem prägte er sich frühzeitig in mein Gedächtnis und diese schöne Nebenrolle ist irgendwie exemplarisch für ihn: er vereint hier Härte mit Herz und weltbürgerliche Eleganz mit Rustikalität.