In Antwort auf:Hier könnte ausschließlich eine "Koalition" zwischen Bürgern und Medien helfen, die wiederum die Politik zum Handeln animiert.
Dafür bin ich auch. Es wäre zu schade um die alten Synchros, die dort wahrscheinlich seit mind. 40 Jahren lagern. Man könnte ja eine Bürgerinitiative gründen um das Gebäude und seinen Inhalt zu retten. Eine Unterschriftenaktion wäre eine Lösung. Ob diese funktioniert wäre eine Frage, aber eine gute Idee ist es auf jeden Fall. Vielleicht hilft es ja auch, wenn man die großen Rundfunkanstalten, wie z.B. den WDR, 3sat, den Deutschlandfunk oder Deutschlandradio Kultur anspricht oder sich an die Redaktion von "kino kino" (Bayerischer Rundfunk) wendet.
Zitat von filmfan007Ich weiß seit vielen vielen Jahren von diesem Schatz und habe immer gebangt, nun ist es passiert: Der komplette Wochenschaubestand wurde von geldgeilen Raffzähnen geklaut und wird nun bei eBay massenhaft verhökert !!!
Wenn dieser teilweise auf Nitro vorlag, ist der eigentliche Skandal nicht unbedingt, dass historische Filmaufnahmen verloren gehen, sondern, dass ja nun die "geldgeilen Raffzähne" quasi Briefbomben verschicken. Wird sehr lustig für den Zusteller, wenn eines der Pakete anfängt zu qualmen und entweder dann explodiert oder beim Öffnen sich im Paket eine Spule findet, die eine hohe Flamme erzeugt. Wird noch lustiger, wenn der "Filmsammler" sich als Terrorist entpuppt und mit Wochenschaumaterial Brände legt. Und wenn eBay nicht den Handel mit Film und Fotomaterial, das auf Nitrobasis sein könnte, unterbindet... ich überlege mal nicht weiter.... Aha, einer hat jetzt bei eBay eine Nitrokopie angeboten und meint, wenn er sagt "Wenn Sie nicht im Umgang mit diesem Material vertraut sind, bitte nicht bieten!!", sei er aus dem Schneider. Wegen 5 lumpiger Euro in Kauf nehmen, dass Menschen zu Schaden kommen..... Eine andere Frage, ich höre widersprüchliche Aussagen zu Sicherheitsfilm, die einen sagen, Schmalfilm war von Anfang an auf Sicherheitsfilm, deshalb wurde auch dessen Größe nicht durch Halbierung von 35 mm Film gewonnen, andere sagen, dass Sicherheitsfilm erst Anfang der 1940er Jahre aufkam. Wie nun? Wie lange gab es zum Sprengstoff in Streifenform keine ungefährliche Alternative? Nachtrag: Hier fand ich was http://www.operateur.ch/pdf/film.pdf
Update: eBay verlangt einloggen, wenn man eBay vor dem Handel mit Sprengstoff warnen will. Bundesarchiv hat einen Security Menschen, dem alles außerhalb seines Arbeitsbereiches egal ist. Wenn dann ein Lager in Flammen steht oder ein Fahrzeug des Zustellers in die Luft geht, ist das Geschrei los "Wieso hat uns niemand was gesagt?". Tja, wer nicht zuhören will, wenn eine Warnung kommt....
Vor einigen Jahren bin ich mal mit dem Rad bei der improvisierten Suche nach einer Abkürzung vom Rhein zu den Rheinhöhen vorbeigekommen. Damals stand auch noch das Wohnhaus, welches mittlerweile abgebrannt ist (bei GoogleMaps noch zu sehen: westliches Gebäude, der Feuerwehrbericht aus Remagen http://www.feuerwehr-remagen.de erwähnt den Brand am 22.08.2004). Ich erinnere mich vage, dass da eine Schranke mit einem "Privat" Schild war. Bin dann umgedreht, bevor es Ärger geben konnte. Damals wusste ich gar nicht, dass es dort die IFU gibt. Fürchtete eher beim Gottschalk im Garten aufzutauchen. Kürzlich kam ich wieder ungeplanterweise dort vorbei (diesmal "von oben", der Rheinhöhenweg geht dran vorbei) und bin angelockt durch diesen Brandschaden ein wenig im Gelände herum. Beim Anblick der alten Bauten, war natürlich die Neugier geweckt und ich fing mit Nachforschungen an. Ein Remagener erzählte mir einen Teil der Geschichte und versicherte mir, dort sei die Prominenz des deutschen Films ein und ausgegangen. Ich hielt das alles für Aufschneiderei, jetzt weis ich dass es stimmt. Er sagte auch, in den sechziger Jahren habe es einen verheerenden Brand in einem Bunker gegeben (kein Wunder bei Nitromaterial). Soweit er wisse, würde das Gelände von einem pensionierten Polizeibeamten (bewaffnet) bewacht. Na ja gegen "von außen angucken" wird der wohl nix haben... hab jetzt schlechtes Gewissen :-|, weil ich jetzt weis, dass wohl das gesamte Gelände privat ist und nicht bloß die Gebäude.
Ich kann mich nicht als Filmfan oder Bewahrer der Kulturlandschaft bezeichnen, finde aber das Verkommen lassen des Anwesens trotzdem als Schande und zwar gerade wegen eines Aspektes, der hier noch gar nicht genannt wurde: Da Verrotten hunderte von Kisten mit diesen Filmprojektoren(?) ("Erfindungen", siehe Postings von filmfan007), also elektrische/elektronische Geräte. Diese "Villa" scheint voll davon, in dem eingestürzten Teil von Schloss Calmuth liegen sicher mehr als hundert, diese Scheunen auf der Wiese sind auch vollgestopft. Wenn von dieser "Deponie" im Lauf der Jahre mal bloß keine Gefahr für Umwelt ausgeht... Elektrische Bauteile aus den 70er sind sicher nicht Grundwasser neutral! Denkbar ist, dass der Besitzer sich die Entsorgung gar nicht leisten kann/will (Spekulation!). Lässt er alles still vergammeln, dann liegt nach seinem seinem Verscheiden diese Problematik in den Händen der möglichen Erben oder die Stadt Remagen muss sich darum kümmern.
Aber es hat vielleicht sein gutes: Vielleicht liegt darin ja ein Hebel der die Dinge ans laufen bringen kann. Hier scheinen sich ja ein paar Leute zu organisieren die Filmmaterial/Architektur/Kulturlandschaft retten wollen. Versucht doch mal die Gefahren einzuschätzen, die davon ausgehen könnten (Frage an Gewässerkundler). Die meisten, die oben gepostet haben, waren ja schon da und haben ein Bild der Situation. Vielleicht hat ja sogar der Stadtrat eine Grünenfraktion die man für diese Thematik interessieren könnte. Sonst mal in Bonn anfragen. Ihr scheint ja schon ziemlich gut organisiert zu sein.
Hallo allerseits, für ein Medienprojekt der Uni Trier recherchiere ich gerade über die IFU. Da seit dem letzten Beitrag im Thread bereits wieder einige Monate ins Land gegangen sind, interessiere ich mich sehr für den aktuellen Stand der Dinge. Vor allem frage ich mich, was der Vorstoß bei medienrelevanten Einrichtungen für ein Echo erzeug hat und ob diese hier entstandene Initiative noch existiert. Antworten bitte per PM oder an meine private Mailadresse: SylviaStenzel@web.de. Vielen Dank!
Mit Interesse habe ich hier über das FIlmsynchronstudio in Remagen gelesen, aus dem ja auch mal die Wochenschau kam. Ich produziere eine Geschichtsserie mit dem Titel “Vorwärts in die Vergangenheit” für den WDR Bonn. Hier sind einige Beiträge, die online abrufbar sind:
Da einer der nächsten Beiträge vom alten Wochenschau Gebäude bzw. dem Gebäude der internationalen Film Union handeln soll, suche ich jetzt nach Informationen, wer Ansprechpartner für das Betreten des Gebäudes ist, vor allem aber wer mir geschichtliche Hintergründe dazu erzählen kann und wer uns vor der Kamera durch das Gebäude führen könnten.
Wenn Sie mir in irgendeiner Weise helfen könnten, wäre ich Ihnen sehr dankbar: florian.jung@betabande.de oder 0221 / 589 19 370
Einige Akten und technische Geräte lagern nun im Deutschen Filminstitut/Frankfurt a. M.
Nichtsdestotrotz haben sich die Ehemaligen zusammengerottet, um sich demnächst zu treffen. Eine Dokumentation der IFU ist in Arbeit. Mitstreiter und ehemalige Mitarbeiter sind also herzlich eingeladen, daran mitzuwirken. Vielleicht erfahren Sie dabei etwas, was sie noch nicht wussten!
Kontakt: museologie(edd)gmx.de oder Handy: Nulleins636801651
Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden
