Kein Synchronsprecher, trotzdem würde es mich interessieren, wer der Mann eigentlich war.
Mir ist er vor allem durch RAUMSCHIFF ENTERPRISE bekannt, wo er sowohl zu ZDF- als auch zu SAT.1-Zeiten mit anderen die Bücher schrieb und Regie führte. Stefan redete kürzlich von "Wolfgang Schicks Beta-Film", was suggeriert, dass er deren Geschäftsleiter war und auch naheläge. Andererseits hat er immer wieder auch für andere Firmen viel gearbeitet, z.B. der Bavaria ("Falcon Crest") und - wie so viele andere Müncher - den Alster-Studios in Hamburg ("Mondbasis Alpha"). Das würde aber gut damit einhergehen, dass er gute Beziehungen nach Berlin und Hamburg hatte, weshalb er immer mal wieder Gäste herbeiholen konnte. Während seine Leistung als Dialogbuchautor zumindest bei Star Trek eher bescheiden war und er als Regisseur auch häufiger zu schlafen schien - vielleicht war Star Trek auch einfach überhaupt nicht sein Fall -, war sein überregionales Interesse absolut lobenswert.
Seine letzte mir bekannte Arbeit war TIME TRAX (wenn die Angabe stimmt, bin mir gar nicht mehr sicher, woher ich das habe).
Weiß jemand mehr über diesen mysteriösen Mann?
Gruß, Tobias
PS: Und dann soll ich in dem Zusammenhang für jemanden noch nach dem Dialogbuchautor Joachim Brinkmann ("Nummer 6") fragen. Ist der vielleicht bekannter?
-- "Diese Signale wurden gesendet, um auf sie aufmerksam zu machen."
Hier mal ein Bild von Wolfgang Schick (aus den 70er Jahren) aus Norbert Aping's "Dick und Doof Buch":
Für einige Laurel & Hardy-Synchronfassungen war Schick damals als Dialogautor tätig.
Gruß, Jan -------------------- "28 Tage, 6 Stunden, 42 Minuten, 12 Sekunden. Dann ist das Ende der Welt gekommen." (Donnie Darko) "Und was wäre, wenn Du in die Vergangenheit reisen und alle schmerzhaften und dunklen Stunden durch etwas Besseres ersetzen könntest?" (Donnie Darko) "Ich hoffe, dass ich, wenn die Welt untergeht, erleichtert aufatmen kann, weil es dann so viel gibt, auf das ich mich freuen kann." (Donnie Darko)
Ob Schick Geschäftsführer der Beta-Film war, entzieht sich meiner Kenntnis, aber er war (zumindest nach allem, was ich in Zusammenhang mit der Beta-Film gelesen habe) der federführende Mann, der für einen Großteil der Dialoge verantwortlich zeichnete und in den meisten Fällen oder sogar (eine Zeit lang) ausschließlich Regie führte. Seltsamerweise wird in (noch erhaltenen) deutschen Vorspännen zwar er aufgeführt, aber nicht der Name der Synchronfirma; da aber in allen Veröffentlichungen, die ich gelesen habe (und die sehr spärlich sind) in solchen Fällen immer nur die Beta-Film genannt, lediglich bei den abendfüllenden Laurel-&-Hardy-Filmen steht das Fernsehstudio München-Unterföhring, was ich aber bezweifle, da außer Schicks Name auch der Austausch der Musik (wie auch bei "Spur des Falken" und "Tote schlafen fest") auf die Beta-Praxis hindeutet.
Zitat von Stefan der DEFA-Fanda aber in allen Veröffentlichungen, die ich gelesen habe (und die sehr spärlich sind) in solchen Fällen immer nur die Beta-Film genannt, lediglich bei den abendfüllenden Laurel-&-Hardy-Filmen steht das Fernsehstudio München-Unterföhring, was ich aber bezweifle
Fernsehstudio München-Unterföhrung = Beta-Studios
Das ZDF hat häufig die Bezeichnung "Fernsehstudio München-Unterföhring" verwendet, das sind aber die Beta-Studios.
Etwas später als "Time Trax" waren noch die Serien "Ein Strauß Töchter" und "Der Marshal" (Regie und teilweise auch Buch).
In Antwort auf:Fernsehstudio München-Unterföhrung = Beta-Studios
Wobei das ZDF in Unterföhring schon ein eigenes Fernsehstudio unterhielt (mittlerweile ist da die Bavaria drin). Es gab dort aber in der Tat keine Synchronabteilung, die Arbeiten wurden von der benachbarten Beta Technik gemacht.
Kennt zufällig jemand von Euch die Lebensdaten von Wolfgang Schick? Bei Synchronautoren und -regisseuren ist das teilweise ja noch schwieriger herauszubekommen als bei den "Stimmen" (so z.B. auch Eberhard Cronshagen und Edgar Flatau)
"Fernsehstudio München-Unterföhrung = Beta-Studios" ist leider absolut falsch! FSM waren die Studios der Münchner ZDF-Filiale, in deren Synchronstudios auch Beta Dauerkunde war. Wolfgang Schick war einer der ganz großen Synchronautoren und Regisseure (hat z.B. etliche Humphrey-Bogart-Filme synchronisiert), war nicht Geschäftsführer, sondern bei Beta festangestellt (als einer von ganz wenigen in der Branche). Sein Vertrag erlaubte es ihm wohl, wenn er sein Pensum für Beta geleistet hatte, auch für andere Firmen frei zu arbeiten (z.B.: Bavaria, FSM u.a.). Er ist Ende der 90er Jahre hochbetagt (ich glaube, er wurde 84) in München gestorben, wobei er bis unmittelbar vor seinem Tod noch gearbeitet hat (er soll noch einen Tag/wenige Tage vorher Regie geführt haben). Gruß Erik
" Es gab dort aber in der Tat keine Synchronabteilung, die Arbeiten wurden von der benachbarten Beta Technik gemacht." Stimmt nicht; FSM hatte sehr wohl eine eigene Synchronabteilung, die erst aufgelöst wurde, als Bavaria vor einigen Jahren FSM übernommen hat. Gruß Erik
In Antwort auf:FSM hatte sehr wohl eine eigene Synchronabteilung
Ich war 1997 oder 98 bei einer Aufzeichung im FSM. Auf meine Nachfrage bei einer Angestellten, ob sie wüsste, welche Produktionen zur Zeit im Hause synchronisiert werden, erhielt ich sinngemäß die Antwort "Wir synchronisieren hier nicht selbst, das läuft über eine Fremdfirma". Das war für mich die Bestätigung für meine Annahme (basierend auf der unüberseh bzw. -hörbaren gemeinsamen "Handschrift"), dass hinter den FSM-Synchros in Wirklichkeit die Beta Technik steckt.
Zu Wolfgang Schicks Lebensdaten: Aljean Harmetz´ Buch "Verhaften Sie die üblichen Verdächtigen. Wie Casablanca gemacht wurde" enthält ein Nachwort von Gero Gandert über die deutschen Fassungen dieses Films. Darin heißt es, Wolfgang Schick sei am 15. Januar 1997 gestorben. Seine Arbeit wird so charakterisiert (ich hoffe, Stefan verzeiht´s dem Autor!): "36 Jahre lang wirkte Wolfgang Schick (...) als Synchronregisseur im Dunkel der Tonstudios des Leo Kirch in München-Unterföhring. Hunderte von ausländischen Filmen hat er stilsicher mit deutschem Dialog versehen, und keiner hat ihn je gerühmt." (S. 412).
Vor seiner Arbeit für die Beta war Schick offenbar in Berlin tätig. Er schrieb laut Thomas Bräutigam 1958 die Dialoge zu "Die Wurzeln des Himmels", bei dem Alexander Welbat die Synchronregie hatte und dessen Fassung bei der Elite-Film von Franz Schröder entstand. Ich meine auch, ich hätte seinen Namen noch öfter als Dialogautor (oder auch schon -regisseur?) für damalige Synchros aus diesem Studio gelesen, weiß aber nicht mehr, bei welchen Filmen. Diese Tätigkeit in Berlin wäre natürlich eine Erklärung dafür, warum er bei den von ihm bearbeiteten Bogart-Filmen öfter mal Berliner nach München geholt hat.
Ein spezielles Stilmittel, wenn man es denn so nennen kann, war die Tatsache, dass er bei vielen seiner Filme die Schere ansetzte auch wenn es nicht notwendig war. So geschehen in vielen Filmen, wie z.B. "Die Spur des Falken", siehe hier. Gott sei dank hat man ihm bei einigen Filmen aber auch auf die Finger gehauen.
Weiß jemand warum das Kürzen von Szenen eine Eigenart von ihm war ? Wollte er vielleicht einfach den Film um ein paar nicht "notwendige" Szenen erleichtern, die Handlung verkürzen oder ähnliches ?
Zitat von bertiVor seiner Arbeit für die Beta war Schick offenbar in Berlin tätig. Er schrieb laut Thomas Bräutigam 1958 die Dialoge zu "Die Wurzeln des Himmels", bei dem Alexander Welbat die Synchronregie hatte und dessen Fassung bei der Elite-Film von Franz Schröder entstand. Ich meine auch, ich hätte seinen Namen noch öfter als Dialogautor (oder auch schon -regisseur?) für damalige Synchros aus diesem Studio gelesen, weiß aber nicht mehr, bei welchen Filmen.
Er hat 1958 auch für die Elite die Dialogbücher zu "Bravados" und "Der Barbar und die Geisha" geschrieben. Bei Letzterem hatte er auch die Dialogregie, bei "Bravados" war es wieder Alexander Welbat.
Zitat von LammersEin spezielles Stilmittel, wenn man es denn so nennen kann, war die Tatsache, dass er bei vielen seiner Filme die Schere ansetzte auch wenn es nicht notwendig war. So geschehen in vielen Filmen, wie z.B. "Die Spur des Falken", siehe hier.
Das Merkwürdige an dem verlinkten Schnittbericht (den ich prinzipiell bestätigen kann, da ich selbst noch einen Mitschnitt dieser TV-Fassung habe) ist, dass es dennoch eine komplett synchronisierte Fassung gibt - ohne Stimmbrüche!
Oder gibt es auf der DVD Stellen mit Untertiteln? Ich habe den Film noch auf VHS mit beiden Fassungen hintereinander, wo Vergleiche natürlich schwieriger sind, ich aber sicher bin, dass mindestens zwei der Kürzungen nicht vorkommen.
Die DVD(s) habe ich mir noch nicht geleistet, weil ich mit der amerikanischen Ausgabe liebäugle, wo auch die beiden anderen Verfilmungen enthalten sind.
Anscheinend wurden die Kürzungen später vorgenommen.
In Antwort auf:Oder gibt es auf der DVD Stellen mit Untertiteln? Ich habe den Film noch auf VHS mit beiden Fassungen hintereinander, wo Vergleiche natürlich schwieriger sind, ich aber sicher bin, dass mindestens zwei der Kürzungen nicht vorkommen.
Nein, gibt es nicht. Aber es ist irgendwie merkwürdig, siehe die Szene mit Sam Spade und dem Polizeichef. Als dieser sagt, dass er die Wahrheit herausfinden wird, hat er plötzlich für den Rest der Szene eine andere Stimme, Sam Spade aber nicht. Ich könnte mir denken, dass man diese Szene mit Marquis seinerzeit synchronsiert, später dann aber verworfen hat. Das wäre für mich die einzige Erklärung. Oder vielleicht sind Teile vom Film später verloren gegangen oder Schick hat den Film im Nachhinein nochmal gekürzt (für's Fernsehen etc.).
Zitat von LammersAber es ist irgendwie merkwürdig, siehe die Szene mit Sam Spade und dem Polizeichef. Als dieser sagt, dass er die Wahrheit herausfinden wird, hat er plötzlich für den Rest der Szene eine andere Stimme, Sam Spade aber nicht. Ich könnte mir denken, dass man diese Szene mit Marquis seinerzeit synchronsiert, später dann aber verworfen hat. Das wäre für mich die einzige Erklärung. Oder vielleicht sind Teile vom Film später verloren gegangen oder Schick hat den Film im Nachhinein nochmal gekürzt (für's Fernsehen etc.).
Nicht doch, das ist nicht Marquis. Ich würde den Sprecher für Reiner Schöne halten, auf jeden Fall aber wurde diese Sequenz ebenso nachsynchronisiert wie eine kurze Passage von Mary Astor ("You're brave, you'r strong") und zwei Sätze von Sidney Greenstreet (einer davon war leicht verstümmelt schon auf VHS in der alten Kinofassung zu hören).