Dann kann ich es mir nur so erklären, dass die Ateliers an sich noch existierten und die Aufnahmen auch dort stattfanden, aber die CCC aus undurchschaubaren steuerlichen (?) Gründen die Aufträge nominell an die BSG etc. vergab. Präzedenzfall sind ja diverse Columbia-Filme, die manchmal an die Ultra, manchmal an die Aura vergeben wurden, aber beide in den selben Ateliers aufgenommen wurden unter Regie von Conrad von Molo - vielleicht hier ähnlich.
Zu den CCC-Studios: in den 1960er Jahren nahm bekanntlich die Kinofilmproduktion in Deutschland ab und Atze Brauner vermietete seine Studios an das ZDF und den SFB. 1965 kündigte der SFB die Verträge mit Brauner und übrig blieb das ZDF. Anfragen an andere ARD-Sender waren erfolglos. Daraufhin entließ Brauner ungefähr die Hälfte seiner Mitarbeiter. 1970 zog sich dann auch das ZDF zurück. Gründe waren u.a. auch die mangelnde technische Ausstattung. So hatte Atze, für seine Sparsamkeit bekannt, keinen ausreichenden Schallschutz in seinen Studios. Und da die Ateliers dummerweise in der Einflugschneise zum Flughafen Tegel lagen, gab es dadurch natürlich Probleme. Zur Auslastung des Studios muss man aber auch sagen, dass Atze selbst auch seine Film vor allem im Ausland (auch in Studios) produzierte, weil das günstiger war. Jedenfalls entließ Brauner 1970/71 bis auf eine Handvoll Mitarbeiter alle Angestellten. Mit den wenigen Mitarbeitern führte er das Studio weiter (auch das Synchronstudio). Viel dürfte da natürlich nicht mehr passiert sein. Warum Atze auch bei der BSG synchronisieren ließ, darüber kann man heute nur noch spekulieren. Die angeführten steuerlichen Gründe halte ich für logisch. Die Aufträge wurden an die BSG vergeben, die Aufnahmen wurden bei der CCC gemacht.
Danke für die umfassende Erläuterung. Nun kann man jetzt sicher darüber diskutieren, ob die Angaben in der SK korrekt sind oder nicht (missverständlich sind sie auf jeden Fall), aber dafür dürfte dieser Thread nicht der geeignete sein, da "Balduin" mit der CCC nun wirklich nichts zu tun hat.