ich bin Opernsängerin und habe demnach auch eine ausgebildete Stimme. Da es im Kulturbereich allgemein ja wie jeder weiß schlecht aussieht und ich mich von Job zu Job hangele, habe ich mir überlegt, ob ich nicht versuchen soll, mit Synchronisation quasi ein "zweites Standbein" zu schaffen. Da ich gerne nach Hamburg gehen möchte, habe ich versucht, mich im Internet ein wenig kundig zu machen, was aber gar nicht so leicht ist. Immerhin habe ich aber so dieses nette Forum gefunden, wo mir vielleicht jemand weiterhelfen kann. Hab jetzt in Hamburg das "Studio Hamburg" gefunden. Gibt es dort noch mehr Firmen, die synchronisieren? Und wie bewirbt man sich dort? Einfach mal anrufen oder Bewerbungsunterlagen hinschicken? Kann mir jemand ein paar Tipps diesbezüglich geben? Würde mich sehr darüber freuen.
Erst einmal lass dir gesagt sein, dass Hamburg nicht unbedingt der beste Ort für einen Start in die Branche ist, was nichts mit Qualität, sondern Quantität zu tun hat - in Hamburg wird einfach nicht mehr so viel synchronisiert wie es noch in den 80ern und 90ern der Fall war, weswegen viele seit Jahren etablierte Hamburger nach Berlin oder München umgezogen sind. Studio Hamburg, Cine Entertainment, Hamburger Synchron, DMT (Digital Media Technologie), Studio Funk, Fährhauston, Toneworx, um nur einige zu nennen, die zumindest zur Zeit so gut zu tun haben, dass sie sich immer noch gut in der Branche behaupten können. Die meisten haben eine Internet-Präsenz, über die Du die Kontaktadresse herausfinden kannst. Ansonsten siehe hier eine relativ komplette Synchronfirmen/Studio-Auflistung: http://mitglied.lycos.de/garyhobson/studios.htm
Viel Erfolg!
Gruß,
Hendrik
("Ich bin ein Mann ... und Männer kaufen keine Tampons!" - Nico Mamone in GREY'S ANATOMY)
Vielen Dank, werde morgen gleich mal ein bisschen recherchieren. Meinst Du, man bewirbt sich einfach so???
Ein ausgewogenes Sample der eigenen Stimme wäre wohl in jedem Fall zu empfehlen, habe schon mehrere Annoncen diesbezüglich gesehen, also denke ich schon das man es gleich direkt damit versuchen sollte und anhand eines Samples kann der Verantwortliche dann wohl schon relativ gut beurteilen, ob die jeweilige Stimme geeignet erscheint. Bei der Berliner Synchron kann man sich auch gleich online bewerben, ein entsprechendes Sample wird da aber auch vorrausgesetzt.
um nicht extra ein neues thema aufmachen zu müssen...
Mich intressiert schon lange wie man überhaupt zu dem beruf synchronisieren kommt - könnt da mir vielleicht wer weiter helfen? also, sowas fliegt einem ja nicht gerade zu...braucht man da irgendwie bestimmte vorkenntnisse, erfahrungen, voraussetzungen und all sowas? ich tapp da wirklich im dunkeln =/
wär auf jeden fall nett wenn mir da jemand erleuchtung bringen könnte =)
Normalerweise musst du Schauspiel studiert haben und ne entsprechende Sprachausbildung mitbringen, alternativ tun's auch Kontakte, aber die müssen dann schon sehr gut sein.
---------------------------- Kürzelerklärung: [In Reihe] : Der Schauspieler wirkte in einer Reihe von Folgen innerhalb einer Serie oder eines Mehrteilers mit relativ langer Laufzeit und unbekannter Folgenanzahl mit. [Serie]: Der Schauspieler wirkte in einer oder wenigen Folgen einer Serie mit. ---------------------------- "... du lügst jetzt bloß, weil du furchtbare Angst hast!" Lothar Blumhagen für Charles Cioffi in "Klute"
In Antwort auf:Mich intressiert schon lange wie man überhaupt zu dem beruf synchronisieren kommt - könnt da mir vielleicht wer weiter helfen? also, sowas fliegt einem ja nicht gerade zu...braucht man da irgendwie bestimmte vorkenntnisse, erfahrungen, voraussetzungen und all sowas? ich tapp da wirklich im dunkeln =/
Da gibt es viele Leute, die das gern machen möchten, wobei es wirklich sehr schwierig ist, da überhaupt einen Einstieg zu finden. Eine wichtige Grundvoraussetzung ist erst mal eine Schauspielausbildung bzw. Schauspielunterricht und Sprecherziehung in irgendeiner Form. Hilfreich ist es auch, wenn man vielleicht in der Freizeit auch schon Theater gespielt hat, evtl. in einer Theatergruppe oder etwas in der Art. Denn Synchronsprechen ist ein durch und durch schauspielerischer Beruf, von daher ist eine entsprechende Ausbildung äußerst wichtig, da man den Text im Atelier ja nicht nur spricht, sondern auch richtig spielen, empfinden sollte. Und dieses Hineinfühlen in andere Personen, in Rollen lernt man ja im Laufe der Ausbildung. Hat man dann seine Ausbildung absolviert, kann man sich bei den entsprechenden Studios vorstellig machen. Allerdings muss man selbst MIT einer Ausbildung noch ordentlich Geduld mitbringen, da es auch dann noch unter Umständen sehr lange dauern kann, bis man vielleicht mal überhaupt irgendwas zu sagen bekommt. Und das geht dann in den meisten Fällen erst mal mit der sogenannten Menge/Masse los, darunter versteht man alles, was in Filmen/Serien im Hintergrund zu hören ist (Publikum, Massenszenen etc.) und was natürlich auch synchronisiert werden muss. Da steht man dann meistens mit 5-6 anderen Leuten im Atelier und spricht und schreit eben alles, was im Hintergrund ist. So kann man dann erst mal Studioerfahrung sammeln - und wenn man ganz viel Glück hat und gut ist, bekommt man irgendwann vielleicht mal ein paar Sätze, die man allein sprechen kann. Aber das ist längst nicht selbstverständlich, denn viele Sprecher bleiben jahrelang in der Menge hängen sozusagen. Und auch dort erst mal reinzukommen, ist nicht wirklich einfach. Von daher sollte man es sich schon reichlich überlegen, ob man das wirklich machen möchte. Und Hauptberuflich kann man - sofern man denn reinkommt - als Anfänger erst mal absolut nicht davon leben. Wenn man's schafft, fängt man ja mit Menge an, und da ist der Verdienst nun nicht so, dass man davon leben könnte. Man sollte da auf jeden Fall noch ein anderes Standbein haben. Die meisten Synchronsprecher sind ja ausgebildetet und hauptberufliche Schauspieler, die meistens am Theater oder auch beim Fernsehen und Film engagiert sind. Unter Umständen kann es schon einige Jahre dauern, bis man sich beim Synchron überhaupt soweit etabliert hat, dass man allein davon einigermassen leben kann. Viele Synchronsprecher der "jüngeren Generation" haben bereits als Kinder angefangen, die sind dann sozusagen auch in den Beruf reingewachsen, haben sich manchmal später auch leider die Schauspielausbildung gespart. Als Kind sind die Chancen da noch höher, aber ab einem gewissen Alter stehen die Chancen ohne eine entsprechende Ausbildung sehr schlecht. Von daher würde ich Dir raten, es Dir genau zu überlegen, ob Du das wirklich versuchen willst! Und falls Du Dich WIRKLICH dazu berufen fühlst, es zu versuchen, dann erkundige Dich nach Möglichkeiten, Dich schauspielerisch ausbilden zu lassen und versuche es! Es klingt so blöd, aber es ist wirklich ein harter Weg, irgendwie im Synchron unterzukommen. Wie auch immer - viel Glück!!!
Hallo, ich finde, diese Informationen recht interessant, rein objektiv, denn subjektiv habe ich wegen meiner Micky- Mouse-Stimme keine Ambitionen. Aber was mich wundert, ist der Umstand, daß die Branche so abgegrenzt ist. Denn eigentlich müßten die Firmen doch interessiert sein, neue, interessante und vielleicht kongeniale Stimmen zu finden. Es kommen ja auch immer wieder neue Schauspieler zu Starruhm. Außerdem wäre dann die Überbesetzung mancher Synchronsprecher (thematisiert wurde schon Charles Rettinhghaus) aus der Welt. Und tatsächlich ist es doch so, daß nur wenige Synchronschauspieler sich einen equivalenten Film-und Fernsehruhm erspielen konnten oder können.
Zitat von Bonny Aber was mich wundert, ist der Umstand, daß die Branche so abgegrenzt ist. Denn eigentlich müßten die Firmen doch interessiert sein, neue, interessante und vielleicht kongeniale Stimmen zu finden.
Die Auftraggeber möchten es möglichst billig und Zeit ist bei einer Synchro im wahrsten Sinne des Wortes Geld, denn jeder Drehtag kostet. Folglich kann man nicht lang rumexperimentieren mit neuen Leuten, sondern muss auf bewährte, routinierte Kräfte setzen. Natürlich muss auch irgendwann "Nachschub" her, doch der - es sei denn, es sind sogenannte Synchron-Kinder - muss sich halt nach einer Schauspielausbildung entsprechend hart über Mengentermine bewähren und nach oben kämpfen. So läuft das seit Jahrzehnten.
In Antwort auf:ich finde, diese Informationen recht interessant, rein objektiv, denn subjektiv habe ich wegen meiner Micky- Mouse-Stimme keine Ambitionen.
Dann kannste ja immerhin noch Mickey Mouse synchronisieren.
In der Tat; aber das Betätigungsfeld ist dann künstlerisch doch sehr eingeschränkt. Darf ich Dich als Referenz angeben? Du bringst mich da gerade so auf verwegene Ideen!! Gruß, Bonny.
Ja, aber ich möchte Mickey-Mouse nur im Englischen sprechen, denn dann müssen die Amerikaner auf ihren lieben Walt Disney verzichten, der das Viech ja höchstpersönlich gesprochen hat, und dann bekommen sie vielleicht eine Ahnung, was es heißt, uns die liebgewonnen Stimmen zu nehmen.
@Karl: Zweifelsohne ist das verständlich daß die Verleiher die Kosten niedrig halten wollen denn letztlich würden dann ja nur die Kinokarten im Preis steigen. Aber besteht nicht die Gefahr daß die Qualität der Arbeit darunter leidet? Ich weiß wir hatten das Thema 'mal an anderer Stelle aber wie muß man sich denn die Arbeit bei einem Fim vorstellen: Gibt es keine Proben vor den eigentlichen Sprechaufnahmen werden Szenen nicht gegebenenfalls neubearbeitet? Ich hatte mir das Dialogdrebuch (naiv) so vorgestellt daß es alle notwendigen Angaben für die Sprecher enthält und daß die Dialgregisseure das Originalbuch erhalten. Pardon falls ich Fragen wiederhole und jemanden langweile.
Gruß Bonny ("stimmlich mittlerweile bei Donald Duck).