Danke für die interessanten Hintegrunds-Informationen. Das erklärt vielleicht, warum Randolf Kronberg teils so "anders" klingt. Ich mochte ihn für zeitgenössische Schauspieler immer sehr, aber in solchen Fällen liegt er mir einfach nicht.
Offen gesagt-ich bin mit dem Resultat nicht so zufrieden, auch wenn es besser ist als das Gros solcher Arbeiten. Aber deine Stimme fand ich für Burton schon sehr gut, hätte auch Rex Harrison gut gestanden.
Stelle ich mir etwas eigen vor, sich Wilhelm Borchert so anhören zu müssen und dann selbst zu sprechen. Aber ein Profi sieht das sicher lockerer als der Laie und hat vielleicht keine solche "Hemmungen".
Werner Uschkurat ist als Regisseur über jeden Zweifel erhaben. Lediglich das Voice Casting der Nachsynchro hätte ich etwas anders gemacht. Kronberg kriegt leider keine alte Diktion hin und wirkt leider auch zu jung. Aber ich weiß, wie schwer es ist, hier alle zufrieden zu stellen.
Die Bemühung, hier gute Arbeit zu leisten, ist ja auch spürbar. Bei anderen Prestige-Filmen wie "Spartacus" oder "Lawrence von Arabien" war man auch sehr bemüht. Leider waren die Resultate gerade wegen der enormen Unterschiede zu den Originalsprechern mitunter schlimm (in "Spartacus" etwa der Wechsel von Schürenberg auf Norbert Langer bei Olivier).
Randolf Kronberg wäre sicher für William Hurt oder so ein guter Caesar gewesen. Er war ein großartiger Synchron-Schauspieler, aber aus meiner Sicht für diese klassische Schauspielergeneration denkbar ungeeignet. Vermutlich war er bei "Cleopatra" älter als Harrison beim Dreh, aber doch wirkte er so jung. Mit Ausnahme von Henry Fonda in "Früchte des Zorns" fand ich ihn in späteren Fassungen alter Filme immer sehr fehl am Platz.
Es stimmt aber sicher, daß es viele andere Filme deutlich schlimmer trifft, in denen neue Szenen reinkommen. Hier fand ich "Auf Messers Schneide" sehr gelungen.
Auch wenn die Synchrofrage anscheinend geklärt ist, kann ich wenigstens die Meniconi-Rolle noch nachliefern. Unter http://movie-dude.co.uk/%5BFilm%5D%20Cle...0%281963%29.htm kann man zumindest einen Screenshot mit Meniconi als Mithridates sehen.
Die ganze 33 (!) Rollen umfassende Liste im Werberatschlag zu diesem Film ist so ziemlich das Lustigste, was ich in dieser Form je zu Gesicht bekommen habe. Da scheint jemand völlig hirnlos eine handschriftliche Liste abgetippt zu haben – während in der ersten Spalte noch fast alles stimmt, bleibt in der zweiten kaum ein Name mehr verschont. Inge Wellna, Erik Valessen, Joachim Ansorse, Paul Wigner, Sigmar Schneide, Alexander Welbert, Erika (!!) Schuster. Aber den Vogel schießt ab: Holja Kepich!
Fortinbras' Korrekturen werden darin übrigens alle bestätigt. Darüber hinaus finden sich folgende Angaben:
Zitat von Gast im Beitrag #12Pamela Brown [Hohe Priesterin] Roma Bahn -> im WR als Gegenvorschlag: Eva Eras * John Cairney [Phoebus] ??? -> Joachim Ansorge * Douglas Wilmer [Decimus] Heinz Palm -> WR: Franz Nicklisch * Kenneth Nash [Cäsarion, 12 Jahre] ??? -> Ingeborg Wellmann * Del Russel [Cäsarion, 7 Jahre] Ingeborg Wellmann * Loris Loddi [Cäsarion, 4 Jahre] Ingeborg Wellmann * Furio Meniconi [Mithridates, Caesars Verbündeter] Klaus Miedel [Nachträglich geschnitten?]
Zitat von Mein Name ist Hase im Beitrag #37Da scheint jemand völlig hirnlos eine handschriftliche Liste abgetippt zu haben – während in der ersten Spalte noch fast alles stimmt, bleibt in der zweiten kaum ein Name mehr verschont. Inge Wellna, Erik Valessen, Joachim Ansorse, Paul Wigner, Sigmar Schneide, Alexander Welbert, Erika (!!) Schuster. Aber den Vogel schießt ab: Holja Kepich!
Nicht handschriftlich - ganz eindeutig diktiert. Und zwar von einem Berliner/Potsdamer. Der "Holja" ist da eindeutig.
Ein handschriftliches, schreibschrift-geschriebenes "er" kann mitunter einem "a" sehr nahekommen und ein unleserliches "g" gedeutet als "j" passt auch.... wenn der "Abtipper" dass dann nicht erkennt und als "Holja" deutet.
Was allerdings auch auf einen ziemlich stümperhaften Sekretär o.Ä schließen lässt, schon allein bei diesem Phantasienamen sollte man eigentlich stutzig werden und vielleicht zweimal drüber nach denken - damals noch mehr als heute