Heute ist ja glücklicherweise die DEFA-Fassung von ca. 1974 die gültige geworden, aber Anfang der 90er lief in der ARD noch einmal eine schauderhafte Fassung (wahrscheinlich ZDF 1973) ausgestrahlt, in der Tscherkassow von Günter Strack (!!) gesprochen wurde. Ich habe damals entsetzt abgeschaltet, aber nichtsdesto trotz würde mich mittlerweile interessieren, wer noch dabei war. Hat jemand noch Infos zu dieser Fassung?
Die DEFA-Fassung mag ja textlich besser sein, als die mit Herrn Strack, aber leider ruiniert sie einige der besten Musikstellen ohne Not, besonders in der Schlacht. Stellen, an denen es keinen Dialog gibt. Die exakten Musikwechsel sind leider teilweise zerstört, wodurch sehr viel der Schönheit flöten geht.
Allerdings stellt sich die Frage, inwiefern in der ZDF-Fassung die Originalmusik verwendet wurde/werden konnte. Wenn kein IT vorlag und/oder die Beta am Werk war, dürfte es auch dort eine nicht gerade originalgetreue Untermalung gegeben haben.
Und wie sieht es mit Kürzungen aus? Wurde die DEFA-Fassung geschnitten?
IT lag nicht vor, aber zumindest in der ersten Sequenz war die charakteristische Originalmusik von Prokofiew zu hören (danach habe ich bald abgeschaltet), also war entweder nicht die Beta verantwortlich oder Lothar Michael Schmitt führte Regie (oder man traute sich an diesen Klassiker dann doch nicht ran). In der DEFA-Fassung (die ungekürzt ist) hört man ja die Originalkompositionen, nur teilweise eben aus einer Neueinspielung (unter Starewitsch, wenn ich nicht irre).
stefan, defa-fan, willst du die dt. sprecher der westdeutschen synchro mit günter strack an der spitze noch wissen ? ich hab noch 3 weitere sprecher, müßte raussuchen. Quelle: jürgen labenski, verantw. für spielfilme zdf bis zu seinem tode im jahr 2007. ich htte mit ihm kontakt. von ihm hab ich auch die west-synchro beider teile "iwan der schreckliche", falls gewünscht, aus den 60ern. gruß! hans der wolf
hallo stefan, der defa-fan sowie alle weiteren, die sich für die münchener synchro des films "alexander newski"- udssr 1938 interessieren. ich zitiere aus den unterlagen von herrn jürgen labenski : "das war meine erste synchro für das zdf" (verantw. redakteur) endabnahme des films 30.4.1969 , gestopte länge: 102 minuten 7 sec. newski......nikolaj tscherkassow...........günter strack gawrilo oleksitsch....alexander abrikosow....thomas braut ignat.................dimitri orlow......leo bardischewski olga...............wassilissa iwaschewa.....rosemarie kirstein dt. bearbeitung : buch: roland scheef : regie: konrad p. rohnstein
synchrofirma: beta-film gmbh & co., münchen Auftraggeber: zdf
---------------------------------tschüß sagt hans, der wolf
ich vergaß noch , falls sich jemand für solche details interessieren sollte: die sprachaufnahmen fanden vom 4. bis 7. juni 1968 statt, also damals 4 tage für einen film von 102 minuten. zur beachtung: allerdings für ein filmkunstwerk. hans, der wolf. jürgen labenski (1940-2007) war linksliberaler und großer freund und verehrer sowjetischer filmkunstwerke.
Danke für die detailreichen Angaben. Bemerkenswert finde ich, das die Endabnahme demnach ganze 10, fast 11 Monate nach den Sprachaufnahmen war. Den Zeitraum der Sprachaufnahmen hingegen finde ich fast schon modern kurz. Da scheint man mir heute auch nicht soooo viel schneller zu sein.
Zitat von VanToby im Beitrag #6Den Zeitraum der Sprachaufnahmen hingegen finde ich fast schon modern kurz. Da scheint man mir heute auch nicht soooo viel schneller zu sein.
Wobei ich allerdings anmerken muss, dass der Dialoganteil deutlich geringer sein dürfte als bei einem durchschnittlichen Film dieser Länge. Ich habe natürlich nicht ausgezählt, aber es gibt viele lange stummfilmartige Einstellungen, hinzu kommt die lange Schlacht.
ja, das stimmt, stefan. ich hab den film auch gesehen und kann mich jetzt, wo du´s sagst, erinnern: dialoganteil im verhältnis gering. gruß hans der wolf
Hallo! Ich finde im Forum von diesem Film "ALEXANDER NEWSKI"- SU 1938 nicht die deutschen Sprecher von der DEFA-Synchro.
Kann mir jemand helfen, sie zu finden, oder ist sie gar nicht hier im Forum eingetragen ?
Stefan, die Seite, die du mir genannt hast, beinhaltet die DEFA-Synchro nicht, sondern die westdeutsche. Kannst du dich erinnern, ob du die DEFA-Synchro eingegeben hast ? Wenn ja, wo könnte sie zu finden sein ?
Oder gib sie nochmal ein, ich hab dir ja auch schon paar mal geholfen.
Schau schau, da hatte ich noch gar keine Liste gepostet, wie ich eigentlich dachte:
"Alexander Newski"
DDR-Fernsehen: 26.4. 1978 DDR-Kino: 25.1. 1980 DEFA-Studio für Synchronisation, Berlin Dialog: Annette Ihnen Regie: Thomas Ruttmann
Der Vorspann (!) trägt den Vermerk "für das Fernsehen der DDR synchronisiert", aber es handelt sich um eine Lichttonkopie - das passt nicht zusammen. Zudem verstarb Norbert Christian 1976, später kann also die Synchro gar nicht entstanden sein. Möglich wäre eventuell, dass die Fassung kurz nach "Iwan der Schreckliche" produziert wurde, noch zum Eisenstein-Jubiläum, aber dann etwas auf Halde lag. Schließlich ist auch der Vermerk "Staatliches Filmarchiv der DDR zeigt" zu lesen.
Alexander Newski Nikolai K. Tscherkassow Eberhard Mellies Wassili Buslai Nikolai P. Ochlopkow Lutz Riemann Gawrilo Olexitsch Andrej L. Abrikossow Jürgen Kluckert Ignat, der Schmied Dimitri N. Orow Erhard Köster Pawscha, Wojewode Wassili K. Nowikow Helmut Schellhardt Domasch, Bojar Nikolai N. Arski Werner Sentfleben Amelfa Warwara O. Massalitinova kein Dialog Olga Walentina S. Iwaschowa Monica Bielenstein Wassilissa Aleksandra S. Danilowa Margrit Manz Magister Von Balk Wladimir L. Jerschow Hannjo Hasse Twerdilo Sergej K. Blinnikow Harald Halgardt Mönch Anani Iwan Lagutin Karl-Maria Steffens Erzbischof Lew Fenin Norbert Christian
Nur eine Spekulation, aber da Rohnstein offenbar gern Christian Marschall besetzte, dürfte er auch in der Westfassung dabei gewesen sein - wahrscheinlich als Von Balk.
Ja, in genau das Jahr hatte ich sie eingeordnet, ohne dessen sicher zu sein. Evelyn Heidenreich - möglich, manchmal ist man ja wie vernagelt. Ich horch nochmal rein.