Verleih: Neue Constantin Film Deutsche Fassung: Berliner Synchron GmbH Buch: Gerda von Rüxleben Dialogregie: Dietmar Behnke
Miss Jane Marple (Angela Lansbury) Gudrun Genest Ella Zielinsky (Geraldine Chaplin) Marianne Lutz Martin N. Fenn (Tony Curtis) Herbert Stass Inspektor Dermot Craddock (Edward Fox) Jürgen Thormann Jason Rudd (Rock Hudson) Horst Schön Lola Brewster (Kim Novak) Hallgerd Bruckhaus Marina Rudd (Elizabeth Taylor) Bettina Schön Cherry Baker (Wendy Morgan) Alexandra Lange Dolly Bantry (Margaret Courtenay) Inge Landgut Bates, der Butler (Charles Gray) Heinz Palm Margot Bence (Marella Oppenheim) ? Heather Babcock (Maureen Bennett) Rita Engelmann Miss Giles (Carolyn Pickles) ? Major (Eric Dodson) Toni Herbert Vikar (Charles Lloyd Pack) Hermann Wagner Dr. Haydock (Richard Pearson) Martin Hirthe Bürgermeister (Thick Wilson) kein Dialog Frau des Bürgermeisters (Pat Nye) kein Dialog Leiter der Pfadfindergruppe (Peter Woodthorpe) Wolfgang Draeger
"Murder at Midnight": Sir Derek Ridgeley (Anthony Steel) Horst Pinnow Lady Amanda Ridgeley (Dinah Sheridan) ? Kate Ridgeley (Oriane Grieve) ? Charles Foxwell (Kenneth Fortescue) kein Dialog Lady Foxcroft (Hildegarde Neil) kein Dialog Peter Montrose (Allan Cuthbertson) Helmut Heyne Da Silva (George Silver) kein Dialog Barnsby (John Bennett) Lothar Köster Inspektor Gates (Nigel Stock) Heinz Theo Branding
Der "Murder at Midnight"-Abschnitt dürfte schwierig sein, aber ich hab ihn der Vollständigkeit halber übernommen.
Charles Gray .... Bates, the Butler = Heinz Palm Eric Dodson .... The Major = Toni Herbert Charles Lloyd Pack .... Vicar = Hermann Wagner Anthony Steel .... Sir Derek Ridgeley (Murder at Midnight) = Horst Pinnow John Bennett .... Barnsby (Murder at Midnight) = Lothar Köster
Mal wieder gesichtet und der Liste eine kleine Aufhübschung verpaßt.
Im Großen und Ganzen eine wertige Bearbeitung, aber einige Besetzungen hinterlassen - trotz tadelloser Leistungen - doch ein Fragezeichen über dem Kopf. GGH für Hudson hätte man eigentlich als gesetzt annehmen sollen. Ebenso hätte man bei Curtis eher Rainer Brandt erwartet. Genest für Lansbury war zuvor immerhin schon zum Einsatz gekommen, auch wenn "Der Hofnarr" bereits 25 Jahre(!) zurücklag. Bruckhaus für Novak gab es vorher auch schon einmal, Renate Küster (mit zuvor 3 Einsätzen) wäre allerdings auch eine naheliegende Option gewesen. Dann Charles Gray (ohnehin in der Butlerrolle verschenkt). Einen wirklichen Festsprecher hatte er zwar nie, aber die meisten dürften Martin Hirthe in "Diamantenfieber" mit ihm assoziieren - doch der spricht hier den Arzt. Und für die Taylor (seinerzeit immerhin noch ein großer Name) hätte man eigentlich auch Rosemarie Fendel importieren können.
Wären die Angaben für Buch und Regie nicht bekannt, ich würde fast einen Kontinuitäts-Querschießer wie Horst Balzer oder Joachim Kunzendorf dahinter vermuten.
Zitat von Lord Peter im Beitrag #6Wären die Angaben für Buch und Regie nicht bekannt, ich würde fast einen Kontinuitäts-Querschießer wie Horst Balzer oder Joachim Kunzendorf dahinter vermuten.
Oha, das ist zu heftig. Denn gerade Stass und Schön sind Kontinuitätsbesetzungen, wenn's auch schon eine Weile her war. Stass lag mit seinen Einsätzen für Curtis weit vorn und Brandt ging doch sowieso fast nur noch unter eigener Regie vors Mikro. Und wenn auch Bettina Schöns letzter Einsatz (von mehreren) viele Jahre zurück lag, ist sie für mich alles Andere als eine Notlösung (über Dinah Hinz in "Butterfield 8" oder Rosemarie Fendel!!! in "Cleopatra" beschwert sich doch auch keiner, obwohl beide heftige Kontinuitätsbrüche zu ihrer Zeit waren).
Gut, bei Stass gehe ich mit, aber die Rolle ist derart auf Sprücheklopfer á la Danny Wilde gestrickt, da hätte ich Brandt als die näherliegendere Besetzung empfunden. Und Fendel war immerhin seit fast 20 Jahren(!) auf der Taylor etabliert, auch wenn es vorher ein paar Mal die Schön war.
Kann sein, daß ich da etwas überreagiere, aber es ist halt die schiere Menge an Kontinuitätsbrüchen, die wir hier haben. Denn hier hat ja wirklich keiner seinen damaligen Stammsprecher. Oder war es gar eine groß angelegte "Rückkehr zur alten Stimme"-Aktion, um den Nostalgie-Touch des Films zu unterstreichen?
Was die Sprüche betrifft, fand ich gerade angenehm, dass Stass zu hören war und nicht Brandt, denn der Produzent ist ja kein Charmeur, sondern ein Ekelpaket, das mit seiner Großkotzigkeit baden geht. Und gerade seine Stimme rückt Curtis für mich ins alte Hollywood (wo seine Figur als Produzent ja auch hin gehört). Ich denke, dass das Budget für die Synchro nicht sonderlich groß war und der Regisseur das Beste daraus zu machen versuchte - ich weiß nicht, wie das damals mit der ursprünglichen und der neuen Constantin Film lief, aber ich hatte immer den Eindruck, dass diese Zeit das tiefste finanzielle Tal war, durch das sich die altehrwürdige Firma zu kämpfen hatte. Ich habe jedenfalls mit den Besetzungen nicht solch ein Problem (außer natürlich Rock Hudson), zumal ich Geraldine Chaplin auch zu denen zähle, die ich mit einer Stimme vor allem assoziere - und die Wahl von Thormann für Fox hat sich ja auch in den Köpfen durchgesetzt (wenn auch nicht in realen Zahlen).
Stichwort Sparmaßnahme: Kann es sein, dass die BSG (bzw. Dietmar Behnke) zu dieser Zeit ungern importierte? Denn hier wären gleich mehrere solcher Fälle nötig gewesen. Dass Rosemarie Fendel sich etablieren konnte, verdankte sie sicher dem Umstand, dass relativ viele Filme von Elizabeth Taylor nach München gegangen oder bei der Ultra gelandet waren. Natürlich holte man sie teilweise auch nach Berlin ("Die Stunde der Komödianten", "Unternehmen Entebbe"), aber das scheinen eher Ausnahmen gewesen zu sein. Kim Novak hatte gleich zwei "klassische" Stimmen, die damals noch aktiv waren, aber leider beide mit einem Haken: Marion Degler wohnte schon länger in Wien, ins Synchronstudio kam sie nur noch relativ selten und wenn, dann in erster Linie für Sophia Loren. Margot Leonard war zwar selbst in den 80ern noch sporadisch aktiv, aber anscheinend fast nur noch in München (für Diana Rigg in "Das Böse unter der Sonne" holte man sie ja auch nicht). GGH kam zwar bekanntlich bis in die 90er hinein noch oft wegen Sean Connery und Paul Newman nach Berlin, aber auf Rock Hudson wurde er nach 1970 kaum noch besetzt, es etablierte sich für diesen auch keine neue Stimme. Ob Hudson damals schlicht kein großer Name mehr war? Interessanterweise ersetzte Horst Schön wenig später auch bei Connery einmalig GGH. Mit ihm als Ersatz kam ich in beiden Fällen ganz gut klar. Bei Tony Curtis hatte man mit Rainer Brandt und Herbert Stass gleich zwei Kandidaten, die ihn in der Vergangenheit oft genug synchronisiert hatten und beide (!) vor Ort waren. Stefan hat bereits geschrieben, dass Brandt zu dieser Zeit fast nur noch unter eigener Regie arbeitete. Das könnte ausschlaggebend gewesen sein, vielleicht war er auch teurer als Stass? Bei Angela Lansbury frage ich mich, ob man bewusst eine etwas "ältere" Stimme besetzte, da sie selbst ja auch optisch durch die grauen Haare älter gemacht worden war. Die Kontinuität zum "Hofnarren" könnte in diesem Fall auch Zufall gewesen sein.
Naja, GGH wurde bspw. 1985 für die Synchro der 9 Jahre alten TV-Folge von „McMillan & Wife“ (ebenfalls BSG) auch geholt. An Hudsons sinkendem Status wird es also weniger gelegen haben, eher am lieben Geld (was auch die eher unspektakulären Besetzungen der Nebenrollen erklären würde).
Gut, wobei es sein kann, dass 1985 das Interesse an Hudson wieder gestiegen war, nach seinem doppelten Outing und dem AIDS-Tod (das klingt jetzt hoffentlich nicht zynisch!). Oder es kann schlicht sein, dass GGH gerade aus einem anderen Grund in Berlin weilte.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #9Was die Sprüche betrifft, fand ich gerade angenehm, dass Stass zu hören war und nicht Brandt, denn der Produzent ist ja kein Charmeur, sondern ein Ekelpaket, das mit seiner Großkotzigkeit baden geht. Und gerade seine Stimme rückt Curtis für mich ins alte Hollywood (wo seine Figur als Produzent ja auch hin gehört).
Wobei Brandt ja auch eine lange Tradition als Sprecher unsympathischer oder negativer Traditionen hatte; diesen Grund würde ich weniger als ausschlaggebend sehen,. Und wären Rock Hudson oder Kim Novak nicht auch durch andere Synchronstimmen eher "ins alte Hollywood gerückt" worden?
Zu Rosemarie Fendel... selbst Brunnemann hat die mehrfach nach Berlin geholt, u.a. in "Ein glückliches Jahr". Zwar ein paar Jährchen vor dem "Spiegel", aber Hooo.
Zitat von Silenzio im Beitrag #13Zu Rosemarie Fendel... selbst Brunnemann hat die mehrfach nach Berlin geholt, u.a. in "Ein glückliches Jahr". Zwar ein paar Jährchen vor dem "Spiegel", aber Hooo.
Aber ich vermute mal, abgesehen vom "glücklichen Jahr" geschah das eher bei Filmen/Synchros aus den 60ern? Denn in diesem Jahrzehnt scheint sie deutlich öfter in ansonsten Berliner Synchros aktiv gewesen zu sein.