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Dieses Thema hat 36 Antworten
und wurde 4.683 mal aufgerufen
 Allgemeines
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Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 14.846

25.10.2011 22:57
#16 RE: Der Sprecher-Streik in den späteren 60ern Zitat · antworten

Ja, an die dachte ich auch. Vor allem Schult ist mir in Rollen vor 1966 nicht geläufig.
Das angesprochene "Hausverbot" für einige Sprecher, so denke ich mir das, hat wohl durchaus nicht alle Firmen betroffen. Die kleinen Rollen für Draeger in "Fantomas bedroht die Welt" müssen nicht dagegen sprechen - Gerd Martienzen ist mir Ende der 60er VOR ALLEM aus Brunnemann-Synchros geläufig; kann durchaus sein, dass er einige bei den großen Firmen in Ungnade gefallene Sprecher besetzt und sich damit quasi sein Stammpersonal schuf.
Aber auch das ist wie so oft blanke Spekulation.

Gruß
Stefan

berti


Beiträge: 17.494

25.10.2011 23:02
#17 RE: Der Sprecher-Streik in den späteren 60ern Zitat · antworten

Zitat von Stefan der DEFA-Fan
Vor allem Schult ist mir in Rollen vor 1966 nicht geläufig. Aber auch von Biederstaedt ist mir vor 1966 nur eine Synchronrolle bekannt - und die in München: "Aufstand der Prätorianer".


Hier wären natürlich die Listen bei Arne hilfreich, wenn man diese chronologisch anordnet.
http://www.synchrondatenbank.de/sprecher...=292&syncsort=1
http://www.synchrondatenbank.de/sprecher...3547&syncsort=1
Demnach hatten beide vor 1966 durchaus schon einige Rollen (und Biederstaedt auch mehrere in Berlin).

Silenzio
Moderator

Beiträge: 20.461

25.10.2011 23:05
#18 RE: Der Sprecher-Streik in den späteren 60ern Zitat · antworten

War Thomas Braut auch vom Streik betroffen? Denn gerade zu dieser Zeit sprach der etliche Gastrollen bei DEZERNAT M (auch Berliner Union) und war ja auch bei FANTOMAS BEDROHT DIE WELT zu hören.

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 14.846

26.10.2011 12:40
#19 RE: Der Sprecher-Streik in den späteren 60ern Zitat · antworten

Kann ich mir nicht vorstellen - bisher war die Rede eigentlich immer nur von Berlin gewesen und Braut war eher in München tätig; seine Brunnemann-Rollen können mit einem zeitweiligen Engagement in Berlin zusammengehangen haben.

Gruß
Stefan

Markus


Beiträge: 2.421

20.06.2012 10:00
#20 RE: Der Sprecher-Streik in den späteren 60ern Zitat · antworten

Zitat von Markus
Wortführer der Streikenden war meines Wissens nach Wolfgang Draeger, der deshalb als Woody Allen für die Kinofassung "Was Sie schon immer über Sex wissen wollten..." von Harald Juhnke ersetzt wurde.
Da er in Berlin kaum mehr Jobs bekam, zog er schließlich nach Hamburg um.

Gruß
Markus



Zitat von Stefan

"WSsiüSww" stammt von 1971, kann also nicht in die "späten 60er" gehören, außerdem etablierte sich Draeger erst danach (mit "Spiel's noch einmal, Sam") als Stammsprecher (trotz "Pussycat"). Was nicht heißt, daß er nicht der Wortführer gewesen sein kann, der Streik aber wird vorher stattgefunden haben - es ist sicher kein Zufall, daß 1966/67 eine Reihe neuer Stimmen (v.a. Claus Biederstaedt) auftauchten.

Gruß
Stefan



Wolfgang Draeger hat nun im Interview bestätigt, dass die Umbesetzung eine Spätfolge der Beteiligung am Streik war, weswegen er bei einigen Firmen nicht mehr beschäftigt wurde. Zudem hatte er Allen vor "Mach`s nochmal..." schon in 4 von 5 Filmen synchronisiert.

Gruss
Markus

berti


Beiträge: 17.494

20.06.2012 11:26
#21 RE: Der Sprecher-Streik in den späteren 60ern Zitat · antworten

Ob man Wolfgang Draeger in dem für Juli geplanten Interview ausführlicher auf diesen Streik ansprechen könnte? Also z. B., wer daran beteiligt war, eventuell deswegen aus Berlin wegzog, und in welchem Jahr dieser stattfand?
Immerhin hat er sowohl in dem aktuellen Interview als auch in einem Anfang 2011 erwähnt, dass er daran beteiligt war. Bei anderen (Sebastian Fischer oder Eckart Dux) hatte Stefan eine Beteiligung vermutet.
Sicher, es ist über vierzig Jahre her, und Fragen dazu würden wahrscheinlich einen größeren Raum einnehmen. Aber andererseits scheint es zu diesem Thema ansonsten kaum Informationen gegeben, und Herr Draeger hat es bei beiden Gelegenheiten von sich aus angesprochen, wäre also eventuell bereit, ausführlicher davon zu erzählen.
Was meint Ihr?

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 14.846

20.06.2012 11:34
#22 RE: Der Sprecher-Streik in den späteren 60ern Zitat · antworten

Zitat von Markus
Zudem hatte er Allen vor "Mach`s nochmal..." schon in 4 von 5 Filmen synchronisiert.


EIN Film, nicht 4 - "Der Unglücksrabe", "Der Schläfer", "Bananas" und "Mach's noch einmal, Sam" wurden allesamt, obwohl VOR "Sex" gedreht, erst DANACH synchronisiert. Bleibt nur noch "Pussycat".

Gruß
Stefan

Groove


Beiträge: 283

17.01.2016 17:27
#23 RE: Der Sprecher-Streik in den späteren 60ern Zitat · antworten

Draeger war in den ersten Folgen der Serie Männerwirtschaft in der Rolle des Roy zu hören (einer der Pokerfreunde), die ja bei Brunnemann gemacht wurde und ab 19.10.1972 im ZDF lief. Scheinbar war er dort (noch) nicht in Ungnade gefallen. Allerdings wurde er im weiteren Verlauf der Serie durch Wolfgang Ziffer ersetzt.

berti


Beiträge: 17.494

02.08.2017 08:20
#24 RE: Der Sprecher-Streik in den späteren 60ern Zitat · antworten

Nachdem das Thema gestern in einem anderen Thread wieder hochkam: Gibt es inzwischen neben den in diesem Thread angesprochenen Punkten irgendwelche neuen Erkenntnisse oder Vermutungen, wessen Karrieren möglicherweise zeitweise von dem Streik betroffen waren?

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 14.846

02.08.2017 08:24
#25 RE: Der Sprecher-Streik in den späteren 60ern Zitat · antworten

Zitat von Groove im Beitrag #23
Draeger war in den ersten Folgen der Serie Männerwirtschaft in der Rolle des Roy zu hören (einer der Pokerfreunde), die ja bei Brunnemann gemacht wurde und ab 19.10.1972 im ZDF lief. Scheinbar war er dort (noch) nicht in Ungnade gefallen. Allerdings wurde er im weiteren Verlauf der Serie durch Wolfgang Ziffer ersetzt.

Bei Brunnemann habe ich allerdings den Eindruck, dass sein Studio sich aus der "Ächtung" heraus hielt - das allerdings ist wirklich nur ein subjektiver Eindruck, da man ja nicht genau sagen kann, wen es betraf (außer von Draeger, von dem es bekannt ist).
Zu "Männerwirtschaft" habe ich eher den Eindruck, dass er ersetzt wurde, weil Draeger nach Hamburg ging.

Gruß
Stefan

berti


Beiträge: 17.494

02.08.2017 08:38
#26 RE: Der Sprecher-Streik in den späteren 60ern Zitat · antworten

Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #25
Bei Brunnemann habe ich allerdings den Eindruck, dass sein Studio sich aus der "Ächtung" heraus hielt - das allerdings ist wirklich nur ein subjektiver Eindruck, da man ja nicht genau sagen kann, wen es betraf (außer von Draeger, von dem es bekannt ist).

In einem früheren Beitrag hattest du bereits geschrieben, Gerd Martienzen sei möglicherweise ein ähnlicher Fall gewesen, da er in Berlin einige Zeit hauptsächlich bei Brunnemann zu hören war, während die BSG bei Louis de Funes Klaus Miedel zu etablieren versuchte.
Vermute ich richtig, dass du bei Fritz Tillmann einen ähnlichen Eindruck hast? Denn in einem anderen Thread meintest du, um 1970 sei er dir als Sprecher in Berlin praktisch nur noch in Arbeiten der DS untergekommen.

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 14.846

02.08.2017 08:44
#27 RE: Der Sprecher-Streik in den späteren 60ern Zitat · antworten

Rein spekulativ vermute ich, dass mehrere Sprecher, die sich um 1970 nach langer berliner Zeit stärker auf München konzentrierten, irgendwie in den Streik eingebunden waren, ob sie nun nicht oder wenig besetzt wurden oder sich den praktizierenden Studios zunehmend verweigerten.
Aber ich möchte ungern speziellere Vermutungen äußern, da ich keinerlei Beweise habe und sowas schnell an Verleumdung grenzen kann.

Gruß
Stefan

berti


Beiträge: 17.494

02.08.2017 08:52
#28 RE: Der Sprecher-Streik in den späteren 60ern Zitat · antworten

Natürlich ist das ein heikles Thema, weshalb es wirklich schade ist, dass es zu dieser Sache selbst in der Fachliteratur keine genaueren Darstellungen und "gesicherten" Informationen zu geben scheint.

SynchroFan


Beiträge: 23

12.03.2019 13:27
#29 RE: Der Sprecher-Streik in den späteren 60ern Zitat · antworten

Wenn auch zum Synchronsprecher-Streik von 1966 wenig bis überhaupt keine Fachliteratur zu existieren scheint, so habe ich dieser Tage doch ein interessantes Dokument gefunden. Dabei handelt es sich um einen Brief des Schauspielers Günter Pfitzmann vom November 1966, in dem dieser die Leiterin/Mitarbeiterin einer Schauspielschule darum bittet, ihre Schülerinnen und Schüler über den damaligen Streik zu informieren.

Den originalen Brief könnt Ihr im Anhang lesen.

Angefügte Bilder:
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 Pfitzmann_001.jpg  Pfitzmann_001a.jpg 
berti


Beiträge: 17.494

12.03.2019 14:58
#30 RE: Der Sprecher-Streik in den späteren 60ern Zitat · antworten

Wirklich sehr interessant! Trotz der Kürze enthält der Brief gleich drei wichtige Informationen:
1. Der Streik war im November 1966 in vollem Gange.
2. Er beschränkte sich (anders als bisher meist zu hören war) keineswegs auf Berlin.
3. Günter Pfitzmann dürfte ebenfalls beteiligt gewesen sein, da er den Streik als "unsere gute und gerechte Sache" bezeichnet.
Mal sehen, ob irgendwann noch die eine oder andere Information ans Licht kommt!

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