Fragt sich nur ob diese nicht irgendwann dazu gezwungen sind ähnliche Verfahren zu benutzen um im Preis-Wettbewerb nicht unterzugehen. Und zum Thema "Einmonatliche Ausbildung"....... Das ist ja wohl ein schlechter Scherz! Ich wünschte Boykott würde irgendwas bringen. ---
... und was wird aus den Leuten, die jetzt noch Qualitätsarbeit abliefern (ich nenne sie mal kurz die 'Kerzel-Garde') in Zukunft? Ein großer Teil dieser Schauspieler macht doch schwerpunktmäßig Synchron, oder? Damit also auch als Haupteinnahmequelle. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man die alle vor die Tür setzen will. Aber da es offenbar nur noch um die Steigerung von Gewinnmargen und nur noch am Rande um künstlerische Qualität geht, wäre ein erheblich geringerer Einsatz dieser Leute durchaus denkbar...
Dass man mit Synchron heutzutage nicht mehr Millionär werden kann, wissen wir inzwischen glaube ich alle. Aber durch diese Maßnahme würde die Vergütung der Takes (die sich ja sowieso seit Ewigkeiten nicht mehr geändert hat) noch geringer ausfallen bzw. in ein Pauschalhonorar umgewandelt.
"Die Berliner Synchron konnte sich dem rückläufigen Trend im Kino-Bereich in den vergangenen Jahren nicht entziehen. Auch in kommenden Jahren sieht die Gesellschaft hier keine großen Zuwächse. Der TV-Bereich als zweites Standbein rückt zunehmend in den Fokus der Gesellschaft. Die Gesellschaft sollte es aufgrund ihrer Größe und der möflichen Skalierung jedoch ebenfalls möglich sein, im preissensiblen Bereichen (TV-Serien) die Konditionen anderer, insbesondere kleinerer Wettbewerber zu unterbieten, ohne die eigene Profitabilität aufs Süiel zu setzen."
Hübsch, noch mehr Dumping, um die qualitativ oft sehr viel bessere, aber kleinere Konkurrenz auszubooten, es lebe das Dump... äh Dubbing!
Außerdem interessant:
"Um eine tiefere Marktdurchdringung im Bereich TV-Serien zu erreichen, wird die Übernahme eines mittelgroßen Wettbewerbers inklusive der Übernahme des vorhandenen Personals angestrebt."
Welche Firma die damit wohl meinen? Die Spekulationsrunde ist eröffnet! Muss ja eine (vermutlich etwas kleinere) Firma sein, die vor allem in Sachen TV-Serien punktet, was bei der Berliner Synchron der große Schwachpunkt ist. Interopa, FFS und R.C. Production scheiden wohl aus.
Doch dann gibt es ja eben viele kleinere Firmen: Arena, Telesynchron, Cinephon, EuroSync, TV-Synchron Berlin, Elektrofilm ... und jüngst ja offenbar auch noch zwei neue Wettbewerber mit Lavendelfilm und Antares.
Da bin ich gespannt, wen die Berliner Synchron da im Auge zu haben scheint.
Ich tippe auf EuroSync, wobei die Arena aber vermutlich am rentabelsten sein dürfte, doch darum hat sie vermutlich auch kein Grund, sich aufkaufen zu lassen.
Super Plan, als ob es nicht schon genug Sprecher gibt, die gerne mehr arbeiten würden! Aber vielleicht wollen das die Schauspielschüler gar nicht. Wer auf die Schauspielschule geht, möchte doch in der Regel als Schauspieler vor der Kamera oder im Theater arbeiten. Wenn die Leute eine "Festanstellung" als Sprecher bei wem auch immer bekommen, sind sie gebunden. Was machen sie denn wenn sie zu Castings gehen wollen? Dafür können sie sich ja vielleicht noch frei nehmen, aber wie geht es weiter, wenn sie ein paar Drehtage angeboten bekommen oder Theaterproben haben, die am Tag statt finden? Heißt es dann: Pustekuchen, sieh dir mal deinen Vertrag an, du sprichst in der Zeit den dritten Mann von links oder 6 Takes den mit der blauen Jacke!?
Ich frag mich ja auch wodrauf man die ganzen jungen Stimmen überhaupt besetzen will... Ich meine von wegen, es kann ja nicht solch einen riesigen Markt für Ensemble/Nebenrollen-Zeugs geben, die alle wie Anfang 20 oder so klingen. Ich befürchte einen Qualitätsverlust durch unpassende Ensemble-Sprecher. Ein befreundeter Schauspieler (auch Anfang 20) wurde zB bereits in einigen billig Produktionen auf viel zu alte Rollen besetzt, genau wie einige seiner gleichaltrigen Kollegen. Somit werden dann nicht nur die jungen Leute ausgebeutet, auch die Qualität und Glaubhaftigkeit der deutschen Fassungen versinkt ins Bodenlose. ---
Das ist wirklich nicht gut, was dort passiert. Erstens werden hier, wie schon erwähnt, Synchronsprecher herangezüchtet, die erstmal Erfahrungen sammeln müssten, jetzt aber gleich eventuell schon am Anfang die Hauptrollen sprechen und zweitens ist es sicherlich schlecht, wenn man sich nur auf die Synchronisation von Filmen und Serien spezialisiert, da die Preise, wie ihr ja sicherlich wisst, sehr niedrig sind. Man müßte sich also noch ein zweites Standbein (Werbung, Theater etc.) suchen um über die Runden zu kommen. Viele Synchronleute machen das ja auch aus den genannten Gründen. Wenn sich also die neuen Sprecher nur auf die Synchrontätigkeit beschränken würden, würde es für sie schwierig sein, zu überleben, es sei denn, sie kalkulieren ihre Synchron-Termine äußerst knapp.
Wirtschaftlich gesehen ist es sicherlich auch schlecht, da erstens die Preise von den Synchronstudios noch weiter nach unten gedrückt werden und zweitens der Preiskrieg, der ja sowieso schon besteht (wer die kostengünstigste Alternative bietet, bekommt den Auftrag), noch härter wird.
Kurzgesagt: Ich finde dieses Heranzüchten schlecht und ich denke, dass die Synchronisationen dadurch an Qualität verlieren werden.
Ich fange dagegen schonmal an zu sparen: 1500 Euro kostet der Workshop...
und neben jungen Schauspielern, werden offenbar auch Radiosprecher ausgebildet - und damit komme ich dann auch in Frage. Ja - die Qualität der Synchros wird vermutlich leiden und wenn ich Argumente gegen diese Form der Ausbildung finden müsste - mir fallen viele ein. Aber andererseits - könnten sich daraus auch ein paar Talente herausfiltern.
Hoffentlich, gehöre ich dazu :))))
Mal sehen - der nächste Workshop ist im Mai. Darauf reimt sich: Ich bin dabei :) Sparen Sparen Sparen.
Und wenn es nix wird: Dort lernt man sicher eine Menge...
Wenn es hier schon um die "Befindlichkeiten innerhalb der Branche" geht, ist vielleicht auch der öffentlich einsehbare Newsletter des IVS nennenswert: http://www.ivs-ev.info/news/archiv.htm
In Antwort auf:Ich fange dagegen schonmal an zu sparen: 1500 Euro kostet der Workshop...
Ist eine zumindest begonnene Schauspielausbildung oder ein Engagement als Radiosprecher z.B. Voraussetzung für die Teilnahme? Denn ich finde das schon interessant und wie du schon sagst: wenn nichts daraus wird so kann man doch einmal feststellen ob das generelle Talent, das man sich vielleicht selber (oder das Umfeld) einem einredet mal auf die Probe stellen.
wenn du dein geld zum fenster herausschmeißen willst, dann mach das. selbst wenn du merken solltest bei diesem workshop ( der viel zu teuer ist und nebenbei dazu dient, geld in die Aktiengesellschaft zu spülen)das synchronsprechen dein ding ist, wirst du danach kaum etwas zu tun haben. Und falls du arbeiten kannst, dann bei der bsg und das zu dumping-preisen ( denn das scheint ja der sinn dieses workshops zu sein) und dann wird es sehr lange dauern, bis du das geld wieder raus hast.
Ich grabe den Thread mal aus, um einen Punkt zu kommentieren:
Zitat von Synchron-King im Beitrag #11Kurios ist, wie total geil er Branding imitiert, kurioser hingegen, dass er als Fred nicht unbedingt so sehr nach Branding klingt wie er es eigentlich könnte, sondern eher wie seine lustige Cartoonstimme, die er immer wieder mal einsetzt.
Auch wenn mir die "Lachparade" bisher noch nicht untergekommen ist, kann ich mir denken, was hier der Grund gewesen sein könnte: der Unterschied zwischen Imitation und Schauspiel. In "Otto - Die Serie" war Jens Wawrczeck teilweise fast erschreckend nahe an Klaus Kinski (zu der Zeit, als KK noch eine zartere Stimme hatte); allerdings ging es dabei jeweils "nur" um ein paar Sätze am Stück. Bei einer "richtigen" Rolle (also einer Figur, die in einem Spielfilm ganze Szenen hat) wäre es dagegen um Schauspielern gegangen und vielleicht zum Problem geworden, einerseits eine Rolle auszufüllen und andererseits Kinskis Stimmlage und Diktion zu imitieren.