gestern lief mal wieder der Horrorklassiker "Dr. X" von Michael Curtiz. Leider wurde der Film erst fürs Fernsehen synchronisiert, doch meines Wissens nach gleich zweimal: in den 70ern als Schwarz-weiß-Film und dann, als eine seltene Zwei-Farben-Kopie gefunden worden war, um 1989 erneut.
Warum war es nötig, den Film neu zu synchronisieren? Fehlten in der s/w-Fassung Szenen oder war sie anders geschnitten? Und hat jemand Listen der beiden Fassungen erstellt?
Gestern lief natürlich die Farbversion, in den Hauptrollen Horst Naumann (Lionel Atwill), Eckart Dux (Reporter), Fred Maire...
ich kann mir auch nicht vorstellen, daß der Film zweimal fürs TV synchronisiert wurde- aber ganz ausschließen kann man ja gar nichts. Der Film lief auch unter dem Titel DER GEHEIMNISVOLLE DOKTOR X.
Hier ist jedenfalls die Synchronbesetzung (soweit ich sie erkannt habe):
Dr. Xavier - LIONEL ATWILL - Horst Naumann Joan Xavier - FAY WRAY - Sabina Trooger Lee Taylor - LEE TRACY - Eckart Dux Dr. Wells - PRESTON FOSTER - ?* Dr. Haines - JOHN WRAY - Reinhard Glemnitz Dr. Duke - HARRY BERESFORD - Hans Jürgen Diedrich Dr. Rowitz - ARTHUR EDMUND CAREWE - Klaus Guth Mamie - LEILA BENNETT - Monika John Diener Otto - GEORGE ROSENER - Fred Maire Inspektor Stevens - ROBERT WARWICK - Hartmut Reck Inspektor O'Halloran - WILLARD ROBERTSON - Alexander Allerson Polizist Mike - HARRY HOLMAN - Gernot Duda
*bin mir nicht sicher, könnte evtl. Berno v. Cramm sein
doch tatsächlich. hatte den Film bei seiner farbigen Erstaustrahlung im ZDF aufgenommen und habe den Film sehr oft gesehen (fand die Synchro für eine Neusynchro ganz witzig!). Dann hatte ich den Film einige Zeit später im Kabelkanal aufgenommen (Vorgänger von Kabel 1). Da war der s/w und hatte eine andere Synchro. Das witzige daran: die Sprecher waren z.T. entweder sehr ähnlich oder tweilweise die selben! An einigen Unterschiednen konnte man aber raushören, dass es eine andere Synchro war. wie gesagt, ich kannte damals die Farbfassung auswändig.
"Dr. Wells" müsste Franz Rudnick sein, oder? (Anbei eine Hörprobe.)
Zum Thema zwei Synchros: Es gibt von den Film ja eine Farb- und eine s/w-Fassung. Soviel ich weiß, wurden diese beiden Fassungen aus unterschiedlichen Takes zusammengesetzt, so dass das wohl zwei Synchros nötig machte. Die Farbfassung war glaube ich zweitweise verschollen, so dass es möglich wäre, dass zunächst die s/w-Fassung synchronisiert wurde und später dann, als die Farbfassung wieder aufgetaucht war, diese nachgeschoben wurde.
Gruß Horst
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wells.mp3
Das ist definitiv nicht Franz Rudnick. Klingt ähnlich, aber etwas frischer. Wirkt jünger. Nicht so "blasiert". Berno von Cramm könnte hinkommen, aber den kenne ich nur aus "Potter" bewusst.
Sehr erstaunlich! Das wirft bei mir einiges über den Haufen. Bei Berno von Cramm höre ich üblicherweise eine gewisse Ähnlichkeit mit Helmo Kindermann, die ich hier gar nicht finden kann. Hier erinnert er an Reinhard Glemnitz. Herr von Cramm scheint ein simmliches Chameleon zu sein... Ich glaub ich lern's nie...
Weiß jemand wann und wo die s/w-Fassung mit der alternativen Synchro das letzte Mal ausgestrahlt wurde? Gibt es da überhaupt keine ansatzweisen Sprecherinfos?
Zitat von filmcluehatte den Film bei seiner farbigen Erstaustrahlung im ZDF aufgenommen und habe den Film sehr oft gesehen (fand die Synchro für eine Neusynchro ganz witzig!). Dann hatte ich den Film einige Zeit später im Kabelkanal aufgenommen (Vorgänger von Kabel 1). Da war der s/w und hatte eine andere Synchro.
Eine Detailfrage: Wie wurde das eigentlich mit dem Stromeffekt in der alten Synchro geregelt (als Dr. X etwa in Minute 45 ein Experiment durchführt) ? Wurde da auch ein anschwellender Moog-Synthesizer eingesetzt wie in der 1989er Synchro ?
Zitat von kinofilmfan im Beitrag #3Hier ist jedenfalls die Synchronbesetzung (soweit ich sie erkannt habe)
Farbfassung oder s/w? Das ist auf jeden Fall die Besetzung der s/w-Fassung, die keine Sekunde lang auf die Farbfassung passt (es hat mich zwei Tage gekostet, sie Satz für Satz darauf zurecht zu basteln).
Zitat von Markus im Beitrag #1Warum war es nötig, den Film neu zu synchronisieren? Fehlten in der s/w-Fassung Szenen oder war sie anders geschnitten?
Sie ist komplett eigenständig, jede einzelne Einstellung wurde seperat in s/w gedreht (wenn auch wahrscheinlich parallel) - das Timing und die Betonungen sind gänzlich anders als in der Farbfassung. Es war wohl eine Art Sicherheitsmaßnahme für den Fall, die Farbvariante hätte nicht kopiert werden können.
Die Synchronisation der s/w-Fassung kann unmöglich 1981 entstanden sein, da als Chefredakteur Klaus Nietz zu hören ist - Irrtum ausgeschlossen. Der lebte bis 1986 in der DDR und ging dann nach Hamburg, ABER hatte 1987 eine Rolle in "SOKO München" - auf dieses Jahr dürfte also die Synchro zu datieren sein.