Korrekt. Hier waren es wirklich mal politische Gründe - allzu leichtfertiger Umgang mit der Nazi-Zeit (ob es nun in solch harmlosen Scherzen war oder wie bei Sherlock Holmes als bloßer Aufhänger für eine Kriminalhandlung) war nicht gern gesehen. Nebenbei: Zur Adenauer-Zeit zuvor wäre eine solche Szene im Westen ebenfalls rausgeflogen (Beispiele gibt's genug).
Die Komplexität dieser Jahrzehnte übergreifenden Situation auf Allein-Rechtliches zu reduzieren, ist natürlich Schwachsinn, Porgy. Und gräbt der Diskussion auch alles Interesse ab, denn es ist doch ungleich spannender, aus welchen abstrusen Ideologien heraus welche Entscheidungen resultierten. Führt nur zu dämlichem Geschwafel "Sprecher X ist besser als Sprecher Y". Was nur im Interesse schwachsinniger Ost-Apologeten sein kann, die die Pervertiertheit dieses Systems negieren möchten. Biste einer, willste das? Dann benimm dich auch nicht so.
Reiß dich bitte zusammen und bleib sachlich! Keiner nimmt dir das Recht auf eine eigene Meinung, aber laß das Gleiche auch anderen, ohne daß du gleich beleidigend wirst. Du benimmst dich ausgesprochen intolerant, so daß ich jetzt mal fragen muß: Welche Erfahrungen hattest du eigentlich mit dem System in der DDR, daß du dir ein Urteil erlauben kannst? Und wie kommst du dazu, jemanden als "schwachsinnigen Ost-Apologeten" zu bezeichnen? Du hast weder die Wahrheit noch die Moral gepachtet! Und wenn du seltsamerweise immer wieder in Threads wie "Synchronstudios in der DDR" oder "Ost-Sprecher" einen Kommentar abgibst, ohne dich mit dem Thema beschäftigt zu haben oder damit beschäftigen zu wollen (erzähl mir bloß nichts anderes - wer beschäftigt sich freiwillig mit Dingen, die er langweilig und hausbacken findet), dann frage ich mich: Warum? Konfrontationskurs? Wenn hier irgendjemand immer wieder Diskussionen um Ideologien vom Zaun bricht, dann bin nicht ich das und auch Porgy ist es nicht.
Lern lesen, Stefan. Ich habe niemanden als "schwachsinnigen Ost-Apologeten" bezeichnet, sondern das im Gegenteil als abschreckendes Negativ-Beispiel aufgeführt. Wenn du dir den Schuh allerdings anziehen möchtest, hey, ist ja 'ne Demokratie. Dein (mitfühlend gemeint) West-Hass und diverse beleidigte bis gekränkte Unterlegenheitsgesten lassen mich annehmen, dass du ein Ossi bist und natürlich tiefgehende Erfahrungen mit dem System hast, Stefan. Tut mir Leid für dich. Ehrlich. Da ich nicht Wunden aufreißen möchte, wie könnte ich, nehme ich Rücksicht auf dich.
West - Hass ? Unterlegenheitsgesten ? Was geht denn hier ab ? Bei allem Verständnis für Diskussionen, aber das artet in eine provokative Richtung aus, die ich mehr als suspekt finde !
Das war eigentlich überaus verständnisvoll gemeint. Nicht so zynisch, bitte. Ich habe größtes Verständnis und Mitleid mit allen, die in dem Unrechtssystem aufwachsen mussten. Unterlegenheitsgesten sind halt das Resultat ewiger Unterdrückung, ein ganz simpler menschlicher Reflex, den man - auch wenn es vielleicht nötig wäre - nicht psychologisch behandeln kann. Was dann auch das etwas verklärte Hochhalten imaginärer Qualitäten dieses Systems bedingt. Sowas gibt es in der Abwandlung auch bei Opfern von Entführungen. Aus Selbsschutz übt man den Schulterschluss mit seinen Peinigern. Traurig, aber wahr.
Was ich auch gerne zum Ausdruck bringe. Bisschen Mitgefühl ist doch nicht verboten, oder? Mehr möchte ich aber aus Rücksicht gegenüber den Opfern nicht sagen, man sollte ihnen die Chance geben, das alles zu verarbeiten.
Zitat von DubberDuckDuckDas war eigentlich überaus verständnisvoll gemeint. Nicht so zynisch, bitte. Ich habe größtes Verständnis und Mitleid mit allen, die in dem Unrechtssystem aufwachsen mussten. Unterlegenheitsgesten sind halt das Resultat ewiger Unterdrückung, ein ganz simpler menschlicher Reflex, den man - auch wenn es vielleicht nötig wäre - nicht psychologisch behandeln kann. Was dann auch das etwas verklärte Hochhalten imaginärer Qualitäten dieses Systems bedingt. Sowas gibt es in der Abwandlung auch bei Opfern von Entführungen. Aus Selbsschutz übt man den Schulterschluss mit seinen Peinigern. Traurig, aber wahr. Was ich auch gerne zum Ausdruck bringe. Bisschen Mitgefühl ist doch nicht verboten, oder? Mehr möchte ich aber aus Rücksicht gegenüber den Opfern nicht sagen, man sollte ihnen die Chance geben, das alles zu verarbeiten.
Die Frage dürfte eher sein, wie du darauf kommst, Stefan aufgrund seiner Beiträge einen "West-Hass" und Minderwertigkeitskomplexe zu unterstellen.
Genau, das frage ich mich auch. Übertreibst du jetzt total? Mir ist an den Beiträgen die ich von ihm las, noch nie was westfeindliches oder dergleichen aufgefallen oder glaubst du, einen verschlüsselten Hinweis darin entdeckt zu haben? Er findet halt viele DEFA-Fassungen besser wie die West-Versionen- das ist seine persönliche Ansicht und er wollte auch nie einen allgemeinen Appell dazu starten, dass man ihm dabei beipflichtet! Und ich habe auch schon zudem herausgefunden, dass er gebürtige Westsprecher lobte (z. B. Edgar Ott). Gruß, Pete!
Aber das Wort "Minderwertigkeitskomplexe" hat meine Finger nicht in diesem Kontext verlassen?! Wieso bringst du so ein hässliches Wort ins Spiel? Das wäre doch ein wenig übertrieben, der junge Mann tritt doch recht selbstbewusst auf. Es ist nicht so allgemeingültig, es blitzt meiner Meinung nach nur immer wieder eine Verletztheit auf - was ich weder belache noch sonstwie aburteile. Es tut mir Leid, that's all.
Und, um den Bogen zur Diskussion einzuschlagen, ich finde halt, dass beide, nein, ALLE Faktoren Berücksichtigung finden müssen. Ich finde es spannend, mehr über die rechtliche Problematik damals zu erfahren, hoffe aber auch, etwas über eventuelle ideologische Bremsen auf beiden Seiten zu finden, die die Atmosphäre vergiftet haben könnten. Ich lese also mit großem Interesse weiter ...
Zitat von DubberDuckDuckAber das Wort "Minderwertigkeitskomplexe" hat meine Finger nicht in diesem Kontext verlassen?! Wieso bringst du so ein hässliches Wort ins Spiel? Das wäre doch ein wenig übertrieben, der junge Mann tritt doch recht selbstbewusst auf. Es ist nicht so allgemeingültig, es blitzt meiner Meinung nach nur immer wieder eine Verletztheit auf - was ich weder belache noch sonstwie aburteile.
Die "Gesten der Unterlegenheit", die du Stefan unterstellst, werden doch in der Regel mit Unterlegenheits- bzw. Minderwertigkeitskomplexen assoziiert, oder? Von einer (herkunftsmäßig bedingten) "Verletztheit" ist mir bei seinen Postings auch noch nie etwas aufgefallen. Aber selbst wenn, sollten wir hier Argumente ad hominem doch besser außen vor lassen.
Danke für eure Postings - mehr kann man dazu nicht sagen, und sollte man wohl auch nicht. Ich persönlich werde mich bemühen, solche >Aussetzer< in Zukunft einfach zu ignorieren. Kehren wir am Besten zum eigentlichen Thema zurück.
Ein doch recht wichtiges Synchronstudio der DDR ist bisher noch gar nicht genannt worden - der korrekte Name ist >Fernsehen der DDR Studio für Synchronisation<. Es wurde in den 70ern ins Leben gerufen, da immer mehr sowohl hauseigene als auch fremdsprachige Produktionen synchronisiert werden mussten, die nur auf Video-Band vorlagen, die DEFA aber nur für 35mm-Film eingerichtet war. Nicht nur TV-Produktionen wie "Zu Besuch im Koboldland" wurden hier nachvertont, sondern auch Serien wie "Das Krankenhaus am Rande der Stadt". Leicht zu erkennen waren sie daran, daß die deutschen Titel nicht einkopiert waren (wie bei der DEFA), sondern eingeblendet - das hatte den Vorteil, daß man ohne großen Aufwand bewegliche Hintergründe oder Standfotos verwenden konnte, dafür war das Schriftbild oft eine Katastrophe. Das spätere Johannisthal-Synchron (das mittlerweile auch der Vergangenheit angehört) ging aus diesem Studio hervor.
Erzähl doch mal was zur allgemeinen rechtlichen Problematik damals. Zu wievielen Übernahmen kam es über die Jahrzehnte, und primär in welcher Richtung. Auch der Zeitpunkt, gerade in Hinsicht auf Devisen-Knappheit, wäre relevant. Hätte die DDR mehr übernommen, wenn sie monetär gekonnt hätte? ...
Zitat von Stefan der DEFA-FanWeimarer Synchros sind wesentlich schwerer als solche zu erkennen, weil die Bezeichnung "Atelier Weimar bzw. Leipzig" schon sehr schnell aus den offiziellen Angaben herausgestrichen wurden, und weil in Weimar sowohl Schauspieler aus dem berliner als auch aus dem leipziger Stammkreis zu Gast waren, viel häufiger, als dies zwischen Berlin und Leipzig selbst der Fall war.
Wüsstest du eigentlich auch Sprecher, die zu DDR-Zeiten von Leipzig nach Berlin oder umgekehrt gewechselt haben, so wie andere von Berlin nach München gezogen sind?
Über Wohnungswechsel weiß ich gar nicht bescheid, aber viele Synchronschauspieler hatten ja langjährige Engagements an den großen Theaterhäusern diser und der umliegenden Städte, deshalb waren sie zeitlich stark gebunden. Horst Kempe ist mir von denen der präsenteste, die erst vorrangig in Weimar oder Leipzig synchronisierten, dann aber zunehmend in Berlin zu hören waren. Gleiches gilt für Wolfgang Thal. Auch Peter Reinhardt, der nach wie vor in Leipzig wohnt, aber wegen eines Mangels an Stimmen im Fach "jugendlicher Held" immer öfter nach Berlin geholt wurde. Beispiel Nummer vier: Klaus Glowalla. Und natürlich der viel zu früh verstorbene Kurt Kachlicki (eine solche "Schnatterschnauze" war wohl in der DDR kein zweites Mal zu finden). Bei diesen Beispielen bleibt es aber auch im ersten Anlauf - viele gab es nicht, die regelrecht wechselten oder überregional tätig waren. Einige "Mode"-Besetzungen sind mir aufgefallen - wie Thomas Kästner in der leipziger oder weimarer (tja, was isses nu) Synchro des sowjetischen "Robin Hood", der damals als frischer Sprecher von Gojko Mitic aufs Heldenfach abonniert war.