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Dieses Thema hat 40 Antworten
und wurde 2.898 mal aufgerufen
 Allgemeines
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Lammers


Beiträge: 4.069

04.02.2007 12:29
Synchronstudios in der DDR Zitat · antworten

Der Ostsprecher-Thread brachte mich auf die Frage, wo es in der ehem. DDR überall Synchronstudios gab. Ich weiß, dass hier irgendwann mal erwähnt wurde, dass es in Leipzig ein Synchronstudio gab, bzw. immer noch gibt, denn dort wurde ja in den letzten Jahren (ich glaube es war 2004 oder 2005) die Serie "Das Krankenhaus am Rande der Stadt - 20 Jahre später" synchronisiert.

Markus


Beiträge: 2.420

04.02.2007 15:21
#2 RE: Synchronstudios in der DDR Zitat · antworten

Das Leipziger Synchronstudio ist inzwischen hier zu finden.

Gruß
Markus

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 14.834

04.02.2007 15:43
#3 RE: Synchronstudios in der DDR Zitat · antworten

Das DEFA-Atelier in Leipzig wurde 1960 geöffnet (oder ins Leben gerufen - wie drückt man sowas aus?), wahrscheinlich mit dem Film "Das purpurrote Segel" (ist der erste mir bekannte Film, der in Leipzig synchronisiert wurde) - ab den 70ern spezialisierte es sich immer stärker auf sowjetische Filme, aber auch die sattsam bekannten Sherlock-Holmes-Filme (sämtliche Erst-Fassungen, aber auch einige Zweit-Synchros) wurden hier synchronisiert. Bereits 1958 wurde das Atelier Weimar gegründet - ob es dort noch immer ein Synchronstudio gibt, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Weimarer Synchros sind wesentlich schwerer als solche zu erkennen, weil die Bezeichnung "Atelier Weimar bzw. Leipzig" schon sehr schnell aus den offiziellen Angaben herausgestrichen wurden, und weil in Weimar sowohl Schauspieler aus dem berliner als auch aus dem leipziger Stammkreis zu Gast waren, viel häufiger, als dies zwischen Berlin und Leipzig selbst der Fall war.

Gruß
Stefan

Pete


Beiträge: 2.799

19.05.2007 15:20
#4 RE: Synchronstudios in der DDR Zitat · antworten

Welche Synchronsprecher sind eigentlich in Leipzig tätig? Nur welche die aus der ehemaligen DDR oder halt den heutigen neuen Bundesländern stammen oder auch welche, die aus der alten BRD stammen? Und gibt es auch ehemalige Ostsprecher oder andere Sprecher, die nach der Wende ausschließlich dort sprachen und nie in Berlin, Hamburg, Köln oder München synchronisierten? Danke für Auskünfte! (ich vermute stark von Stefan) Gruß, Pete!

janumi



Beiträge: 9

19.05.2007 22:19
#5 RE: Synchronstudios in der DDR Zitat · antworten

Hi,
ich verstehe nicht warum es in der DDR eigene Snychronfassungen gab?
Kann natürlich nur mit Zensur zu tun haben, aber war das nicht unnötig teuer,
die Filme extra neu zu synchronisieren obwohl es ohnehin eine deutsche Version gab?
Mich würde da schon interessieren wie und von wem der ganze Spaß finanziert worden ist?


Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 14.834

20.05.2007 15:45
#6 RE: Synchronstudios in der DDR Zitat · antworten

Irrtum, es wäre oft wesentlich teurer gewesen, eine West-Synchro zu übernehmen - rechtliche Gründe. Und da hier rare Devisen fällig gewesen wären, war eine eigene Synchronisation die preiswertere Wahl. Nebenbei: In Ost und West wurde in den 50ern oft gekürzt, aber an verschiedenen Stellen, weshalb man die West-Fassung gar nicht hätte verwenden können, außerdem wurde bei der DEFA häufig mehr Wert auf Originaltreue gelegt - so wurden in "Le Capitan" (DEFA 1963) die Anspielungen auf die comedia dell'arte glücklicherweise beibehalten, während in "Mein Schwert für den König" (IFU 1961) der Name "Capitan" in "Kasper" abgeändert wurde, was nun wirklich nicht das Gleiche ist.
Finanziert wurde der "Spaß" für gewöhnlich vom Progress-Filmvertrieb oder vom Fernsehen der DDR - je nachdem, wer den Film eingekauft hatte.
Was soll übrigens dieser Satz "Kann natürlich nur mit Zensur zu tun haben ..." - wie ist das dann mit dem ZDF, das bis zur Wende sämtliche DEFA-Synchronisationen abgelehnt hat und immer neu synchronisieren ließ, selbst wenn es sich um Sternstunden der Synchronisation ("Die Olsenbande") handelte? War das auch Zensur, natürlich politischer Art? Es wird langsam Zeit, daß einige Vorurteile zur DDR abgelegt werden.

Gruß
Stefan

DubberDuckDuck


Beiträge: 952

20.05.2007 16:23
#7 RE: Synchronstudios in der DDR Zitat · antworten
Welche wären das bitte? Ist wirklich darüber zu diskutieren, dass die Klassenfeindschaft Synchron-Übernahme in jedweder Richtung im Wege stand? Wohl kaum. Was für mich als Westdeutschen auch voll okay ist, denn das schauspielerische Niveau in den meisten Ost-Synchros empfinde ich als hausbacken und gebremst (womit ich "unterlegen" umschreibe). Vermutlich durfte man drüben im Osten nicht so, wie man gekonnt hätte. Talente wie Mellies u. a. gab es ja durchaus.
Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 14.834

20.05.2007 16:47
#8 RE: Synchronstudios in der DDR Zitat · antworten

Klassenfeindschaft als Grund dafür, Synchronisationen nicht zu übernehmen - hoihoi, ein Argument, das eines Parteikaders würdig ist.

Zitat von DubberDuckDuck
Vermutlich durfte man drüben im Osten nicht so, wie man gekonnt hätte. Talente wie Mellies u. a. gab es ja durchaus.

Kannst du das mal etwas genauer ausführen? Aus welchem Grund "durfte man drüben" nicht? Und welchen Mellies meinst du jetzt - Otto oder Eberhard? Führ doch einfach man Beispiele an - mich würde ein Vergleich interessieren zwischen überlegenen West-Sprechern und hausbackenen Ost-Sprechern.

DubberDuckDuck


Beiträge: 952

20.05.2007 16:56
#9 RE: Synchronstudios in der DDR Zitat · antworten
Zitat: Klassenfeindschaft als Grund dafür, Synchronisationen nicht zu übernehmen - hoihoi, ein Argument, das eines Parteikaders würdig ist.

Ähm ... wie meinen? Ich finde deine Sätze oftmals sehr unklar. Was außer Klassenfeindschaft soll es denn sonst gewesen sein? Und Beispiele für meine Empfindung, Ost-Synchrons (auch mit beiden Mellies-Brüdern) seien unterlegen, sind unnötig, da ich das per se so empfunden habe. Meine Eltern empfingen irgendeinen Ost-Kanal (bin zu alt, um mich an den Namen zu erinnern), und was ich so hörte ... selbst der Sandmann klang wenig sprachbegabt.

Oder war das Hirnwäsche von fiesen West-Subversiven, die Knirpsen wie mir die großartigen Ost-Errungenschaften vermiesten??? Schockschwerenot!
Lammers


Beiträge: 4.069

20.05.2007 17:01
#10 RE: Synchronstudios in der DDR Zitat · antworten

In Antwort auf:
Führ doch einfach man Beispiele an - mich würde ein Vergleich interessieren zwischen überlegenen West-Sprechern und hausbackenen Ost-Sprechern.


Ich kann das jetzt nur an alten Tatort- und Polizeiruf 110-Folgen vergleichen. Beim DDR-Polizeiruf fällt mir auf, dass vieles wesentlich gestellter wirkte als beim Tatort. Beim Polizeiruf wurde, soweit ich das beurteilen kann, viel nachsynchronisiert. Zumindest hat Henry Hübchen mal in einer Dokumentation zum 30jährigen Jubiläum 2001 erzählt, dass er mal nach einem Dreh nochmal ins Synchronstudio musste, weil er in einer Szene, wo er von den Polizisten abgeführt wird und sich wehrt, "Scheißbullen" geschrien hat. Dieses war nach seiner Aussage im damaligen DDR-Fernsehen tabu.

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 14.834

20.05.2007 21:06
#11 RE: Synchronstudios in der DDR Zitat · antworten

Zitat von DubberDuckDuck
Was außer Klassenfeindschaft soll es denn sonst gewesen sein?

Wie schon gesagt - rechtliche Gründe. Zeitweise wurden häufig West-Synchros übernommen, wie Mitte der 70er - das hing von der Devisenlage ab (auch das habe ich schon kurz gestreift), zeitweise wiederum wurde fast konsequent neu synchronisiert. Politische Gründe anzunehmen ist schlicht naiv. Der Sandmann übrigens hat nie ein Wort gesprochen - "Nun liebe Kinder, gebt fein acht ..." stammt aus dem westdeutschen Raum.

Gruß
Stefan

DubberDuckDuck


Beiträge: 952

21.05.2007 08:51
#12 RE: Synchronstudios in der DDR Zitat · antworten

Eine Relevanz der nicht ganz unerheblichen Politlage zu ignorieren, oha, Mensch, als DEFA-Fan sollte man sich vielleicht auch kurz mit der Realität absprechen

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 14.834

21.05.2007 11:03
#13 RE: Synchronstudios in der DDR Zitat · antworten

Apropos Realität: Hast DU denn irgendwelche Hinweise darauf, daß DEINE Theorie stimmt? Abgesehen natürlich von deiner festen Überzeugung. Ich bin Argumenten gegenüber jederzeit offen - nur müssen es eben stichhaltige Argumente sein.

Porgy



Beiträge: 1.036

21.05.2007 12:25
#14 RE: Synchronstudios in der DDR Zitat · antworten
Oh ha, im Jahre 2007 so'ne Diskussion. Welcher Jahrgang seit denn ihr beide? Stefans Argumentation der rechtlichen Gründe reicht doch völig aus. Alles immer unter dieser Ideologie-Käseglocke zu sehen. Scheiße! (Pardon, mehr fällt mir dazu einfach nicht mehr ein, ich bin dieses Thema auch langsam leid)

Und völlig unerheblich sind die DEFA-Synchronisationen durchaus nicht gewesen. Und ich rede jetzt nicht von der Olsenbande und Robinson jr.!

Es gibt natürlich auch andere Beispiele, wo West-Synchros übernommen (bzw. eingekauft), un diese dann ein wenig geschnitten wurden, und das auch aus gutem Grund: ich erinnere mich noch an einen De-Funès-Film, in dem ein/zwei Sätze, die doch rassistisch rüberkamen (wie häufiger in Brandt-Synchros)rausgeschnitten wurden. Mit Recht! Denn im Original gab es diese Passage auch nicht.
Lammers


Beiträge: 4.069

21.05.2007 12:39
#15 RE: Synchronstudios in der DDR Zitat · antworten

In Antwort auf:
ich erinnere mich noch an einen De-Funès-Film, in dem ein/zwei Sätze, die doch rassistisch rüberkamen (wie häufiger in Brandt-Synchros)rausgeschnitten wurden. Mit Recht! Denn im Original gab es diese Passage auch nicht.


Es gab aber in dem Film "Scharfe Kurven für Madame" eine Szene, wo Louis de Funes einem Deutschen auf Deutsch (wohlgemerkt in der OF) in einem Restaurant ein Kochrezept erklärt. Als er ein Stück zu Seite geht, kommt ein Schatten über ihn und er sieht aus wie eine gewisse negative historische Person und fängt auch an, wie diese Person zu sprechen ("MUSKATNUSS HERR MÜLLER !!!"). Diese Szene wurde in der DDR-Fassung herausgeschnitten.

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