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Dieses Thema hat 47 Antworten
und wurde 4.319 mal aufgerufen
 Allgemeines
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Jane



Beiträge: 547

22.02.2007 09:53
#31 RE: Hollywoods Piraten-Paranoia sorgt für schlechte Synchronisationen Zitat · antworten

Zum Thema Matrix und Adventskalender gibt (wiedermal) im Zitty-Magazin einen kleinen Artikel rund um Ben Völz:


In Antwort auf:
Der Film kam im Tresor. Höchste Geheimhaltungsstufe. Die Synchronregie durfte ihn sehen, die Synchronspieler sahen dagegen eine schwarze Leinwand, in der sich kleine Fenster mit sprechenden Mündern öffneten. Ohne die Mimik, die Augen, die Gestik zu kennen, hat Benjamin Völz seinen Keanu Reeves in Matrix – Reloaded spielen müssen. Die Verleihfirma fürchtete Schwarzkopien und glaubte sich auch vor den Synchronstudios nicht sicher.


Den Artikel gibt es hier

Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 15.238

22.02.2007 16:29
#32 RE: Hollywoods Piraten-Paranoia sorgt für schlechte Synchronisationen Zitat · antworten

Zitat von DubberDuckDuck
Und wieso sollte ein SynchronSPRECHER wissen müssen, wie eine Figur läuft, sich prügelt, irgendwem ein Lichtschwert zwischen die drei Augen donnert? Sie müssen die Stimme nachahmen. Wenn sie den Ton und den Mund haben, sollte das gelaufen sein. Denn die Stimmte passt ja nun ganz offensichtlich automatisch zum Restbild ...

Wenn einfach die Stimme nachgeahmt wird, kommt genau solche Synchronisationen dabei raus, vor denen uns allen gruselt. Die besten Synchronschauspieler waren und sind die, die ihre eigene schauspielerische Identität mit in die Rolle einbringen. Klaus Kindler (nur so als Beispiel) hat in der Dokumentation "Das schwarze Gewerbe" betont: "Nachrichten werden gesprochen - wir sind Schauspieler", und das nicht ohne Grund. Du wirst zugeben, daß er einer der ganz Großen war und aus der Masse herausstach - gerade weil er etwas Eigenes einbrachte.
Zitat von DubberDuckDuck
... ist ja nicht so, dass da was nacherfunden werden müsste.

Doch, genau das muß passieren. Du würdest dich kaputtlachen, wenn du siehst, wie Schauspieler im Sychronstudio in Bewegung sind - da wird in extremen Fällen manchmal fast das Mikro getroffen. Wie soll man den mit der Stimme den richtigen Ton erwischen, wenn der Körper vollkommen steif bleibt?
Zitat von DubberDuckDuck
Ich fürchte, du stellst dir das irgendwie zu künstlerisch vor.

Was - die Frage sei mir gestattet - ist es denn bitte sonst, wenn nicht ein künstlerischer Prozess? Warum denn werden von vielen Forumsteilnehmern die Synchronisationen aus den 50ern und 60ern so geschätzt? Weil die Synchronschauspieler hier noch Künstler sein durften und nicht Fließbandarbeiter (ich rede wohlgemerkt jetzt nicht von der inneren Einstellung heutiger Synchronschauspieler, sondern von der Anforderung von außen).
Normalerweise besteht die Arbeit eines Schauspielers nicht nur darin, mal eben auf die Bühne zu gehen und Text abzulassen - da gehört eine enorme Vorbereitung dazu (altbekannte Frage: "Aha, Sie sind Schauspieler. Und was machen Sie tagsüber?"). Diese Vorbereitung fehlt im Synchronstudio und muß tatsächlich durch ungeheure Konzentration und schauspielerisches Können ausgeglichen werden. Das ist ein Knochenjob, und das wird dir bestimmt jeder Synchronschauspieler bestätigen. Je weniger Vorbereitung möglich ist, je weniger Anhaltspunkte man als Schauspieler hat (zum Beispiel durch ein geschwärztes Bild), desto schwieriger wird er.

Gruß
Stefan

DubberDuckDuck


Beiträge: 952

25.02.2007 13:03
#33 RE: Hollywoods Piraten-Paranoia sorgt für schlechte Synchronisationen Zitat · antworten
Ich schrieb "zu künstlerisch". Per se ist das natürlich ein künstlerischer Prozess, aber übersieh eins nicht: Auch trotz limitierten Zugangs zu Bildmaterial waren die Synchrons von "Herr der Ringe" exzellent, dito für "Matrix"-Trilogie oder - jüngeren Datums - "Nacht im Museum". Es geht also. Nicht nur das, es geht also gut. Ein Ecki Belle hat bei Steven Seagal nicht mal mitbekommen, dass der sich gar nicht selbst spricht. Offenkundig geht es also wirklich primär darum, den Ton nachzuahmen. Was anderes ginge ja auch nicht, da es dem Bild zuwider liefe.

Einige hier idealisieren den Synchronsprecher-Job zu sehr. "Synchronschauspieler" ist dumm, dass Sprecher schauspielern versteht sich und weist nur auf den Minderwertigkeitskomplex mancher hin.

Ist ja wie im Osten, wo ein Packer namentlich zum Verpackungsingenieur mutierte ...
Stefan der DEFA-Fan



Beiträge: 15.238

25.02.2007 16:17
#34 RE: Hollywoods Piraten-Paranoia sorgt für schlechte Synchronisationen Zitat · antworten

Zitat von DubberDuckDuck
"Synchronschauspieler" ist dumm, dass Sprecher schauspielern versteht sich und weist nur auf den Minderwertigkeitskomplex mancher hin.

Viele Sprecher, die sich auf Werbung spezialisiert haben, treten einen klaren Gegenbeweis an. Und wenn "Herr der Ringe" so gut hingehauen hat, dann wohl deswegen, weil hier absolute Profis am Werk waren.

Gruß
Stefan

DubberDuckDuck


Beiträge: 952

25.02.2007 22:24
#35 RE: Hollywoods Piraten-Paranoia sorgt für schlechte Synchronisationen Zitat · antworten
Wie soll ich das mit der Werbung verstehen? Dass die Werbesprecher schlechter sind als Filmsprecher??? Sorry, verstehe nicht, was du meinst. Bei HDR aber definitiv korrekt.
schokohäubchen


Beiträge: 377

26.02.2007 00:14
#36 RE: Hollywoods Piraten-Paranoia sorgt für schlechte Synchronisationen Zitat · antworten

Zitat von DubberDuckDuck
"Synchronschauspieler" ist dumm, dass Sprecher schauspielern versteht sich und weist nur auf den Minderwertigkeitskomplex mancher hin.


Das sehe ich anders. Sicherlich ist UNS hier als synchroninteressiertem Publikum klar, dass Synchronsprecher in der Regel Schauspieler sind. Dies trifft jedoch längst nicht auf die Mehrheit der deutschen Bevölkerung zu. Allein die sich ständig wiederholende Frage "Wie wird man Synchronsprecher ?" belegt, dass nur die wenigsten davon Kenntnis zu haben scheinen und sich vermutlich auch während des Fernsehkonsums keinerlei Gedanken darüber machen, wie die deutschen Dialoge entstehen und transportiert werden.

Und ich glaube auch nicht, dass etablierte Stimmen wie beispielsweise Wolfgang Hess oder seinerzeit Klaus Kindler, die auf die Bezeichnung "Synchronschauspieler" angesichts zunehmender Einsätze unerfahrener, emotionsloser SynchronSPRECHER Wert gelegt haben, unter Minderwertigkeitskomplexen litten.

DubberDuckDuck


Beiträge: 952

26.02.2007 00:38
#37 RE: Hollywoods Piraten-Paranoia sorgt für schlechte Synchronisationen Zitat · antworten

Mm, letztlich sind es auch nur Menschen. Jedem Interessierten wird doch schon ein gewisser Schmerz aufgefallen sein, der manchen Synchronsprecher zu geißeln scheint. Denen stößt es mächtig auf, von der Umwelt auf das SPRECHER-Dingens reduziert zu werden. Soweit klar. Soll man nun wegen mancher allen eine andere Jobbezeichnung aufdrücken? Denn auch wenn sie sich nun Synchronschauspieler nennen, bleiben sie Synchronsprecher. Zumal sie ja nicht synchron zur Vorlage schauspielern, sondern sprechen;-) ... Spezialisierung ist doch prima, wieso verdrängen?

Knew-King



Beiträge: 6.609

26.02.2007 00:49
#38 RE: Hollywoods Piraten-Paranoia sorgt für schlechte Synchronisationen Zitat · antworten

Ich denke zwar auch man sollte das nicht so ernst nehmen, ob nun Synchronschauspieler oder Synchronsprecher wär mir persönlich echt egal, allerdings würd ich dir Dubber in der Hinsicht wiedersprechen das die Sprecher nicht spielen. Sie spielen definitiv synchron zur Vorlage, nur werden sie dabei nicht gefilmt sondern "nur" audiovisuell aufgenommen.
Hinter dem Mikrofon die entsprechenden Emotionen in sich hervorzurufen und diese allein durch die Stimme zu transportieren ist jedenfalls meiner Meinung nach schauspielerei und nix anderes.

DubberDuckDuck


Beiträge: 952

26.02.2007 01:12
#39 RE: Hollywoods Piraten-Paranoia sorgt für schlechte Synchronisationen Zitat · antworten

(Nur für die Basics: Ich bin auch Synchron-FAN ) Aber: Weiß nicht, sicher rufen sie was ab, und natürlich ist das auch Schauspiel, aber natürlich nicht "volles" Schauspiel. Dass sie ein bisschen aus der Hüfte wackeln, prima, aber nicht vergessen, störende Geräusche sind nicht gut. "Nase" etwa ist ein wiederkehrendes Problem (hallo, Herr Fritsch). "Zu laute Hose" wäre noch schlimmer ... finde, man darf da gerne die Kirche im Dorf lassen. Synchronsprecher langt doch. Ist doch auch nichts Beengendes oder gar Beleidigendes.

Knew-King



Beiträge: 6.609

26.02.2007 01:33
#40 RE: Hollywoods Piraten-Paranoia sorgt für schlechte Synchronisationen Zitat · antworten

Hab nie bezweifelt das du Synchron-Fan bist
Die Problematik mit der Bewegung ist mir auch absolut bewusst. Ich hatte das große Glück im Studio hinter zB Gerrit Schmidt-Foß und Frank Glaubrecht einige Tage verbringen zu können und sie bei der Arbeit beobachten zu können. Was ich damit sagen will, ich weiß wie man sich hinter dem Mikro zu verhalten hat
Aber es geht bei der Schauspielerei ja nicht unbedingt darum sich großartig zu bewegen, vielmehr geht es um Mimik und Ausstrahlung um Emotionen zu vermitteln.
Und das interpretiert die deutsche Stimme ja im idealfall und transferiert das ganze ins deutsche..... (Wem erklär ich das hier eigentlich? ).
Worum es mir geht, es vermag schon einiges an "acting" (ich mag das Wort schauspiel nicht so gern) um synchron zu sprechen.
Und nochmal zur Erinnerung, mir persönlich ist es wurscht ob man Synchronsprecher oder Synchronschauspieler sagt Es ist in der tat nix beleidigendes an dem Wort.

DoMo


Beiträge: 143

27.02.2007 11:54
#41 RE: Hollywoods Piraten-Paranoia sorgt für schlechte Synchronisationen Zitat · antworten

Natürlich vermag es "Acting". Eine ganz gehörige Portion sogar! Aber es ist eine völlig ANDERE Art von acting als im Film oder Theater. Ganz einfach, weil Sprecher nicht GESEHEN werden. Filmschauspieler müssen mimisch immer gut aussehen, während Synchronsprecher auch schon mal mimisch übertreiben dürfen, Grimassen schneiden können - eben um alles, aber auch wirklich alles in die Stimme, bzw. Sprache legen zu können. Kurz und gut - würden die meisten Sprecher genauso vor der Kamera spielen, wie sie im Studio sprechen, wäre das in den meisten Fällen viel "zu groß". Aber das ist ja überhaupt kein Geheimnis. Ist doch auch ´ne wunderbare Sache, die man als Schauspieler entweder kann oder nicht kann. Hängt eben damit zusammen, wie gut man seine Stimme im Griff hat, wie musikalisch man ist, wie wandlungsfähig bla, bla, bla...das haben wir ja schon oft genug gehört. Stimmt aber absolut! Daher finde ich, geht der Begriff SynchronSPRECHER absolut in Ordnung.

John Connor



Beiträge: 4.883

27.02.2007 13:55
#42 RE: Hollywoods Piraten-Paranoia sorgt für schlechte Synchronisationen Zitat · antworten

Ich denke auch, dass die Bezeichnung Synchronsprecher der des Synchronschauspielers vorzuziehen ist, da er ja im engeren Sinne des Wortes nicht schauspielert.
Ich plädiere seit Jahren ja vergeblich für die Bezeichnung Synchrondarsteller - womöglich klingt dieser Ausdruck etwas zu gestelzt, aber wenn man 10 Mal hintereinander SynchrondarstellerSynchrondarstellerSynchrondarstellerSynchrondarsteller... sagt, klingt er gar nicht mehr so merkwürdig!

Grüße, Fehmi

"issdenpuddingissdenpuddingissdenpuddingissdenpudding..."
(Norbert Gastell in DIE SIMPSONS)

VanToby
Forumsleiter

Beiträge: 42.489

27.02.2007 13:59
#43 RE: Hollywoods Piraten-Paranoia sorgt für schlechte Synchronisationen Zitat · antworten
Du hast Recht, er stellt sich ja auch mehr hin und steht dann dar, als dass er spielt, um sich zur Schau zu... äh... stellen...

Eigentlich haben es die Amis mit ihrem "voice actor" doch ganz gut auf den Nagel getroffen.

Gruß,
Tobias
Donnie Darko
Moderator


Beiträge: 8.126

27.02.2007 14:03
#44 RE: Hollywoods Piraten-Paranoia sorgt für schlechte Synchronisationen Zitat · antworten

Ich plädiere seit Jahren ja vergeblich für die Bezeichnung Synchrondarsteller

Mag vielleicht albern klingen, aber mir kam zum Beispiel irgendwie schon ein paar Mal der Begriff HÖRspieler in den Sinn, quasi als Gegenstück zum SCHAUspieler. Klingt im ersten Moment zwar vielleicht sehr nach "ausschließlich Hörspiel", könnte zumindest für mich aber auch generell für die sprecherische Arbeit am Mikro stehen. Ich weiß gar nicht, ob's den Begriff schon gibt...

RF



Beiträge: 82

22.09.2007 14:46
#45 RE: Hollywoods Piraten-Paranoia sorgt für schlechte Synchronisationen Zitat · antworten

Mein Avatar drückt aus, wie ich es empfinde.
Wenn Hollywood solche Angst vor Raubkopien hat, dann sollen sie die Filme eben nicht veröffentlichen.
Aber für Geld tut man viel, da rät man Leuten, kopiergeschützte CDs auf Cassette zu übertragen (um dann mit einem Walkman und einem Rucksack voller Kassetten für legal erworbene Musik zu werben), da synchronisiert man Filme von Firmen, welche jeden für einen Raubkopierer halten.
Wir zahlen dann bereitwillig 12 EUR, damit man uns im Kino erzählt, was für böse Raubkopierer wir wären...
Wenn sich Rechteinhaber immer wie der Sheriff von Notingham benehmen, muss es einen nicht wundern, dass Raubkopierer sich wie Robin Hood fühlen.

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