Wie wir alle wissen gibt es Filme mit 2 Synchronfassungen (z.B. ein paar Columbos, Casablanca, Der dritte Mann etc.) und welche mit 3 Fassungen (einige Dick&Doof Filme, Schlappschuß, Vertigo, durch die DEFA Fassungen Terence Hill & Bud Spencer Filme), aaaaaaaaber läßt sich das noch toppen? Gibt es auch Filme mit 4 Fassungen?
einer der bedeutensten Filme ist (offensichtlich) viermal synchronisiert worden:
IM WESTEN NICHTS NEUES (1930)
- 1930 - 1952 - 1984 - und offensichtlich für die DVD-Veröffentlichung (habe ich jedenfalls gelesen, werde mir diese Fassung aber ganz bestimmt nicht antun).
Bei Laurel & Hardy dürfte wohl ihr berühmtester Langfilm auch den Synchro-Rekord halten: WAY OUT WEST
aka 1937 RITTER OHNE FURCHT UND TADEL (MGM) aka 1952 DICK UND DOOF IM WILDEN WESTEN (Viktoria) aka 1965 ZWEI RITTEN NACH TEXAS (Atlas) aka 1975 IM FERNEN WESTEN (TV ZDF)
Wie Markus schon andeutete, wird dieser Rekord ebenfalls gehalten von "The Devil's Brother" - ebenfalls von Laurel & Hardy:
1958 - "Hände hoch - oder nicht" (BSG) 1969 - "Die Sittenstrolche" (BSG) 1975 - "Fra Diavolo" (Beta) 1987 - "Die Teufelsbrüder" (DEFA - ich weiß, daß die DDR-Synchronisationen gerne mal nicht mitgezählt werden)
Ja, aber interessant ist es allemal von dir zu erfahren, dass es sie auch gab! Sowohl diese als auch die von 1969 würde mich auch mal interessieren! Wurde die von 1969 eigentlich auch mal im TV ausgestrahlt oder wurde sie auf Videokassette vertrieben oder ist auf DVD erhältlich? Wer waren da die Stimmen? Wahrscheinlich Walter Bluhm und Gert Duwner wie bei einigen Dick und Doof-Filme schon vorher! Gruß, Pete!
Gelten eigentlich auch TEILE eines Filmes? "Collina degli stivali" wurde erstmals 1970 von der Aventin synchronisiert (überraschenderweise ungekürzt), dann folgte 1978 die stark verstümmelte Brandt-Version; diese war inkompatibel mit der internationalen Schnittfassung (die einige Minuten kürzer ist als die italienische Kino-Version - siehe Aventin) und so kam 1983 die DEFA zum Einsatz. Jetzt wird's kompliziert: Da die ARD die DEFA-Fassung auf das Bildmaterial der Brandt-Fassung übertrug, fielen die hier fehlenden Szenen weg. Da man bei Kabel 1 (bei der Rückübertragung auf die internationale Fassung) nicht wusste, daß diese Szenen bereits existierten, wurden sie wiederum nachsynchronisiert UND einige noch vorhandene Szenen, um bei Cianelli und Buono keinen Sprecherwechsel zu haben. Folglich wurden einige Szenen dieses Filmes 4-mal synchronisiert.
Zitat von PeteJa, aber interessant ist es allemal von dir zu erfahren, dass es sie auch gab! Sowohl diese als auch die von 1969 würde mich auch mal interessieren! Wurde die von 1969 eigentlich auch mal im TV ausgestrahlt oder wurde sie auf Videokassette vertrieben oder ist auf DVD erhältlich? Wer waren da die Stimmen? Wahrscheinlich Walter Bluhm und Gert Duwner wie bei einigen Dick und Doof-Filme schon vorher! Gruß, Pete!
Ja, da waren's Bluhm und Duwner. Das ist auch die Fassung, die immer mal wieder in den dritten Programmen läuft und kürzlich auf DVD erschienen ist (dort sogar unter dem richtigen Titel). Ich selbst wäre scharf auf die erste Synchro, laut Aping eine der besten L&H-Bearbeitungen, von Herrmann Gressieker (dem Vater von Ulrich).
Ach so! Ich dachte, die wo immer läuft ist die ältere (hab mir die Stimmen nur nicht gemerkt!). Klingt auch viel eher nach 50er als 60er-Jahre für mich! Na, dann würd ich doch auch mal gern die allererste Fassung sehen. Aber die ist wohl leider entweder verschollen, nicht mehr existent oder nicht mehr sendefähig. Wenn sie schon so gut ist, würden sie doch ansonsten eher die senden, oder nicht? (Mich würden natürlich auch außerdem alle restlichen nicht mehr gezeigten Laurel & Hardy-Fassungen mal interessieren; die Erstfassung der 30er Jahre von "Way out West" und noch ein Film der beiden, wo angeblich auch schon Walter Bluhm damals Stan Laurel sprach; aber die werden eher nicht mehr exestieren, so wie ich halt vermute und insbesondere die erste BRD-Fassung der 50er Jahre und spätere DDR-Fassung von "Die Leibköche seiner Majestät"!). Gruß, Pete!
Zitat von PeteNa, dann würd ich doch auch mal gern die allererste Fassung sehen. Aber die ist wohl leider entweder verschollen, nicht mehr existent oder nicht mehr sendefähig. Wenn sie schon so gut ist, würden sie doch ansonsten eher die senden, oder nicht?
Einiges ist verschollen oder schwer auffindbar. Aber oft genug ist die Veröffentlichung abhängig von den verstreuten Rechten. Das führte auch dazu, dass es auf den DVDs von Kinowelt ein Gemisch von Synchros unterschiedlicher Herkunft gibt. Nachvollziehbar ist dort der Wunsch, möglichst immer die Kinosynchro zu verwenden, aber manchmal hat's nicht geklappt. Früher war es sicher auch Unwissenheit im Spiel. Das hat sich mit Apings Mammutstudie wenigstens geändert.
Genau! Gerade bei "Kinowelt".VHS-Kassetten fiel mir bei "Stan und Ollie"-Filmen auf, dass es ein Gemisch aus ZDF- und Kinosynchros war (also ich habe davon nur ein paar Filme in ZDF-Synchro und eine Art "Best of", wo auch Kinofassungen dabei waren! Gruß, Pete!
Zwar keine vier, aber doch immerhin drei Synchronfassungen besitzt - man höre und staune - der polnische Monstre-Film "Pharao" - die DEFA-Erstfassung und die Westfassung, beide von 1966, und die DEFA-Zweitfassung von ca. 1980, die wahrscheinlich erstellt wurde, weil die Erstfassung irreparabel geschädigt oder gar verloren war - jedenfalls stützte sie sich auf das 66er Dialogbuch.
Disneys "Fantasia" verfügt ebenfalls über 4 Synchronfassungen (wobei es hier allerdings "nur" um den Off-Erzähler geht):
1. Fassung (RKO 1952): Wilhelm Borchert 2. Fassung (Fox-MGM 1971): Joachim Cadenbach 3. Fassung (Centfox 1983): Joachim Nottke 4. Fassung (DVD 2010): Reinhard Kuhnert
Fairerweise muß man anmerken, daß auch an der US-Fassung akustisch immer wieder rumgemurkst wurde, da gibt es 3 verschiedene Synchronfassungen.
Und natürlich "Schneewittchen und die 7 Zwerge" - 3 Synchros, wobei die 3. von 1994 einer Schändung gleichkommt. Die viel gepriesene Erstfassung von 1938 ist mir nur auszugsweise bekannt, und die Zweitfassung von 1966 mag ihre Fehler haben, war aber um Welten besser als der Murks für die VHS-VÖ. Wer Gisela Reißmanns Königin in den 80ern noch im Kino erlebt hat, weiß, was ich meine.