Robert Siodmaks solider Psychothriller wurde bereits 3 Jahre nach seiner Entstehung 1948 erstmalig synchronisiert, im Auftrag von RKO beim Filmstudio Tempelhof Berlin (Synchronregie & Dialogbuch: Johannes Lüdke). Überliefert sind folgende Sprecher-Angaben:
Helen Capel (Dorothy McGuire) Charlotte Radspieler Prof. Albert Warren (George Brent) Werner Pledath Dr. Parry (Kent Smith) Harry Giese Blanche (Rhonda Fleming) Magda Wengiel (?) Steve Warren (Gordon Oliver) Curt Ackermann
sowie Erich Dunskus, W. Schröder (Vorname nicht ausgeschrieben), Wolf Trutz
Weitaus bekannter dürfte die 1964 (diesmal im Auftrag des Atlas-Verleihs) bei der Berliner Synchron GmbH entstandene Neusynchro sein, die auch auf der Kauf-VHS von Polyband zu finden ist. Weiß jemand, warum der Film neu synchronisiert wurde? War die Erstsynchro eventuell gekürzt, oder war sie einfach nicht aufzutreiben bzw. vernichtet? Allerdings muß man sagen, daß die Neusynchro recht ordentlich geraten ist (Synchronregie: Klaus von Wahl, Dialogbuch: Fritz A. Koeniger; beide zeichnen auch für die 62er-Fassung von "Arsen & Spitzenhäubchen" verantwortlich), lediglich der eigentlich verstärkt in den 50ern auftretende Drang, Namen einzudeutschen, trübt das Erscheinungsbild etwas.
Helen Capel (Dorothy McGuire) Liane Croon Prof. Albert Warren (George Brent) Klaus Miedel Mrs. Warren (Ethel Barrymore) Lu Säuberlich Dr. Parry (Kent Smith) Lothar Blumhagen Blanche (Rhonda Fleming) Bettina Schön Steve [Stefan] Warren (Gordon Oliver) Eckart Dux Mrs. Emma Oates [Ross] (Elsa Lanchester) Sigrid Hackenberg Schwester Barker [Bertha] (Sara Allgood) Ursula Krieg Mr. Oates [Ross] (Rhys Williams) Alexander Welbat Inspektor Thompson (James Bell) Friedrich Wilhelm Bauschulte Dr. Harvey (Erville Alderson) Hans Hessling Hotelbesitzer (Charles Wagenheim) Toni Herbert Freddy (Richard Tyler) Helo Gutschwager
Für eine DVD-VÖ wäre es wünschenswert, beide Synchros aufzutreiben, aber das ist wohl Wunschdenken...
In Antwort auf:Robert Siodmaks solider Psychothriller wurde bereits 3 Jahre nach seiner Entstehung 1948 erstmalig synchronisiert, im Auftrag des Atlas-Verleihs beim Filmstudio Tempelhof Berlin (Synchronregie & Dialogbuch: Johannes Lüdke).
Erstverleih war RKO, die Angaben in Arnes Datenbank zu den Verleihern sind - wohl basierend auf dem "Lex des Int. Films" - leider oftmals fehlerhaft. Im "LdiF" stht nämlich in der Regel der letzte Verleiher; Erstverleiher nur in Ausnahmefällen bzw bei Filmen, die später nicht mehr wiederaufgeführt wurden.
In der Zeitschrift DER NEUE FILM Nr. 3/48 vom Febr. 1948 steht dieser Film drin , DEA 5.1.48. Bei Herrn Kaul und in der Dt.Synchronkartei steht sowohl die Erst-als auch die Zweit-Synchro sowie hier weiter oben auch. Zur Erst-Synchro möchte ich aus der Zeitschrift Ergänzungen machen:
Prod.-ltg.: Willy Zeyn Außer den bereits o.g. dt.Sprechern WENGIEL, RADSPIELER und GIESE sind folgende Spr. in dieser Reihenfolge aufgeführt: Curt Ackermann, Werner Pledath, Erich Dunskus, W.Schröder (Vorname nicht ausgeschrieben), Wolf Trutz.
WERNER PLEDATH war ja auch so ein Wanderer zwischen den Welten. Im Nachkrieg hat dieser ausgezeichnete Westberliner Schauspieler in Ost und West synchronisiert, gefilmt meist nur im Osten, und so ab 1950/51 war er nur noch im Osten tätig. Nach dem Mauerbau bot man ihm im Osten an, zusammen mit seiner Frau, der Schauspielerin Loni MICHELIS nach Ost_Berlin zu übersiedeln. Dies wollten sie nicht. In West-Berlin hatte er es schwer, neue künstlerische Aufgaben zu finden...Vielleicht sollte ich noch erwähnen, daß Pledath bereits in den 30er Jahren synchronisiert und gefilmt hat.
WOLF TRUTZ hat im unmittelbaren Nachkrieg etliche Male synchronisiert, in Ost wie in West, wie eben so viele.....
Wer W.SCHRÖDER ist, da kann man wieder nur spekulieren.... Gruß.hans
Danke, KINOFILMFAN, für diese interessanten Angaben zu WERNER PLEDATH (unter "Search" Name eingegeben). Übrigens, seine Gattin LONI MICHELIS (Schwester des DDR-Schauspielers FRANK MICHELIS) synchronisierte und spielte auch bei der DEFA sowie im DFF. Über PLEDATH könnte man noch sagen, daß er unheimlich viele Hörspiele im Ost-Rundfunk gesprochen hat. Gruß.hans
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #7Die Fassung, die ich habe, hat über die gesamte Laufzeit ein fieses Netzbrummen im Hintergrund. Weiß jemand, ob das bei der VHS auch schon so war?
Die neue BD von Filmjuwelen weist ein deutliches Lichttonrauschen auf, hat ansonsten aber eine deutlich angenehmere Klangwiedergabe als die alte VHS (und im Gegensatz zum O-Ton wurde die Synchro nicht gefiltert). War das "Brummen" evtl. auf einen unsachgemäßen Filtereinsatz zurückzuführen?
Klang eher so, als hätte man beim Tonmastering seinerzeit Mist gebaut (wie seinerzeit bei den frühen Warner-VHS mit ihrem schlimmen Netzbrummen beim deutschen Ton) und bei der BR tatsächlich mal neu gemastert und den Fehler korrigiert.
Zitat von Hans-Joachim Albrecht im Beitrag #4Curt Ackermann, Werner Pledath, Erich Dunskus, W.Schröder (Vorname nicht ausgeschrieben), Wolf Trutz.
Ackermann synchronisierte Kent Smith 20 Jahre später in zwei Folgen von "Alfreď Hitchcock zeigt"/"The Alfred Hitchcock Hour". Zwar scheint er mir für den (eher soften) Arzt nicht ganz passend, aber plausibler als für Gordon Oliver.
Diese Angabe habe ich nie so recht glauben können. Magda Wengiel (die erste Fernsehansagerin des NWDR) war Jahrgang 1920, d.h. 28 Jahre alt zum Zeitpunkt der Synchro. Und dann für Ethel Barrymore (Jg. 1879, d.h. 67 bei Entstehung des Filmes)? Wäre dann ein Fall für den "größter Altersunterschied"-Thread. Da könnte ich mich sogar Charlotte Radspieler (Jg. 1910) noch eher vorstellen... Aber eher glaube ich noch, dass da insgesamt etwas durcheinander geraten ist.
Kent Smith ist auf jeden Fall Harry Giese, George Brent hat sowohl von Walter Rilla als auch von Harald Wolff etwas - passt das auf Pledath oder Dunskus? So früh kenne ich mich noch nicht aus. Trutz ist jedenfalls im Trailer nicht zu hören, hat also einen der anderen Schauspieler gesprochen. W. klingt irgendwie nach einem falschen Buchstaben, zumal mit Arthur und Ernst Schröder zwei Alternativen existieren, die beide in die Zeit passen. Oder ist es gar ein halbherziges Alias für Giese? Es gab zwar kein Berufsverbot gegen ihn, aber er schien mehr gearbeitet zu haben als er offen genannt wurde.