Zitat von Vermouth im Beitrag #15Ehrlich gesagt ist mir das bisher noch nie aufgefallen. Wenn man allerdings sich mal einen Film im O-Ton ansieht und dann einfach mal zur synchronisierten Tonspur wechselt, dann merkt man schon einen Unterschied. Das liegt aber eher daran, dass im O-Ton die Stimmen nicht in einem Studio aufgenommen werden (es sei denn es wird nachgedubbt) sondern direkt am Set. Dadurch ist das Mikro auch nicht direkt vor den Schauspielern und es zeichnet auch mehr von den Umgebungsgeräuschen auf was natürlich einen anderen Eindruck vermittelt.
Ich finde diesen Unterschied allerdings nicht wirklich störend, manchmal bin ich sogar froh darüber bei dem was die englischen Darsteller manchmal so nuscheln. Mich stört da eher sowas wie bei den alten Bud Spencer/Terence Hill Filmen. In den Filmen ist die Synchro Spur naja nicht übersteuert, aber es hat alles so einen Verzerrungseffekt, die Höhen sind deutlich leiser und man hört auch immer ein bisschen lispeln. Das ist bei den Filmen aus den 60gern und 70gern eigentlich noch in Ordnung, aber selbst bei den 80ger Jahre Filmen ist das der Fall. Aber es ist auch nicht allzu nervig und ich gucke die Filme trotzdem gerne. Ich glaube lediglich Die Troublemaker hat diese "Effekte" nicht, die scheinbar damals einfach durch die Aufnahmetechnik enstanden sind.
Ein Lispeln? Ist es nicht eher so, dass ältere Tonspuren oft nachbearbeitet werden, weil man altersbedingtes Rauschen entfernen möchte, was oft Verzerreffekte und Lispeln zur Folge hat?
Mit diesem Lispeln ist wohl eher ein Zischen gemeint, was häufig entsteht, wenn auf einer Lichttonspur die S-Laute übersteuern. Das hat aber nichts mit der Aufnahmetechnik zu tun, sondern mit der Kopiertechnik. Wenn später auf DVD allerdings das Rauschen rausgefiltert und die Höhen dafür kräftig runtergefahren wurden, entsteht tatsächlich eine Art dumpfes Lispeln.
Sterilere und somit auch schlechtere Tonabmischungen machen sich gefühlt bei immer mehr Serien-Synchros bemerkbar. Da, wo der Zeitdruck offenbar mittlerweile am größten ist und die Budgets zunehmend knapper werden.
Die Termina 70er, 80er, 90er sollte man hier nicht überstrapazieren. Es gab und gibt gute/versierte/kreative Tontechniker, so wie es auch gute Dialogregisseure und Synchronschauspieler gibt. Technische Unzulänglichkeiten des technischen Materials konnten auch in früheren Jahren durchaus durch persönlcihe Innovation wettgemacht werden. Aber je mehr so ein Gerät heute "selbst macht", desto weniger Kreativität bringt der Mann/die Frau davor selbst noch mit ein.
Zitat von N8falke im Beitrag #18Sterilere und somit auch schlechtere Tonabmischungen machen sich gefühlt bei immer mehr Serien-Synchros bemerkbar.
Was schelchte Tonabmischungen angeht, bin ich letztens zufällig über den aktuellen Kinotrailer zu "Detroit" gestolpert; da zieht es einem auch die Schuhe aus, besonders die beiden Polizisten im Verhörraum klingen übel:
Mich lädt sowas jedenfalls nicht zu einem Kinobesuch ein.
Bei der Abmischung besteht ja noch Hoffnung, bei der Besetzung von Günther für Boyega aber vermutlich nicht. Das hat mir noch viel mehr die Schuhe ausgezogen. Stefan Günther ist nicht nur über 40, er klingt auch danach. Hier und da mal noch nach Mitte/Ende 30, aber ganz sicher nicht nach Anfang 20. Anthony Mackie im gleichen Film zu haben, macht es nicht besser.
Meiner Meinung nach, sollte man auf den Kompressor verzichten und nur noch einen LIMITER mit Equalizer nutzen, und natürlich Kleinmebran Mikrofone oder auch mal Richtrohmikrofone ausprobieren :) DAS würde alleine schon etwas ändern, da man ganz andere Freuquenzen der Stimme einfängt.