Zitat von berti im Beitrag #14Biederstaedt hatte ihn zu dieser Zeit allerdings erst einmal synchronisiert, dafür gab es gleich mehrere, die bei Garner öfter zum Zuge gekommen waren.
Biederstaedt war es auch in der alten "Maverick-Serie, die kaum ein Jahr zuvor ausgestrahlt wurde.
Und zur Qualität...
Der Roman "Die kleine Schwester" hat einige starke Szenen (etwa die Fliegenjagd direkt am Anfang), der Plot ist (chandlertypisch) eher wirr, aber es fehlt an den ganz großen Momenten und wirklich interessanten Charakteren. Fies sind sie irgendwie alle, aber leider auch recht langweilig (abgesehen von Dolores). Dennoch würde ich "Das hohe Fenster" und "Playback" als deutlich schwächer einstufen.
Dem Film bekommt einfach die zeitliche Versetzung in die damalige Gegenwart nicht, in der Marlowe (den Garner durchaus getreu interpretiert) schon ein wandelnder Anachronismus ist (wenn auch noch nicht ganz so extrem wie später in Altmans "Der Tod kennt keine Wiederkehr"). Eine zeitgenössische Inszenierung hätte da Wunder gewirkt, zumal der Plot zwar angepaßt wurde (TV- statt Kinomilieu), aber trotzdem aus der Zeit gefallen ist.
Bemerkenswert übrigens, daß es - abgesehen von den beiden Mitchum-Vehikeln aus den 70ern - nie nennenswerte Remake-Versuche zum Thema Chandler gab, selbst Neil Jordan hat sich aktuell lieber für ein Pastiche entschieden...
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #13Auch wenn ich wieder mal nicht weiß, ob er für MGM arbeitete, sieht mir das irgendwie nach Hans-Dieter Bove aus.
Oder Hans Joachim Szelinski? Der bearbeitete im selben Zeitraum für MGM "Das Kabinett der blutigen Hände", ebenfalls mit Priefert, Wellmann und Werth in den weiblichen Hauptrollen sowie Jochen Schröder in einer größeren Nebenrolle.
Zitat von berti im Beitrag #14Biederstaedt hatte ihn zu dieser Zeit allerdings erst einmal synchronisiert, dafür gab es gleich mehrere, die bei Garner öfter zum Zuge gekommen waren.
Biederstaedt war es auch in der alten "Maverick-Serie, die kaum ein Jahr zuvor ausgestrahlt wurde.
Allerdings dauerte es noch ein paar Jahre, bis sich Biederstaedt für Garner in Spielfilmen wirklich etabliert hatte.
Zitat von Lord Peter im Beitrag #16Bemerkenswert übrigens, daß es - abgesehen von den beiden Mitchum-Vehikeln aus den 70ern - nie nennenswerte Remake-Versuche zum Thema Chandler gab
... was von Marquart (nach einem knappen Verriss der beiden Mitchum-Filme) ausdrücklich begrüßt wurde ("Man sollte darüber froh sein.").
Zitat von Lord Peter im Beitrag #16Oder Hans Joachim Szelinski? Der bearbeitete im selben Zeitraum für MGM "Das Kabinett der blutigen Hände", ebenfalls mit Priefert, Wellmann und Werth in den weiblichen Hauptrollen sowie Jochen Schröder in einer größeren Nebenrolle.
Michael Chevalier hat mir hier eigentlich sehr gut gefallen und hat James Garner deutlich aufgewertet. Tatsächlich mag ich für den früheren Garner Biederstaedt nicht so, erst später.
Zitat von Silenzio im Beitrag #19Michael Chevalier hat mir hier eigentlich sehr gut gefallen und hat James Garner deutlich aufgewertet.
Michael Chevalier für James Garner ist interessanterweise ein ähnliches Phänomen wie Klaus Kindler für Dick Powell in der sicher 15-20 Jahre später entstandenen Synchro von "Murder, My Sweet": Beide Male wurde Philip Marlowe mit einem betont gutaussehenden und äußerlich eher "glatten" Schauspieler besetzt, der im Deutsche eine eher "kernige" Synchronstimme erhielt. Zufall? Von Garners damaligen Sprechern könnte ich mir hier Horst Niendorf am besten vorstellen. Chevalier war natürlich solide, aber mit dem Gesicht will er mir nicht so recht harmonieren.