Der Film läuft jetzt wieder im Premiere und leider sind noch drei Sprechrollen offen. Viellleicht kommt ja doch noch jemand drauf, wer die drei Stimmen sind:
Ethel Rogers Queenie Leonard ?? Bootsmann Harry Thurston ?? Stimme von Mr. Owen ?? ??
Ein ungelüftetes und von Spekulationen umwobenes Geheimnis bleibt auch noch, wer Mr. Owen die Stimme in der englischen Originalfassung lieh, da darüber nirgends eine Angabe zu finden ist. Im imdb-Forum gibt es einen Thread, der neben Quatsch-Beiträgen folgende Möglichkeiten in Betracht ziehen läßt:
Basil Rathbone Alfred Hitchcock Harry Thurston Victor Travers
Die Hitchcock-Variante beruht wohl auf Angaben oder Spekulationen (?) in dem Buch "The Story of Cinema" von David Shipman. Hitchcock sollte man eigentlich erkennen; Rathbone auch aber mir liegt keine englischsprachige Fassung des Films vor.
--> Könnte das Alice Treff sein? Jedenfalls ist es definitiv die Stimme von "Mrs. Barrymore" aus der Hammer-Verfilmung von "Der Hund von Baskerville". Leider ist die auch nirgendwo gelistet.
Leider, obwohl es definitiv eine BSG-Synchro ist, stehen bei Arne keine Angaben zu Dialog und Regie, ich allerdings würde das "Musketier"-Team Fritz A. Koeniger und Rolf von Sydow für durchaus wahrscheinlich halten.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #5Leider, obwohl es definitiv eine BSG-Synchro ist, stehen bei Arne keine Angaben zu Dialog und Regie, ich allerdings würde das "Musketier"-Team Fritz A. Koeniger und Rolf von Sydow für durchaus wahrscheinlich halten.
Weil hier der ansonsten nicht sehr oft im Studio aktive Martin Held eine relative große Synchronrolle hat? Oder noch wegen anderer Besetzungen?
Das ist der Hauptgrund, die anderen Besetzungen sind zu "allgemein". Held synchronisierte ja durchaus immer mal in den 50ern, aber sicher nur ausgewählte Projekte. Und da ist bei einem eher kleinen Film wie diesem ein namhafter Synchronregisseur (denke ich) glaubhaft.
Insgesamt ist die Synchro aus meiner Sicht hervorragend besetzt, Highlight ist natürlich Alfred Balthoff für Barry Fitzgerald (dazu habe ich ja schon woanders etwas geschrieben). Auch Wolfgang Kieling zeigte sich mit seiner damals noch "leichten" Stimme angenehm verschmitzt-charmant, Jahre später wäre hier wohl GGH zum Zuge gekommen. Meine persönliche zweite und dritte Wahl wären hier Paul Klinger und Klaus Schwarzkopf gewesen. Klinger, weil er Louis Hayward kurz zuvor in zwei Filmen synchronisiert hatte und durchaus auch auf jüngere Schauspieler passte; Schwarzkopf, weil er 1953 noch in Berlin war und gerade in jungen Jahren öfter Liebhaber und Charmeure sprach. Mein einziger (kleiner) Kritikpunkt betrifft Margot Leonard, die zu dieser Zeit (wie Marion Degler) fast inflationär eingesetzt wurde und die Rolle etwas austauschbar wirken lässt; meine Wunschbesetzung wäre Eleonore Noelle gewesen.
fortinbras
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gelöscht
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Beiträge:
04.08.2015 17:01
#9 RE: DAS LETZTE WOCHENENDE (USA 1945/DF 1953) - fehlende Stimmen
Martin Held war bis Mitte der 50er-Jahre in einigen Synchronisationen zu hören, später nur noch sehr, sehr vereinzelt. Das hat meiner Meinung nach mit seinem Durchbruch als Filmschauspieler zu tun, er kam zu jener Zeit auch am Theater ganz groß raus. Held war ein vielbeschäftigter Theatermime, aber 1953 noch nicht wirklich die "Legende".
Auch waren seine Synchronrollen sehr verschieden und teilweise auch klein (z. Bsp. in "Liebe, Tod und Teufel"). "Das letzte Wochenende" ist auf jeden Fall auch nicht seine größte oder bedeutendste Synchronrolle, das dürfte viel eher auf Jay Robinson als Caligula in "Das Gewand" zutreffen.
Boleslaw Barlog war sehr eng mit Wenzel Lüdecke befreundet und Barlog hat in Interviews, Artikeln und seinen Memoiren nicht nur darüber berichtet, sondern dass zahlreiche Ensemblemitglieder "seines" Schiller- und Schloßparktheaters gerne mal im Synchronstudio vorbeischauten und er manchem eine gut bezahlte (!) Nebenbeschäftigung sichern konnte.
Held hatte wohl andere Prioritäten, sicher auch häufig Zeitmangel - aber als "ausgewählte" Projekte möchte ich seine Arbeiten nicht bezeichnen, die sind doch eher beliebig in gewisser Weise. Und "Das letzte Wochenende" war zum Zeitpunkt der Synchronisation noch kein bedeutender Filmklassiker und er wurde mit der üblichen Qualität bearbeitet. Aber ich bezweifle für mich sehr stark, dass man von Martin Helds Mitwirkung auf eine bestimmte Konstellation hinter den Kulissen schließen kann - auch wenn das Team durchaus das sein kann, das Stefan vorgeschlagen hat.
@Stefan: Würde bei den Dialogen aus deiner Sicht auch etwas besonders für Koeniger sprechen? Ich habe zwar schon ettliche Filme gesehen, deren deutsche Texte von ihm stammen, könnte aber nicht sagen, was man als seine besondere "Handschrift" bezeichnen könnte.
Es gibt nichts, was speziell auf ihn hindeuten würde; die literarische Qualität der Dialoge spricht nicht gegen ihn, aber gegen andere Autoren, die ebenfalls für die BSG arbeiteten (Horst Sommer in seiner Anfangsphase z.B.).
Keineswegs ein Beweis, aber "Krach mit der Kompanie" ist eine weitere BSG-Synchro mit Martin Held, die nachweislich von Koeniger und von Sydow gemacht wurde.