Zitat Würde man den Synchronbereich einfach der Berufsbezeichnung "Schauspieler" unterordnen, würde ich das sehr begrüßen und damit wären auch viele Fragen schon geklärt.
Was meinst du in diesem Zusammenhang konkret mit "unterordnen"? Ich möchte lieber die nicht formelle Bezeichnung "Synchron- oder Stimm(hör)spieler" verwenden, um zu verdeutlichen, das diese Tätigkeit eben eine Sparte, ein Teilbereich des Schauspielberufs sein und "nebenbei" gemacht werden kann.
Zitat von iron im Beitrag #16 Oder Laienschauspieler ("-darsteller")!!
NEIN! Diese Beurteilung darf sich keiner einfach so anmaßen. Wer sein Handwerk von der Pike auf erlernt (und das ist bei Schauspielern, die schon im Kindesalter auf der Bühne oder im Studio stehen, der Fall), der beherrscht es. Ein Laie ist einer, der auf einem bestimmten Gebiet keine Fachkenntnisse besitzt, selbst wenn er sich darauf betätigt. Das ist eine Beleidigung gegenüber jedem Schauspieler, der seinen Beruf beherrscht.
@iron: Ein Laienschauspieler/-darsteller wärst beispielsweise DU, wenn Du Dich hinstellst und was (synchron) spielen sollst. Aber nicht Leute, die es professionell machen und die es KÖNNEN! Meiner Meinung nach kann man sich auch als sogenannter Quereinsteiger durchaus Schauspieler nennen, wenn man diese Arbeit (in diesem Fall im Synchronatelier) professionell ausübt und das gut macht bzw. seine Arbeit eben beherrscht. Man ist dann zwar kein ausGEBILDETER Schauspieler, aber ein ausÜBENDER Schauspieler. Den Begriff "Synchronschauspieler" finde ich persönlich für diese Arbeit auch gar nicht so verkehrt.
Dann bitte ich hiermit um Entschuldigung! Ich wollte niemanden kränken bzw. auf die Zehen steigen (scheint mir nicht ganz gelungen zu sein)... Das smiley am Ende, habe ich "symbolisch" entfernt, weil es als "süffisant" emfunden werden könnte. Ich hatte dabei eine rennomierte "Laientheatergruppe" im Hinterkopf, die in der sehr kleinen Nachbarstadt meiner Heimatgemeinde schon seit vielen Jahren aktiv ist. Die LaiendarstellerInnen, (oder schauspieler/innen), als die sie sich selbst bezeichnen, werden Jahr für Jahr von erfahrenen Regisseuren angeleitet, können selbst auf jahrzehntelange Erfahrung bauen (schon ihre Kinder werden dabei mit einbezogen) und genießen in der ganzen engeren und weiteren Umgebung wenn nicht in ganz Tirol für ihre Arbeit hohes Ansehen. Ich hatte selbst einmal die Möglichkeit eine Vorstellung mitzuerleben und war und bin von ihrem Können beeindruckt.
Das Gleiche gilt für die vielen Synchronhörspieler/innen, sei es mit oder ohne Schauspieldiplom. Mir ging es eigentlich nur um eine begriffliche Unterscheidung dieser beiden "Qualifikations-Kategorien" von Synchonisierenden.
Und ich wollte auch keineswegs die Fähigkeiten von Laien in Abrede stellen - nur schwingt bei dem Begriff leider immer etwas Geringschätzung mit. Ich hätte die Truppe bspw. eher als Amateur-Theater bezeichnet. (Letztlich aber ist nur der Begriff des Dilettanten wirklich negativ.) Ich bin nur mittlerweile etwas (über)empfindlich bei diesem Begriff, da er auch sehr gern von blasierten Berufskollegen benutzt wird, die außer einem Diplom wenig an Fähigkeiten, aber viel an hoher Einschätzung der eigenen Person mitbringen.
Ja richtig! "Amateurschauspieler" zu schreiben wäre wohl tatsächlich besser gewesen, obwohl der Begriff "Amateur" wirklich auch nicht automatisch positiv besetzt ist.
Zitat von lupoprezzo im Beitrag #1Ist jetzt vielleicht eine etwas blödsinnige Frage, aber ich stolpere hier im Forum immer wieder mal über den Begriff "die Synchron" (Hauptwort - als Kurzwort für Synchronfassung). Ist das tatsächliche eine gebräuchliche Bezeichnung in der Branche? Ich sage - wenn ich mich kurz fassen will - eigentlich eher "die Synchro". Vielleicht stolpern da dann andere drüber!?
Ich stolpere immer häufiger über Leute, die "Synchro" als Synonym für "Synchronsprecher" und nicht für "Synchronfassung" verwenden: "Clint Eastwood hat seine deutsche Synchro verloren" etc.
@iron: Mit "unterordnen" meine ich eigentlich, dass man nur den Begriff Schauspieler verwendet, auch beim Synchronisieren, aber zur besseren Unterscheidung wäre Synchronschauspieler besser.
Was du damit gemeint hast ist mir beim wiederholten Lesen plötzlich klar geworden (ich muss eine ziemlich lange Leitung gehabt haben...)! Ich tu mir schwer mit dem Begriff "Synchronschauspieler"... Der klingt so, als würden diese Leute oft nicht anderes mehr machen, was mit ihrem erlernten Schauspielberuf zu tun hat. Das synchronisieren kann ein Teil davon sein. Wenn sie diesen Teilbereich "bedienen", bezeichne ich sie wie geschrieben pointiert, um diesen akustischen Teilbereich des Schauspielerberufes hervorzuheben, gerne als SynchronhörspielerInnen usw. Diese berufsbezeichnung "Schauspieler" weist ja darauf hin, dass ihnen andere Menschen auf der Bühne und vor den Bildschirmen oder der Leinwand zuschauen können und sie ihnen sozusagen eine "Schau" bieten. Lasst euch nur bitte mal durch den Kopf gehen was Nicholas Böll und Karin Buchholz (wenn nicht sonst noch jemand) übereinstimmend zu dieser Wortschöpfung gesagt haben...
Allerdings kann ich in Zukunft gerne nur "Schauspier/in" schreiben sofern ich davon ausgehe, dass es sich um sog. "SynchronsprecherInnen" mit Schauspielausbildung handelt.;)
Man kann alles missverstehen oder auch neue Begriffe erfinden, die dann auch wieder missverstanden werden können. "Synchronhörspieler" ist z.B. falsch, da "Hörspiel" nur scheinbar ein Gegenstück zu "Schauspiel" ist. "Schauspiel" bezeichnet i.A. die Schauspielkunst, welcher sich die Künstler bedienen um in Filmen, Bühnenstücken oder eben auch Hörspielen oder Synchros aufzutreten. Insofern ist es kein Paradox, wenn ein ein Schauspieler in einem Hörspiel auftritt. Dass sich Klaus Kindler von Radiosprechern abheben will, ist sein gutes Recht und eben so haben Karin Buchholz oder Nicolas Böll das Recht so etwas als aufgesetzt zu empfinden.
Ich bevorzuge die Bezeichnung "Deutsche Stimme", welche erstens genderneutral ist und keine "Amazonen-I"-s oder "_x"-e benötigt und zweitens - gewissermaßen als pars pro toto - in aller Kürze das besagt, was gemeint ist.
Zitat von lupoprezzo im Beitrag #1Ist jetzt vielleicht eine etwas blödsinnige Frage, aber ich stolpere hier im Forum immer wieder mal über den Begriff "die Synchron" (Hauptwort - als Kurzwort für Synchronfassung). Ist das tatsächliche eine gebräuchliche Bezeichnung in der Branche? Ich sage - wenn ich mich kurz fassen will - eigentlich eher "die Synchro". Vielleicht stolpern da dann andere drüber!?
Ich stolpere immer häufiger über Leute, die "Synchro" als Synonym für "Synchronsprecher" und nicht für "Synchronfassung" verwenden: "Clint Eastwood hat seine deutsche Synchro verloren" etc.
Fürchterlich! Diese Leute verwechseln die Begriffe!
Aber Bevor ich es vergesse: Jetzt gerade habe ich das "MediaPaten"-Gespräch mit Karin Buchholz gesehen und gehört, wo sie als Erstes gefragt wurde: "Wie bist du zum Synchron gekommen?" Kurz davor erinnert sie sich, sie dachte, "Das könnte was werden mit Synchron!"
Irgendwo muss ich schon ungefähr gepostet haben, "Synchron" käme mir ganz persönlich so gebraucht falsch vor. Dieser Meinung bin ich noch immer und ich schreibe ich idR. lieber "Synchroniseren" . Dieses Kurzwort scheint wirklich in der Branche, bei den Synchron-Youtubern, (hier stimmt's) und da und dort und dann und wann in unserem Forum gebräuchlich zu sein.
Zitat von Slartibartfast im Beitrag #25Man kann alles missverstehen oder auch neue Begriffe erfinden, die dann auch wieder missverstanden werden können. "Synchronhörspieler" ist z.B. falsch, da "Hörspiel" nur scheinbar ein Gegenstück zu "Schauspiel" ist. "Schauspiel" bezeichnet i.A. die Schauspielkunst, welcher sich die Künstler bedienen um in Filmen, Bühnenstücken oder eben auch Hörspielen oder Synchros aufzutreten. Insofern ist es kein Paradox, wenn ein ein Schauspieler in einem Hörspiel auftritt. Dass sich Klaus Kindler von Radiosprechern abheben will, ist sein gutes Recht und eben so haben Karin Buchholz oder Nicolas Böll das Recht so etwas als aufgesetzt zu empfinden.
Ich bevorzuge die Bezeichnung "Deutsche Stimme", welche erstens genderneutral ist und keine "Amazonen-I"-s oder "_x"-e benötigt und zweitens - gewissermaßen als pars pro toto - in aller Kürze das besagt, was gemeint ist.
Ich gebe zu, das war zuletzt eine geballte Ladung "Binnen-I's" und dergleichen... Ich bemühe mich idR. um geschlechtsneutrale Bezeichnungen, was mir nicht immer gelingt! Bei (Deutscher) Stimme als Synonym für diejenigen, die synchronisieren, kann man jedoch ebenso bald leicht an Grenzen stoßen, dass man die person mit ihrer Stimme gleichsetzt. Beispielsweise würde niemand sagen: "Die Stimme von xy hat da oder dort eine Schauspielausbildung genossen, sondern man wird sagen, er oder sie hat eine ausgebildete Stimme." Ich habe in diesen Interviews nirgends gehört, dass N. Böll und K. Buchholz die Bezeichnung "Synchronschauspieler" als aufgesetzt empfunden hätten. Ich habe mir diese Videos mit den Beiden gestern extra noch einmal angehört. Sie haben sie vielmehr sinngemäß als nicht angebracht bezeichnet. Zu Klaus Kindler. Natürlich wollte er verständlicherweise seine Arbeit nicht mit der eines Tagesschau-Sprecher um 20 Uhr vergleichen, In den USA wird allerdings bestimmt niemand empört sagen: We're not voice actors, we are only actors!" Oliver Rohrbeck hat sich sicher nicht ohne Ironie als "Hörspieler" bezeichnet; aber er wollte imho. auch so zum Ausdruck bringen, dass er die Höspielarbeit nicht als Gegensatz zum Schauspiel versteht, sondern eher als Teilbereich, als ein Standbein neben anderen (auch dem Synchronisieren) innerhalb dieser Kunst. Weil man auch diese Tätigkeit rein akustisch wahrnimmt, dehne ich sicher mit einem gewissen "Augenezwinkern" die von Rohrbeck geprägte Selbstbezeichnung eben gerne besonders auf den Synchronbereich aus, damit all diese Formen der Schauspielkunst mit einem Begriff abgedeckt werden ( ein Mit-User hat ja kürzlich ähnliches geschrieben). Ich bestreite also keineswegs, dass man sich diese Kunst des Schauspiels bedienen muss (ich habe schließlich zuletzt nötigen "schauspielerischem Ausdruck" und "Know how" geschrieben, du hast dich nur gewählter ausgedrückt;)) - obwohl die Damen und Herren im Synchronstudio heute durch Regie und Filmvorlage viel geringe Entfaltungsmöglichkeiten haben, als beim Drehen und auf der Theaterbühne (siehe einige Video-Interviews).
So, jetzt werde ich dich und euch alle möglichst nicht mehr mit "Postingromanen" zu diesem Thema nerven, aber wenn das Herz voll ist, gehen manchmal auch die Postigs über (und ich musste noch irgendwie reagieren)!
Zitat von iron im Beitrag #26 wo sie als Erstes gefragt wurde: "Wie bist du zum Synchron gekommen?" Kurz davor erinnert sie sich, sie dachte, "Das könnte was werden mit Synchron!"
Jetzt fällt's mir auch ein, dass ja beide Begriffe verwendet werden, sie aber zwei verschiedene Dinge bedeuten: Synchro: kurz für "Synchronfassung" Synchron: kurz für "synchronisieren" (Tätigkeit) bzw. "die Synchronbranche" (Berufsfeld)
Zitat von iron im Beitrag #27 Ich habe in diesen Interviews nirgends gehört, dass N. Böll und K. Buchholz die Bezeichnung "Synchronschauspieler" als aufgesetzt empfunden hätten. Ich habe mir diese Videos mit den Beiden gestern extra noch einmal angehört. Sie haben sie vielmehr sinngemäß als nicht angebracht bezeichnet.
Was sagen die denn nun genau? Inwiefern nicht "angebracht"? Kann ja vieles heißen.
Zitat von iron im Beitrag #27 In den USA wird allerdings bestimmt niemand empört sagen: We're not voice actors, we are only actors!"
Klar, weil ja in beiden Begriffen actor drin steckt. Hieße ersteres "dubbing speaker", sähe das ganz anders aus.
Okay, habe jetzt mal das Bucholz-Interview angehört. Abgesehen, dass ich einige Aussagen grenzwertig finde (was mich bei der Dame aber nicht wundert), drückt sie aus meiner Sicht doch genau das gleiche aus wie Kindler in der "Schwarze Gewerbe"-Doku. Sie distanziert sich von der Bezeichnung "Synchronsprecher". Böll scheint es doch ein wenuig anders zu sehen.