Ist jetzt vielleicht eine etwas blödsinnige Frage, aber ich stolpere hier im Forum immer wieder mal über den Begriff "die Synchron" (Hauptwort - als Kurzwort für Synchronfassung). Ist das tatsächliche eine gebräuchliche Bezeichnung in der Branche? Ich sage - wenn ich mich kurz fassen will - eigentlich eher "die Synchro". Vielleicht stolpern da dann andere drüber!?
Keine Sorge, spätestens seitdem mal die Frage aufkam, welche Synchronsprecher aus der Vergangenheit und Gegenwart Brillen- bzw. Kontaktlinsenträger waren/sind, kann uns hier nichts mehr verblüffen!
aber ich stolpere hier im Forum immer wieder mal über den Begriff "die Synchron"
Ja, das kam mir hier beim Lesen auch schon ein paar Mal unter. Finde ich persönlich eher unpassend und irgendwie "seltsam" beim Sprechen.
Ich sage - wenn ich mich kurz fassen will - eigentlich eher "die Synchro".
Richtig, das sehe ich auch ganz klar als gebräuchlichere Bezeichnung. Also bitte nicht umsteigen!
Ich könnte mich immer kaputtlachen wenn die Leute anstelle von Synchronsprecher vom "Synchronisator" (bei der Fixstimme könnte man noch sagen 'I'll be back') oder Synchronator (vielleicht die Sprecher, die auch als Synchronbuchautoren agieren?) sprechen.
Bing Crosbys Fixstimme müsste dann aber Syncrooner heißen. Auf politische Rollen bezogen sind's dann Synchronisten. Wurde die Mondlandug eigentlich jemals von einem Synchronauten verdeutscht?
Korrekterweise sollten wir von "Synchronschauspielern" sprechen - Klaus Kindler bspw. hat in einem Interview mal ziemlich deutlich gesagt "Nachrichten werden gesprochen - wir sind Schauspieler" (wörtliches Zitat). Wer wollte ihm da widersprechen? Allein schon, weil wir einer schwierigen Arbeit gebührenden Respekt zollen müssten.
Als doofes Kiddie wollte ich auch immer später mal "Synchronisator" (oder war's gar "Synchronisateur"? - weiß ich nicht mehr, auf jeden Fall wusste ich es damals nicht besser...) werden.
Ja, auf die Bezeichnung Synchronschauspieler legen einige Leute - wie Kindler zu Lebzeiten eben auch (Zitat stammt übrigens aus der Doku "Das schwarze Gewerbe" von 1994) - schon großen Wert. Was ja eigentlich auch richtig ist, da es eine durch und durch schauspielerische Tätigkeit ist, die man im Atelier ausübt - auch wenn man im Endprodukt nicht zu sehen, sondern ausschließlich zu hören ist. Dennoch finde ich nach wie vor auch den Begriff Synchronsprecher völlig in Ordnung und keinesfalls herabwürdigend. Es hat sich einfach so eingebürgert im Laufe der Zeit.
In Antwort auf:Korrekterweise sollten wir von "Synchronschauspielern" sprechen - Klaus Kindler bspw. hat in einem Interview mal ziemlich deutlich gesagt "Nachrichten werden gesprochen - wir sind Schauspieler" (wörtliches Zitat). Wer wollte ihm da widersprechen? Allein schon, weil wir einer schwierigen Arbeit gebührenden Respekt zollen müssten.
Na klar und viele Schauspieler hören es auch nicht gerne, wenn sie als Synchronsprecher bezeichnet werden. Als die Serie "Eine schrecklich nette Familie" auf RTL lief (genauergesagt hatte sie gerade angefangen), war die gesamte Synchronbesetzung inkl. dem Synchronregisseur Hans-Peter Kaufmann bei "Hans Meiser" zu Gast. Hans Meiser fragte dann irgendwas zu Synchronstimmen und verbesserte sich dann auf "Synchronschauspieler", wofür ihm Rüdiger Bahr dann sehr dankte und dann nochmal betonte, dass das Synchronisieren keine einfache Arbeit sei. Alle seien gelernte Schauspieler, es werde aber öfter so getan, als ob diese Leute außer sprechen nichts können.
Zitat von Donnie DarkoAls doofes Kiddie wollte ich auch immer später mal "Synchronisator" (oder war\'s gar "Synchronisateur"? - weiß ich nicht mehr, auf jeden Fall wusste ich es damals nicht besser...) werden.
Ist vielleicht gar nicht so doof. Soweit ich mich erinnere, bezeichnet sich Friedrich Schoenfelder selbst auch mit Vorliebe als „Synchronisateur”. Vermutlich, weil „Synchronsprecher” nach Ansicht dieser Leute eben falsch (s.o.) und „Synchronschauspieler” irgendwie zu lang oder/und umständlich ist. Außerdem klingt „Synchronisateur” eben ungleich edler - was zu dem Herrn Schoenfelder ja nun auch unbedingt passt.
Zitat von Stefan der DEFA-FanKorrekterweise sollten wir von "Synchronschauspielern" sprechen - Klaus Kindler bspw. hat in einem Interview mal ziemlich deutlich gesagt "Nachrichten werden gesprochen - wir sind Schauspieler" (wörtliches Zitat). Wer wollte ihm da widersprechen? Allein schon, weil wir einer schwierigen Arbeit gebührenden Respekt zollen müssten.
Gruß Stefan
David Nathan bezeichnete sich selbst mal als "Sprecher". Habe ich irgendwo mal in einem Video gesehen. Der Respekt, den wir hier den Akteuren entgegenbringen, sollte sich doch nicht an einem Wörtchen festmachen. Wie verteilen viel Lob und prämieren sogar mit der Silhouette. Ob ich jetzt "-sprecher" oder "-schauspieler" schreibe. Die Allgemeinheit spricht doch eher von einer "Stimme" und darüberhinaus eher selten von "(Synchron)Sprecher". Da man von den Akteure eben "nur" einen Teil ihrer Schauspielerei bewusst registriert, nämlich das Sprechen, wird es "Synchronschauspieler" schwer haben, sich durchzusetzen. Ich bleibe auch bei Synchronsprecher, wenn ich es irgendwann mal schreiben muss
Zitat von Donnie Darko Ich sage - wenn ich mich kurz fassen will - eigentlich eher "die Synchro". Richtig, das sehe ich auch ganz klar als gebräuchlichere Bezeichnung. Also bitte nicht umsteigen!
Ich verwende zwar auch oft den Begriff Synchronschauspieler, kann aber trotzdem nicht wirklich nachvollziehen, wieso Synchronsprecher abwertend klingen soll. Die meisten Leute dürften, denke ich, davon ausgehen, dass Synchronsprecher eine Rolle nachempfinden und nicht einfach nur ihren Text vom Blatt ablesen.
Wahrscheinlich bezieht sich das Wort Synchronsprecher eher darauf, dass es sich hierbei um eine Tätigkeit in der Vertonungsbranche handelt. Niemand wird jetzt deswegen einen Synchronsprecher mit einem Nachrichtensprecher gleichsetzen. Habe ich jedenfalls noch nicht gehört.
Zitat von Koboldsky im Beitrag #11Ich verwende zwar auch oft den Begriff Synchronschauspieler, kann aber trotzdem nicht wirklich nachvollziehen, wieso Synchronsprecher abwertend klingen soll. Die meisten Leute dürften, denke ich, davon ausgehen, dass Synchronsprecher eine Rolle nachspielen und nicht einfach nur ihren Text vom Blatt ablesen.
Wahrscheinlich bezieht sich das Wort Synchronsprecher eher darauf, dass es sich hierbei um eine Tätigkeit in der Vertonungsbranche handelt. Niemand wird jetzt deswegen einen Synchronsprecher mit einem Nachrichtensprecher gleichsetzen. Habe ich jedenfalls noch nicht gehört.
Nachspielen ist ja allein schon schwierig. Viele Schauspieler reden da lieber von "nachempfinden" was ich persönlich auch für die bessere Variante halte. Nachspielen klingt eben schäbig. Das wird das gleiche sein wie bei Synchronsprecher.
Genau! Oder mit (synchron)-Hörspieler, als der sich mal Oliver Rohrbeck im Zusammenhang mit seiner Arbeit im Hörspielbereichmal bezeichnet hat. Oder ganz nah am Begriff übersetzt "Stimm-Akteure", was ich allerdings ziemlich hochgestochen finde;);) "Stimmspieler" ist mir auf der Suche nach einem passenden Bezeichnung selber schon eingefallen. Im Grunde genommen tun sie im Synchronstudio ja nichts anderes als zu sprechen, wenn auch mit schauspielerisschem Ausdruck und "Know how". Es kann jedoch durchaus sein, dass diese Bezeichnung zum Teil immer noch einen "schäbigen" Beigeschmack hat. Nicholas Böll hat in der "Amazing voice show (im Thread "Interviews...") gleich zu Beginn gesagt, er sei nicht "Synchronsprecher". Es gebe nur den Schauspieler Er decke viele Bereiche des Berufes ab, eben auch die Sparte Synchronisieren. Ich glaube, er hat recht. Synchros und das Hörspiel haben beispielsweise gemeinsam, dass die Sprechenden i.d.R. nicht zu sehen sind (nur die Takes sind bei Hörspielen so viel ich weiß länger). Von daher habe ich so meine Schwierigkeiten, wenn von "Synchron"-, oder "Stimmschauspielern" gesprochen wird, weil man ihnen wie in Filmen oder im Theater nicht zuschauen kann und es bei ihrer Arbeit im Synchronstudio nichts zu "schauen" gibt. Ich spreche dann lieber von "synchronisierenden Schauspielern" und Schauspielerinnen, oder solchen, die synchroniesieren;).
Die Trennung zwischen "Schauspieler" und "Synchronsprecher" (oder Synchronschauspieler), wie sie oft gemacht wird, finde ich auch ein wenig irreführend.
Es wird ja immer noch ziemlich oft gefragt, wie man Synchronsprecher wird (quasi als eigenständiger Beruf). Würde man den Synchronbereich einfach der Berufsbezeichnung "Schauspieler" unterordnen, würde ich das sehr begrüßen und damit wären auch viele Fragen schon geklärt.
Selbst die Sprecher, die ohne Schauspielausbildung quasi "reingerutscht" sind, dürften eigentlich automatisch auch Schauspieler sein.