Gerade eben hab ich zufällig zum ZDF geschalten, da läuft "Volle Kanne" und Claude-Oliver Rudolph ist zu Gast.
Er erzählte erst etwas über die Synchronarbeit von "The Wrestler" und dann sagte er, er habe das Hobby, Synchronsprecher am "Anatmen" zuerkennen; dass seine Schwiegermutter ja sehr viel synchronisiert hat, er Christian Brückner schon immer erkannt hat, bevor dieser die Feststimme von DeNiro wurde und das Jörg Pleva bei "Uhrwerk Orange" gesprochen hat. Und jetzt das, weswegen ich das hier schreibe: Dass das sonst eigentlich keiner weis und niemand die Synchronstimmen erkennt.
Äh. Is' doch auch nix anderes, als wenn hier immer behauptet wird, das Durchschnittspublikum würde nix auseinander halten können und da stört's schließlich auch fast niemanden. Warum also Rudolph hier aus der Masse rausgreifen und beschießen? Rudolph hat auf die Art und Weise wenigstens noch indirekt Werbung für's Raushören gemacht, indem er sein Hobby öffentlich und vor einem relativ breiten Publikum erwähnte, was man von den "Durchschnittstotquatschern" hier eher weniger behaupten kann.
Ich hab' gestern übrigens mal mit einem künstlerisch an sich nicht sonderlich bewanderten Kumpel geredet, mit dem ich vorher noch nie zum Thema Synchron gesprochen habe und der meinte auch, dass es sich auswirkt, wenn die Stimmen wechseln... Er wusste z.B. auch, dass Vin Diesel und Nicolas Cage (mittlerweile) dieselbe Stimme haben und störte sich daran sogar ein wenig - also daran, dass einer für beide erkennbar ist (und nicht primär daran, dass Diesel vorher mal andere Stimmen hatte, was ihm auffälligerweise eher weniger bewusst war - Rückschluss: man erkennt einem bekannte Stimmen [in dem Fall Keßler] sehr schnell wieder, sobald man sie einmal kennt, auch wenn man sonst mit der Differenzierung Probleme hat...und mehr als letzteres unterscheidet einen Laien oftmals auch nicht von den Leuten hier!). Woraufhin ich ihn beruhigte, dass Martin Keßler ja eigentlich auch wirklich nur diese beiden Stars spricht und es da noch ganz andere Fälle gibt......
Find das jetzt auch nicht weiter wild, ist doch echt so das der Durchschnittsbürger das nicht weiß. Ich mein darum geht's doch in unserem Job: Wir "bescheißen" das Publikum und hoffen das uns niemand auf die Schliche kommt.