Nee, BV. Wenn Einzelne Polanski in gleichwohl erstaunlicher wie ekelhafter Moralbefreitheit straffrei wähnen wollen, bloß weil der Mann Filme dreht oder im 2. Weltkrieg leiden musste (auch schon gehört) – da endet der Spaß.
Deren Argumentation folgend, wäre es abstrahiert voll knorke, wenn Regisseur XY ihre eigene 13-jährige Tochter high macht, alle Öffnungen defloriert und sich danach bloß lang genug einer Bestrafung entzieht.
Später dann: vergeben, Schwamm drüber. Vielleicht wurde er durch seine Tat ja sogar zu einem besseren Menschen?!
Der Promibonus wird ihn vermutlich vorm Knast bewahren. Gut finden muss ich das nicht.
Sorry ich will dich nicht persönlich angreifen aber was ich in deinen Beiträgen gelesen habe ist unterste Schublade. Es mag deine Meinung sein, aber ich kann diese absolut nicht teilen.
Für dich macht es keinen Sinn das die über 80-Jährigen NS-Verbrecher auch heute noch gesucht werden? Ich hingegen denke dies hat schon seine Richtigkeit, es waren grausame Mörder die den tot von zig unschuldigen Menschen verursacht haben, es ist doch völlig egal ob diese Typen schon über 80 oder über 90 Jahre alt sein mögen oder die Verbrechen 60 oder 70 Jahre zurückliegen, es kann doch echt nicht angehen das solche Typen ohne mit der Wimper zu zucken Leben vernichten, höchstwahrscheinlich noch nichteinmal Reue empfinden und dann für den Rest ihres Lebens keine Strafe fürchten brauchen da es deiner meinung nach nach so vielen Jahren eh keinen Sinn macht, nein solche kranken Menschen müssen bestraft werden, egal wie alt diese sind oder wie lange dies alles zurückliegt, Mord verjährt nicht. Ich verstehe daher nicht warum du unbedingt willst das Nazi-Verbrecher noch weiterhin ungestraft in Freiheit leben dürfen.
Wie würde es dir gefallen wenn ich einen dir nahestehenden Menschen einfach so umbringe, danach untertauche, und Jahrzehnte später sage es ist schon so lange her es ist überflüssig dass ihr mich jetzt noch einsperrt, bringt doch eh niemanden etwas. Mal sehen ob du dann immer noch solche äußerungen von dir gibst. Klar macht soetwas niemanden mehr lebendig aber darum geht es doch auch gar nicht.
Was das mit Polanski angeht:
Ich hoffe inständig das dieser dafür Bestraft wird, Prominenten-Bonus darf es natürlich dort keinen geben, ich meine wo kämen wir dann hin? Ist doch völlig egal ob ihm sein Opfer vergeben hat oder ob er dies sogar bereut das allein sühnt noch kein solches widerliches Verbrechen. Allerdings glaube ich nicht das er dies bereut, ansonsten hätte er sich wohl schon längste selber gestellt. Ich finde das auch Vergewaltigung nicht verjähren darf, es ist meiner Meinung gensao schlimm wie Mord wenn nicht sogar noch schlimmer, man hat nämlich in meisten Fällen nach so einer Tat zwar noch sein Leben, aber was für eins, wenn man für den Rest seines Lebens ein psychisches Wrack ist. Nein! Glaubt mir, wenn ich dazu gezwungen wäre zu wählen, da möchte ich viel lieber ermordet als vergewaltigt werden, lieber bin ich Tod als das ich für den Rest meines Lebens ein wrack bin, für mich sind solche Sexualdelikte in gewisser weise auch Mord, mann ist da auch getötet, zwar nicht pyhsisch, dafür aber psychisch.
Polanski mag durchaus auch schon vieles mitgemacht haben wofür er einen leid tun kann:
-Deportation seiner Mutter ins KZ. -Mit 16 Jahren vergewaltigt und fast ermordet. -Seine Schwangere Ehefrau wird bestialisch ermordet.
Ist alles wirklich schlimm was ihn da zugestossen ist, doch das Rechtfertig noch nichteinmal ansatzweise das was er getan hat, er wusste das es einzig und allein an ihm und nicht an seine böse Vergangenheit lag, trotzdem hat er dieses damals 13-Jährige Mädchen gefügig gemacht und sich an ihr vergangen, er sollte mal Verantwortzung übernehmen, ich hoffe echt das die Leute ihm vor Gericht diesen Mist nicht abkaufen.
Ist doch aber Typisch für solche Triebtäter die vom Geisteszustand wie kleine Kinder sind und meinen alle Verantwortung von sich abzuziehen und alles auf ihre schwere Kindheit schieben zu müssen, und ob sich solche Menschen mit bestimmtheit nach so langer Zeit wirklich verändern darüber könnte man auch diskutieren.
In diesem Sinne: Keine Freiheit für Roman Polanski!!!
In Antwort auf:... für mich irreparabel diskussionsunwürdig.
In Antwort auf:... Mir wurde schlecht als ich Kogentas Beitrag gelesen habe. Mehr faellt mir dazu nicht ein.
Bemerkenswert, wie einige hier in Ihren zementierten Vorurteilen gefangen sind und mit anderen nichtmal diskutieren wollen/können. Das ist für mich wesentlich furchterregender als Roman Polanski auf freiem Fuß.
Wie sagte Joseph Beuys zu seinen Studenten: "Wer nicht denken will, fliegt raus ..."
Ich glaube die meisten wollen nicht diskutieren, weil es einfach nichts zu diskutieren gibt. Da kannst du noch tausend andere Kuenstler oder Philosophen zitieren.
Zitat von [CDS]Ryo_SaebaIch glaube die meisten wollen nicht diskutieren, weil es einfach nichts zu diskutieren gibt.
So siehts aus. Wir sind alles keine Unschuldslämmer, aber ein "Tut mir leid, da habe ich mich wohl im Ton vergriffen" hätte es schon mal ein wenig "besser" (wenn man das überhaupt so sagen kann) gemacht. So gibt es daher eigentlich nur eine Sichtweise zu diesem Thema und die wurde schon deutlich und richtig verdeutlicht (s. Dubbers, Torbens, VanTobys und auch Ryo_Saebas Beiträge).
Es ist im Allgemeinen auch wenig fruchtbar, aus solch extremen Beispielen heraus juristische Prinzipien ableiten zu wollen. Allgemeine Grundsätze und Vorstellungen von Recht und Gerechtigkeit müssen auf extreme Beispiele angewendet (und dann ggf. auf ihre Gültigkeit überprüft werden), nicht umgekehrt. Denn dann droht die Gefahr, dass der Blick für das Wesentliche verloren geht.
Ebenso unratsam ist es aber, einen Fall nur allzu schnell auf eine einfache Formel, ein bestimmtes juristisches Prinzip zu beschränken.
Daher sage ich noch einmal: Der richtige, angemessene, vernünftige Weg ist es, solche Verbrechen so lange wie möglich strafrechtlich zu *verfolgen*, d.h. maximal, es zu einer Verhandlung kommen zu lassen - und erst dann und dort können letztlich alle Faktoren gegeneinander abgewogen werden. Und, ja, je nach Fall und Rechtslage kann auch ein Freispruch oder eine Bewährungsstrafe am Ende stehen, oder die Möglichkeit bestehen, dass der Fall vorzeitig nach Prüfung der Lage ad acta gelegt wird.
Aber von Vornherein die Sache so oder so aus der Distanz beurteilen können zu meinen, ist nicht nur äußerst anmaßend, sondern hat auch mit Recht nur noch wenig zu tun.
Und ich bin heilfroh, dass es hier keine Massenvolksgerichte gibt, bei denen der Pöbel entscheiden darf - zumindest nach einer unserer drei Gewalten würde unsere Staatsform umgehend in eine Ochlokratie umkippen.
In Antwort auf:Und ich bin heilfroh, dass es hier keine Massenvolksgerichte gibt, bei denen der Pöbel entscheiden darf
Danke, Tobias, danke auch für den Rest deines Beitrags und deinen ersten Beitrag zu diesem Thema. Da schreibst du kluge Worte und fasst das Dilemma sehr überschaubar zusammen.
Ich muss zugeben, dass ich zu dem Thema gar keine Stellung beziehen kann oder in der Lage wäre, mir eine Meinung zu bilden, eben weil mir die Umstände allesamt zu verschwommen erscheinen. Ich bin überrascht, dass das Thema eine solch kontroverse Diskussion nach sich gezogen hat. Schockierend finde ich hingegen, die Diskussionsunwilligkeit bei gleichzeitiger Beleidigung der Gegenseite, die manche hier an den Tag legen. Es ist erstaunlich, dass ein Fall, der meine Gedanken in Teufelskreisen dazu bringt, meine Vorstellung von Gerechtigkeit zu hinterfragen, für manche scheinbar so offenkundig entscheidbar ist.
Selbst, wenn man noch so sehr im Recht sein mag, sollte man es sich nicht so einfach machen. Es geht schließlich nicht um die Frage, ob das Delikt an sich in Ordnung ist, sondern, ob die Form der Verfolgung korrekt ist und eine mögliche Verurteilung einen Sinn ergeben würde. Dass die Tat selbst in höchstem Maße zu verurteilen ist, ist nicht von der Hand zu weisen. Ich finde es ohnehin schockierend, dass es a) zu einer solch unfassbaren Tat überhaupt kam und b) tatsächliche eine Flucht dieser Größenordnung mit einem derartigen Erfolg möglich war, ohne, dass jemand etwas dagegen tun konnte.
Die moralische Frage steht demnach außer Frage. Bei der juristischen Sachlage vertraue ich - so naiv das normalerweise auch sein mag - hingegen tatsächlich auf eine mündige Entscheidung der Gerichte, die diese unter Einbeziehung sämtlicher relevanter Fakten treffen werden.
In Antwort auf:Der richtige, angemessene, vernünftige Weg ist es, solche Verbrechen so lange wie möglich strafrechtlich zu *verfolgen*, d.h. maximal, es zu einer Verhandlung kommen zu lassen - und erst dann und dort können letztlich alle Faktoren gegeneinander abgewogen werden. Und, ja, je nach Fall und Rechtslage kann auch ein Freispruch oder eine Bewährungsstrafe am Ende stehen, oder die Möglichkeit bestehen, dass der Fall vorzeitig nach Prüfung der Lage ad acta gelegt wird.
Damit drückst du aus, worauf auch ich noch hinweisen wollte: die Unterscheidung zwischen der Aufarbeitung eines Verbrechens und der Bestrafung desselben (bzw. des Verbrechers) - oder: die Unterscheidung zwischen der Beurteilung der Tat und der Verurteilung des Täters. Die - juristische - Aufarbeitung bzw. Be- und ggf. Verurteilung einer Tat bzw. eines Verbrechens ist das, was die Justiz den Opfern und die Gesellschaft sich selbst schuldig ist (nicht zuletzt bei Nazi-Verbrechen); die Be- bzw. Verurteilung bzw. Bestrafung des Täters bzw. Verbrechers dagegen muss möglichst allen relevanten Faktoren Rechnung tragen und darf nicht blind der Maxime folgen "Er/sie soll (für immer) leiden!" (im Interesse aller liegendes Ziel: Resozialisierung bzw. die Verhinderung künftiger Straftaten). Kurzes Beispiel statt langer Rede: Mein Rechts- bzw. Gerechtigkeitsempfinden wird zutiefst verletzt, solange die Herren George W. Bush, Dick Cheney und Donald Rumsfeld noch juristisch unbehelligt herumlaufen (und so lange träume ich auch noch den Traum, Marvels "Punisher" möge ihnen erscheinen ... ); was ich ihnen, mir und dem Rest der Welt wünsche, ist jedoch nicht, dass sie nun ebenso gefoltert, bombardiert und/oder gehenkt werden wie die Opfer ihrer Kriegspolitik, sondern dass ein US-Gericht oder ein internationaler Gerichtshof sie zur Verantwortung zieht und ihre Verbrechen als solche benennt (oder mich davon überzeugt, dass ich mich irre ...) - und damit auch "den Westen" vor sich und dem Rest der Welt zu rehabilitieren beginnt -, und ob Bush danach wegen Altersschwäche zurück auf seine Ranch geschickt wird, ist zweitrangig ...
In Antwort auf:Stellt sich nun die Frage, wieso er sich 32 jahre lang in Europa frei bewegen und arbeiten konnte. Da gibt es doch Auslieferungsabkommen mit den USA. Er wurde also in Europa von Anfang an gedeckt, und seine Tat als Kavaliersdelikt abgetan.
Medienberichten zufolge gibt es eben keine Auslieferungsabkommen in Sachen Kindesmissbrauch (wie auch immer man das finden mag): nicht zwischen Deutschland und anderen europäischen Ländern einserseits und den USA andererseits.
In Antwort auf:Medienberichten zufolge gibt es eben keine Auslieferungsabkommen in Sachen Kindesmissbrauch (wie auch immer man das finden mag): nicht zwischen Deutschland und anderen europäischen Ländern einserseits und den USA andererseits.
Was unbedingt noch anzumerken ist: Nach Kenntnisnahme z. B. des Artikels unter http://www.sueddeutsche.de/kultur/870/488269/text/ muss man - sofern man "für" Menschenrechte ist - froh sein, dass es kein Auslieferungsabkommen mit dem Unrechtsstaat (bzw. den Unrechts-Staaten ...) gibt.