Berliner Forumsteilnehmer können sich freuen: das Zeughauskino im Deutschen Historischen Museum zeigt im Rahmen seiner Themenreihe "Wiederentdeckt" die (gekürzten) deutschen Vorkriegssynchronisationen von zwei großen US-Klassikern. Zu sehen sind im November Frank Capras ES GESCHAH IN EINER NACHT (USA 1934) in der deutschen Fassung von 1935 mit Siegfried Schürenberg (Clark Gable) und Til Klokow (Claudette Colbert). Im Dezember wird KING KONG (USA 1933) in der deutschen Bearbeitung der Tobis-Melofilm von Curt Wesse gezeigt, die ebenfalls aus dem Jahr 1933 stammt:
Kennst du die Geschichte, wie man die Fassungen wiedergefunden hat? Und warst du bei den Vorführungen anwesend, sodass du berichten kannst, wie es klang?
In Antwort auf:Heiße Nachricht! Wäre zu gern dabei gewesen.
Kennst du die Geschichte, wie man die Fassungen wiedergefunden hat? Und warst du bei den Vorführungen anwesend, sodass du berichten kannst, wie es klang?
Gruß Markus
"Wiederentedeckt" ist das Motto, unter dem das Zeughauskino monatlich in Zusammenarbeit mit dem Bundesarchiv außergewöhnliche (Archiv-)Filme präsentiert. Leider wohne ich nicht in Berlin und weiß auch sonst nichts Näheres zu den beiden Synchros. Ich wäre auch nur allzu gern dabei gewesen!
Zitat von c.n.-tonfilm"Wiederentedeckt" ist das Motto, unter dem das Zeughauskino monatlich in Zusammenarbeit mit dem Bundesarchiv außergewöhnliche (Archiv-)Filme präsentiert. Leider wohne ich nicht in Berlin und weiß auch sonst nichts Näheres zu den beiden Synchros. Ich wäre auch nur allzu gern dabei gewesen!
War denn jemand aus dem Forum da ? Es würde mich wahnsinnig interessieren und um ehrlich zu sein bin ich auch etwas neidisch , weil ich auch gerne dagewesen wäre (es handelt sich ja immerhin um Raritäten !) aber leider wohne ich ca. 440 km entfernt von Berlin.
Jeannot
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Beiträge:
19.11.2009 08:06
#6 RE: Wiederentdeckt: zwei Hollywood-Klassiker in deutscher Vorkriegs-Synchronisation
Hallo, der KING KONG gehörte auf alle Fälle zum Verleihangebot des "Staatlichen Filmarchivs der DDR", das seine Filme nur an Filmklubs auslieh. Diese Vorkriegsfassung habe ich Anfang der 70er gesehen. Lange her... Gruß, Rolf
In Antwort auf:KING KONG gehörte auf alle Fälle zum Verleihangebot des "Staatlichen Filmarchivs der DDR", das seine Filme nur an Filmklubs auslieh. Diese Vorkriegsfassung habe ich Anfang der 70er gesehen. Lange her...
Hallo,
es ist halt nur schade, daß solche Filme nur einem kleinen Kreis von Filmfreunden zugänglich ist. Bei den Möglichkeiten einer DVD wäre das natürlich ein toller Bonus. Andererseits ist der Kreis derer, die sich dafür interessiert, wohl so gering, daß sich eine Veröffentlichung vermutlich nicht lohnt.
Dazu eine Frage: Besitzt denn noch jemand Rechte an diesen Fassungen oder gibt es bei uns in Deutschland ein Äquivalent zum "public domain" für solche Dinge? Weil, wenn keine Lizenzgebühren für diese Tonfassungen fällig würden, dann wäre es ja nicht auszuschließen, dass die genannten Fassungen mal den Weg ins TV bzw. auf DVD/BD finden.
Jeannot
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Beiträge:
20.11.2009 08:17
#9 RE: Wiederentdeckt: zwei Hollywood-Klassiker in deutscher Vorkriegs-Synchronisation
Hallo, ich habe mal in alten Unterlagen gestöbert. Das über das Filmkunsttheater "Camera" (Ost-)Berlin organisierte Verleihangebot des Filmarchivs enthielt auch ES GESCHAH IN EINER NACHT. Auch HÖLLENFAHRFT NACH SANTA FÉ mit einem damals hier fast unbekannten John Wayne war dabei. Der war aber immer vergriffen. Gesehen habe ich die westdt. Fassungen dreier äußerst grausamer, weil vermutlich ungeschnittener Fassungen der japanischen Filme RAUCHZEICHEN (1959), BARFUSS DURCH DIE HÖLLE (1. Teil, 1959) und HARAKIRI (1962). Woher die damals diese Filme hatten - keine Ahnung. Gruß, Rolf
es dürfte so viel an alten Synchronfassungen in Archiven und Dachböden herumgammeln...
DIE FABEL VON KING KONG wird wohl niemals im TV laufen. Wer sollte ein Interesse daran haben, eine zusammengeschnittene Fassung, die auch noch an den (Synchron-)Mängeln jener Jahre leidet, zu senden? Man hat ja vor einigen Jahren erst den Film rekonstruiert.
Ich glaube auch nicht, daß eine Ausstrahlung an Rechten scheitern würde. Es ist einfach so, daß es nur eine ganz kleine Klientel ist, die solche Filme (Synchronfassungen) sehen möchte. Und dafür wird sich wohl kein öffentlich-rechtlicher Redakteur bemühen (von privaten Sendern will ich gar nicht erst reden).
Hallo, ich war gestern bei der Vorführung von "Die Fabel von King Kong". Die Kürzungen haben den Film schon ziemlich übel entstellt. Die Synchro fand ich recht gelungen, wobei die Texte teilweise etwas holprig fast wörtlich übersetzt waren. Als Verfasser der deutschen Fassung auf Tobis Klangfilm wurde Curt Wesse genannt. Die Stimme von Bruce Cabot erinnerte mich an leiseren Stellen manchmal an Arne Elsholtz. War das vielleicht sein Vater Peter? Reine Spekulation.
Betrafen die Kürzungen "nur" Kongs brutale Ausraster oder waren auch Dialogszenen betroffen? Waren dafür vielleicht die Szenen enthalten, die in der 52er Fassung fehlten (weil sie fehlen mussten)?
Die Kürzungen betreffen den Anfang, es fehlt praktisch der komplette erste Akt, das Finden und Casting von Ann, dass Denheim Regisseur ist der eine Hauptdarstellerin sucht, kommt nicht vor. Ann ist einfach dabei, die Proben auf dem Schiff fehlen, die Dinokampfszenen waren nicht so sehr betroffen, soweit ich die 52er Fassung in Erinnerung habe. Die Bahnentgleisung und Kongs Angriff auf die Passagiere fehlt, man sieht die Bahn ankommen und dann -Schnitt.Szenen, diie in der 52er Fassung fehlten, sind mir nicht aufgefallen.
Die Fassung war 75 Minuten lang, ursprünglich hatte die deutsche 33er Fassung 78 Minuten.
Autsch, das klingt ja wirklich übel. Der Unterschied zwischen 75 und 78 Minuten könnte allerdings darauf beruhen, dass der Projektor (wie heute durchaus nicht unüblich) bereits auf 25 Bildern/Sekunde lief - es würde also gegenüber der 33er Schnittfassung nicht noch zusätzlich was fehlen.
Ich denke, die Differenz in der Laufzeit kommt eher durch die stark gespielte Vorlage, von der diese Kopie gezogen wurde, zustande. Da waren schon einige Hacker und fehlende Überblendungen zu erahnen bzw. zu hören. Trotz allem war ich vorher sehr neugierig und hinterher einigermaßen zufrieden, diesen seltenen"Ohrenschmaus" genossen zu haben. Wäre schön, wenn da noch mehr aufgetan wird.
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, weil ich auch gerne dagewesen wäre (es handelt sich ja immerhin um Raritäten !) aber leider wohne ich ca. 440 km entfernt von Berlin.
